Neue Welten erkunden
- Story
Sprachen öffnen Türen
Offen zu sein, das ist mir sehr wichtig. Deswegen finde ich auch, dass meine Sprachen eine große Stärke sind. Ich spreche Deutsch, Persisch, Englisch und ein bisschen Französisch. Sprachen öffnen dir Türen zu anderen Menschen!
Als wir neu in Wien waren, habe ich manchmal für meine Mama übersetzt. Ganz am Anfang war es auch für mich nicht leicht, mich mit anderen zu verständigen. Als wir Ende 2015 vom Iran nach Österreich gekommen sind, war Deutsch eine große Herausforderung für mich. Auch, neue Freundinnen und Freunde zu finden, hat etwas gedauert.
Ich liebe es, neue Welten zu erkunden!
Mara von der Diakonie hat meine Mama manchmal bei Fragen zu Dokumenten unterstützt. Als ich einmal mitgekommen bin, hat mir Mara gleich ein paar Workshops vorgestellt. Seitdem mache ich immer wieder bei Sportausflügen, Programmier-Kursen, Theater- und Tanzprojekten und Wettbewerben mit. Vor allem das Theaterspielen macht mir großen Spaß. Ich liebe es, mich in eine fremde Rolle hineinzuversetzen und neue Welten zu erkunden!
Früher habe ich mir manchmal gedacht: Das ist alles so schwierig! Ich habe auch meine Freundinnen und Freunde aus dem Iran vermisst und meine Familie dort. Aber jetzt weiß ich, dass ich im Iran sehr unglücklich wäre. Als junge Frau hätte ich dort keine Freiheit. Ich kann es mir nicht vorstellen, kein T-Shirt tragen zu dürfen, nicht weggehen und umherreisen zu dürfen, wie und wann ich möchte und nicht entscheiden zu dürfen, wie ich mein Leben lebe.
Hoffnung ist, dass man positiv in die Zukunft schaut. Für mich bedeutet das auch, dass ich meine Zukunft selbst bestimmen kann.
Es gibt auch heute noch Momente, in denen ich ratlos bin. Da ist es dann ganz wichtig, dass ich Freundinnen und Freunde habe, die mich verstehen. Und Menschen wie Mara, weil sie manchmal einen ganz anderen Blick auf die Dinge hat. Oft muss ich mir selbst auch einfach Zeit lassen. Ich muss nicht alles heute schaffen.
Ich bin ich!
Ich bin stolz, dass ich das vergangene Schuljahr gut abgeschlossen habe, weil es wirklich eine Herausforderung war. Mitten in der Coronazeit bin ich in die AHS gekommen. Vieles war neu und einiges auch schwieriger. Und ich musste ganz viel daheim vor dem Computer sitzen, im gleichen Zimmer wie mein Bruder, der im Hintergrund gespielt hat. Und dann waren da noch mein anderer Bruder und meine kleine Schwester. Auch heuer wird es nicht leicht werden. Aber wenn das Schuljahr geschafft ist, werden wir eine EU-Exkursion nach Brüssel machen!
Mara findet, dass ich ein Vorbild für andere junge Frauen aus dem Iran und aus Afghanistan bin, wo meine Familie herkommt. Meine Freundinnen und Freunde sagen, ich bin lieb, nett, offen – und manchmal auch ein bisschen chaotisch. Ich finde: Ich bin ich!
Hoffnungsträgerin Hadis.
Hoffnung braucht dein Ja
Gerade in Zeiten von Krisen möchte die Diakonie das weitergeben, was ermutigt und trägt: Hoffnung. Hoffnung ist wie ein Lächeln – sie steckt andere an.
Lassen auch Sie sich anstecken und lernen Sie unsere Hoffnungsträger:innen kennen!