Alaa geht jetzt ihren eigenen Weg
- Story
Hoffnungsträgerin Alaa begleitet Hoffnungsträgerinnen Aurelia und Nirmala seit 2024
Alaa erzählt: „Ich heiße Alaa, bin 35 Jahre alt, bin verheiratet und habe zwei Kinder. Ich bin seit 2015 mit meiner Familie in Österreich, also seit 9 Jahren. Mein jüngeres Kind, Selena, ist 2015 schon hier geboren. Aber erst seit zwei Jahren können mein Mann und ich hier regulär arbeiten, weil unser Asylverfahren so lange gedauert hat.
Für mich ist jetzt alles gut hier, besonders seit meine Kinder in die richtigen Schulen gehen und gut betreut sind. Das betrifft insbesondere meinen Sohn Modi. Er ist 12 Jahre alt und Autist. Modi braucht viel Betreuung. Aber er geht jetzt in eine gute Schule und kann auch schon viel besser sprechen. Endlich kann ich mich um mein eigenes Leben kümmern.
Seit meine Kinder gut betreut sind, kann ich nachdenken über meine berufliche Zukunft
Ich arbeite an drei bis vier Tagen in einer kleinen Greisslerei. In der Zeit, wo ich dort arbeite, führe ich das Geschäft auch ganz allein. Ich kenne viele der Kund:innen und alle Menschen dort sind sehr nett.
Seit ich arbeite, bin ich viel selbständiger geworden
Seit ich arbeite, bin ich viel selbständiger geworden, ich kann jetzt auch auf Deutsch telefonieren, regle alle Dinge des Alltags selbst, ganz ohne meinen Mann Ahmad. Seit meine Kinder gut betreut sind, kann ich nachdenken über meine berufliche Zukunft. Ich denke jetzt viel über meine eigenen beruflichen Möglichkeiten nach. Und da ich im Libanon eine Ausbildung zur Englischlehrerin gemacht habe, denke ich, dass ich gut für einen pädagogischen Beruf geeignet wäre.
Vor kurzem habe ich bei der Diakonie ein Praktikum als Assistentin in einem Kindergarten begonnen. Es gefällt mir hier sehr gut. Am meisten profitiere ich von der Arbeit in der inklusiven Gruppe. Hier gibt es einen Pädagogen, der eine Ausbildung für die Begleitung von Kindergarten-Kindern mit Behinderungen hat.
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Cookie EinstellungenEin Tag mit Alaa
Video ansehenVon Tom lerne ich, wie man mit Kindern mit Autismus umgeht
Ich habe sofort gesehen: Tom weiß genau, wie man mit Kindern mit Autismus umgeht. Er macht dieselben Sachen wie wir mit meinem Sohn in seiner Therapie gelernt haben.
Ich bin jetzt noch bis zu den Ferien hier im Praktikum. Und ich überlege, wie ich im Herbst weitermache. Jedenfalls bin ich jetzt einen Schritt weiter mit meiner Berufs-Orientierung und werde mir überlegen, eine Ausbildung zur Inklusionspädagogin zu machen.“
Was muss passieren, damit Integration gelingt und geflüchtete Menschen wie Alaa schnell auf eigenen Beinen stehen können?
Die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter dauert oft lange – weil sie, wie Alaa, viele Jahre auf ihre Chance warten müssen. Bis zur Asylanerkennung sind sie in staatlichen Quartieren (Grundversorgung) untergebracht und dürfen kein Geld verdienen.
Auch Zugang zu Deutschkursen bekommen sie oft erst dann, wenn sie einen Schutzstatus haben. Dann aber, ab dem Tag der Asylanerkennung, tickt die Uhr. Dann gilt es, innerhalb von vier Monaten auf eigenen Beinen zu stehen: Wohnung mieten, Deutsch lernen und Arbeit finden.
Als Diakonie setzen wir uns dafür ein, dass Geflüchtete Integrationshilfen bekommen – ab dem ersten Tag. Denn um sich erfolgreich integrieren zu können, brauchen sie Unterstützung.
Wichtig ist ein System, für individuelle Betreuung und Unterstützung. Geflüchtete sollen von Integrations-Coaches begleitet und in die für sie passenden Integrationsangebote vermittelt werden: von Deutschkursen ab Zulassung zum Asylverfahren über individuelle Integrationsvereinbarungen, Beratung für Eltern und Integrationshilfen für Kinder.
Bis hin zur Möglichkeit, bereits in der Grundversorgung Geld zu verdienen. Statt Wohnheimen und abgelegenen Quartieren mit schlechter Verkehrsanbindung braucht es Wohnformen, die es möglich machen, selbständig zu leben, zu lernen und zu arbeiten.
Hoffnung braucht dein Ja
Gerade in Zeiten von Krisen möchte die Diakonie das weitergeben, was ermutigt und trägt: Hoffnung. Hoffnung ist wie ein Lächeln – sie steckt andere an.
Lassen auch Sie sich anstecken und lernen Sie unsere Hoffnungsträger:innen kennen!