Nach dem Erdbeben in Syrien

Vielerorts sind Wasserleitungen, Kanalisation und Häuser noch schwer beschädigt. Aktuell werden daher Wasserleitungen repariert und Wohnungen wieder bewohnbar gemacht. Die Lage ist nach wie vor sehr schwierig, doch unsere Partnerorganisation bleibt vor Ort aktiv.  

Um weiterhin helfen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte spenden Sie für die Menschen in Syrien!

Unterstützung

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Wie wir bereits geholfen haben:

Unsere langjährigen Partnerorganisationen vor Ort haben in Syrien in den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Orten:

  • sauberes Wasser und Nahrungsmittel verteilt
  • Hygiene-Kits verteilt
  • Wasserspeicher für Familien, Schulen und Krankenhäuser verteilt
  • Wasserstellen/Tanks zur Eindämmung der Ausbreitung von Cholera installiert
  • Bei der Reparatur der Strom-, Wasser- und Sanitärversorgung unterstützt

In den ersten Tagen nach dem Erdbeben mussten warme Kleidung, Decken, Matratzen und Zelte verteilt werden. Die Hilfsmaßnahmen werden laufend an die Temperaturen und den Bedarf angepasst. Hier halten wir Sie am Laufenden. 

Einblicke

05/2024

10/2023

08/2023

04/2023

Stark beschädigtes Wohnhaus, in dem nur in einem Zimmer Licht brennt
Wohnen wieder ermöglichen

Katharina Lehner, Mitarbeiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, ist nach Syrien gereist, um sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen: „Überall siehst du die Zerstörung. Oft sieht man nicht, ob es der Krieg war oder das Erbeben. Mauern mit Einschusslöchern, eingestürzte Stockwerke, durchlöcherte Dächer, ganze Häuserblocks, die so einsturzgefährdet waren, dass sie abgerissen werden mussten.

Und manchmal leuchtet mitten in einem zerstörten Wohnhaus in einer Wohnung Licht! Menschen leben in extrem desolaten Wohnungen. Aber sie wollen nicht ausziehen. Weil sie nicht wissen, wohin. Und weil ihre eigenen vier Wände das einzige sind, das sie noch besitzen – auch, wenn sie jederzeit einstürzen können.

Die Mitarbeiter:innen unserer Partner vor Ort unterstützen Menschen dabei, ihre Wohnungen wieder bewohnbar zu machen. Nach dem verheerenden Erdbeben haben Menschen auch Geld für das Nötigste bekommen. Ein Bewohner hat z.B. eine neue Wand gebaut, nachdem die alte kurz davor war, einzustürzen.“

Gruppe von Männern im Arbeitsgewand mit Schaufeln in der Hand
Bericht aus Syrien

Ahmad (51 Jahre) erzählt, wie er und seine Familie nach dem Erdbeben kaum über die Runden kamen. Als er im Cash for Work Programm aufgenommen wurde, besserte sich die Situation. Er arbeitete in einem Projekt an der Reinigung und Instandsetzung von Wasserkanälen. 

„Unser Leben war bereits vor dem Beben sehr schwer. Vor allem im Winter war es extrem schwierig, die nötige Versorgung zu bekommen, Diesel, Holz oder andere Heizmaterialien. Es war ein täglicher Kampf darum, die Versorgung der Kinder sicherzustellen. Dann geschah, eines Nachts, das Erdbeben. Wir suchten Zuflucht in einem Zelt innerhalb eines Lagers. Das Zelt war nur für drei Personen, wir waren sechs. Das war besonders für meine Tochter, die mit einer Behinderung lebt, sehr schwierig. Ich hatte auch große Schwierigkeiten ihre Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs zu organisieren.

Dann erzählte mir ein Freund von einer Organisation, die Jobs anbietet. Sie suchten Personen unter 40 – ich bin bereits 51 Jahre alt. Ich bewarb mich dennoch, schickte die notwendigen Unterlagen und wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Bei dem Termin erhielt ich die Info, dass es um die Reinigung von Wasserkanälen ging. Ich unterschrieb den Vertrag und wir begannen, die Kanäle sowohl von außen als auch innen wieder instandzusetzen. Nach der Reinigung floss das Wasser wieder auf die Felder – und brachte Erleichterung für die Bauern nach einer sehr schwierigen Zeit. 

Die Situation meiner Familie verbesserte sich, wir konnten die Versorgung der Kinder sicherstellen und unsere Lebensbedingungen verbessern. Ich fühlte die Wichtigkeit der Arbeit, die ich täglich machte. Wir hatten eine Deadline für die Fertigstellung und konnten diese einhalten. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen, wir sind müde, aber zufrieden. Wir hoffen das Projekt wird fortgesetzt. Entweder die Wasserversorgung betreffend oder andere Initiativen, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, die von den Folgen des Erdbebens betroffen sind.“

Nach wie vor ist Hilfe dringend notwendig. Bitte spenden Sie für die Hilfe vor Ort!

Spenden

Frau verteilt Hilfsgüter
Bericht aus Syrien

„Wir wurden plötzlich durch das Beben des Hauses geweckt. Und als das Dach über uns einstürzte, war ich absolut sicher, dass wir sterben würden. Alles war einfach dunkel, staubig und in Trümmern“, erinnert sich Amina im Gespräch mit Arne Grieg Riisnæs, ein Kollege der Norwegian Church Aid (NCA), der Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe. Er und Fotograf Håvard Bjelland treffen Amina und ihre Kinder beim Besuch in einer Grundschule im Zentrum von Aleppo. 

Schon vor dem vernichtenden Erdbeben war der Alltag für Amina eine Herausforderung. „Ich habe meinen Mann im Krieg verloren und wir sind mit dem geringen Gehalt kaum zurechtgekommen, das ich als Reinigungskraft hatte“, sagt sie. „Jetzt haben wir keinen Ort zum Leben, ich habe keine Arbeit und unsere wenigen Besitztümer sind weg.“

Nach dem katastrophalen Erdbeben zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, fällt Amina schwer. „Ich habe keine Ahnung, wie, aber irgendwie werden wir es schaffen. Und bis dahin bin ich so dankbar für all die Hilfe, die wir bekommen.“

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Spenden

Zwei Frauen stehen vor Waschmaschinen und sprechen mit einer STL-Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Nach dem Erdbeben

Die Stadt Antakya in der Türkei wirkt wie leergefegt. Mehr als die Hälfte der Einwohner:innen hat die Stadt verlassen. Wer geblieben ist, lebt in Zelten. So auch Gülden Helvaci. In ihrer Hand ein roter Korb voller Wäsche, die sie in eine Waschmaschine stopft. Auf dem umgebauten LKW-Anhänger stehen fünf Waschmaschinen und drei Trockner, zwei große Tanks mit Wasser und ein Generator, der den mobilen Waschsalon mit der nötigen Energie versorgt. Die fahrenden Waschmaschinen gehören zu den Hilfsmaßnahmen, welche Support to Life, der lokale Partner der Diakonie Katastrophenhilfe, in der Region leistet. Die Menschen melden telefonisch den Bedarf an, der Salon kommt hin und kann genutzt werden. Er steht jeden Tag woanders, um Menschen zumindest die Möglichkeit zu geben, ihre Wäsche zu waschen.

Während des Waschgangs kommen zwei Frauen ins Gespräch. „Ich hatte geahnt, dass etwas kommt“, sagt Vildan. Deshalb sei sie in der Nacht der Katastrophe wach gewesen und sie war schnell mit ihrem Mann im Freien. „Ich schaute nach links und ein Haus brach zusammen. Ich schaute nach rechts und ein weiteres Haus stürzte ein“, erinnert sie sich.

Sofort fing sie an, Menschen aus dem Schutt zu retten. „Eine junge Frau kam aus den Trümmern. Ich habe sie auf den Arm genommen. Wir stiegen ins Auto, um ins Krankenhaus zu fahren. Doch die Straßen waren aufgrund des Erdbebens versperrt. Ich habe sie in meinen Armen verloren“, erzählt Vilcan. „Sie war erst kürzlich Anwältin geworden und war die Nachbarin meiner Tochter.“ Diese lebte im obersten Stock eines Gebäudes, dass die unteren Etagen und die Bewohner unter sich begrub. „Meine Tochter überlebte, hatte aber  eine Verletzung an der Wirbelsäule. Es dauerte fünf Tage, bis wir außerhalb der Stadt eine Behandlung für sie fanden“, erzählt Vildan. Das Überleben der Tochter war Glück im Unglück. 70 Angehörige hat die Familie durch die Katastrophe verloren.

Zuhause durch zweites Beben komplett zerstört
„In den ersten Tagen blieben wir in unserem eigenen Auto“, berichtet Gülden, denn ihr Haus ist beim zweiten Beben völlig zerstört worden. Sie und ihre Familie mussten einige Tage im Auto ausharren: „Es war sehr schwierig. Es gab Frost, der Ventilator im Auto funktionierte nicht, ich versuchte, meine Enkelin mit Decken zu wärmen.“

Eine Perspektive? Die gibt es derzeit nicht, sagen beide. Der Mann von Gülden arbeitete früher als Getränkelieferant, den Job hatte er kurz vor dem Beben aufgegeben. Sie haben kein Einkommen, sind vollkommen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Drei Mal täglich stellen sie sich für eine warme Mahlzeit einer nahegelegenen Ausgabestelle an, die vielerorts das Bild prägen. Über die Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe haben sie dank Spenden Hygienekits erhalten. „Gestern waren wir noch reich, heute sind wir arm. Aber Gott sei Dank sind wir noch am Leben“, sagt Gülden.

Dank Spenden konnte STL, unsere Partnerorganisation, in der Türkei Zeltcamps aufbauen, Wassertanks und WCs installieren. Die mobilen Waschsalons ermöglichen den Menschen, wenigstens die Wäsche zu waschen und so ein Stück Normalität in dieser schwierigen Zeit zu bewahren. Spenden werden dort eingesetzt, wo es gerade am dringendsten ist. Bitte Spenden Sie für die Menschen in der Türkei, die durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren haben und ihr Leben neu anfangen müssen!

Spenden

Was passiert war: Erdbeben verwüstet ganze Region

In den Morgenstunden des 6. Februar 2023 wurde die südöstliche Türkei und der Norden Syriens von einem Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert. Es ist das Beben mit den meisten Todesopfern weltweit seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 50.000 Menschen sind ums Leben gekommen, Tausende wurden verletzt, Millionen Menschen sind vom Beben betroffen. Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Hilfskräfte waren unermüdlich im Einsatz, um die Menschen vor Ort mit dem Nötigsten zu versorgen.

Prekäre humanitäre Lage in Syrien 

Viele Menschen haben kein Zuhause mehr. Waschmöglichkeiten und sauberes Wasser werden gebraucht - ebenso Essen, Wasser und Hygieneprodukte. 

Das Erdbeben traf dicht bewohnte Gebiete. Hier leben viele Binnenvertriebene, die vor dem Krieg aus ihren Heimatregionen fliehen mussten. Bereits seit Monaten spitzt sich die humanitäre Lage in Syrien immer weiter zu. Neben Armut und Hunger gilt es aktuell auch Cholera-Ausbrüche zu bekämpfen.

Jetzt spenden

Bitte spenden Sie an die großen Hilfsorganisationen. Durch die lokalen Partnerorganisationen kommt die Hilfe genau dort an, wo sie benötigt wird. Sie wissen am besten, was und wo gebraucht wird.

Jetzt spenden

Für die Nothilfe nimmt die Diakonie Katastrophenhilfe keine Sachspenden entgegen. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung, Decken, etc. kaufen wir in der Regel in der Region ein. Damit werden lange Transportwege vermieden und es ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter den genauen Bedarf treffen und den Verhältnissen im Land und den Gewohnheiten der Menschen entsprechen. Zudem wird so die regionale Wirtschaft gestärkt.

Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet in Krisenregionen mit lokalen Partner:innen zusammen, auf deren Personalpolitik sie keinen Einfluss hat. Arbeitseinsätze im Ausland vermittelt die Diakonie Katastrophenhilfe daher nicht.

Mann bringt Hilfsgüter zu Zeltunterkunft von Menschen, die beim Erdbeben in der Türkei ihr Zuhause verloren haben
© Kerem Uzel / DKH
Türkei:

Dank Spenden konnten auch die Menschen in der Türkei bei den ersten Nothilfe-Maßnahmen unterstützt werden!

In der Türkei hat unsere lokale Partnerorganisation Support for Life (STL) unmittelbar nach dem Erdbeben mit der Soforthilfe in Hatay und Şanlıurfa, Kahramanmaras und Adıyaman begonnen. Die Mitarbeiter:innen haben sich hunderte Stunden lang eingesetzt, um den Menschen zu helfen:

  • Hygieneartikel (z.B. für Familien, Dignity Kits für Frauen und Mädchen, Kits gegen Läuse) verteilen
  • Zeltlager für Menschen aufbauen, deren Häuser zerstört wurden
  • Decken und Matratzen verteilen
  • Handwaschanlagen und Latrinen installieren
  • Mobile Einrichtungen zum Waschen von Wäsche betreiben

Aktuell (2024) werden Container Camps in Adıyaman unterstützt!

Kontakt zum Spendenservice

Sie haben eine Frage oder ein Anliegen?

Martina Starz und Sandra Parenzan sind gerne für Sie da!

Tel: 01 / 409 8001 – 35444

E-Mail: spenden@diakonie.at

Mo-Do: 9-16 Uhr bzw. Fr: 9-13 Uhr