Ein gutes Leben im Alter – das wünschen wir uns alle. Damit das gelingt, braucht es eine umfassende Reform des Pflegesystems.
„Es geht nicht nur um warm, satt, sauber. Das Soziale ist mindestens genauso viel wert.“ „Ich möchte unseren Bewohnern und Bewohnerinnen gerecht werden und ihnen die Zeit widmen, die sie brauchen.“ Diese Aussagen von Mitarbeiterinnen in Pflegeeinrichtungen stehen beispielhaft für die Haltung der Diakonie. Allein, die Politik scheint das nicht zu hören. Die soziale und die Beziehungsdimension der Pflege fällt in den Reformpaketen der Bundesregierung weitgehend unter den Tisch.
Erfahren Sie mehr über die Vorschläge der Diakonie zu guter Pflege und zu einer umfassenden Pflegereform.
Es reicht nicht, an einzelnen Baustellen das eine oder andere zu sanieren. Es braucht eine vernünftige Gesamtarchitektur für die Pflegereform.
Wie willst du leben?
Im Zentrum der Pflegereform müssen die Menschen mit Pflegebedarf stehen. Die zentrale Frage muss deshalb lauten: „Wie willst du leben?“
Im aktuellen Pflegesystem bestimmt das Angebot die Pflege. Weil das Angebot dem Bedarf und den Bedürfnissen der Betroffenen nicht gerecht wird, bleibt oft nur der Umzug ins Pflegeheim als Lösung. Dies widerspricht oft den Wünschen der Menschen mit Pflegebedarf und ist volkswirtschaftlich die teuerste Option.
Die Diakonie schlägt als Lösung das Reformmodell „SING – Seniorenarbeit innovativ gestalten“ vor, das Menschen mit Pflegebedarf und deren Wahlfreiheit in den Mittelpunkt stellt.
SING verbindet den Ausbau von bedarfsgerechten Dienstleistungen in Wohnortnähe mit einer neuen Finanzierungslogik. So wird nicht nur die Autonomie der Menschen mit Pflegebedarf erhöht, auch die zu erwartende Kostensteigerung für die Pflege kann abgeflacht werden.
Ausbildung für Sozialbetreuungsberufe
Die Ausbildungen für deine Zukunft im Sozialbereich sind an insgesamt fünf Standorten in Oberösterreich und Salzburg und drei Standorten in Kärnten möglich. Informiere dich jetzt über deine vielfältigen Möglichkeiten - für Schüler:innen ab 14 Jahren, ab 17 Jahren und Quereinsteiger:innen.
Der Pflegeberuf ist für mich sehr vielseitig und abwechslungsreich – ob in einem Haus für Senioren, in der Voll- oder Teilbetreuung von Menschen mit Behinderungen – er bietet soviele Facetten, gegenseitiges Vertrauen, Beziehungsarbeit und hohe Fachlichkeit, die den Beruf für mich besonders machen.
Der Pflegeberuf ist ein so vielfältiges, schönes Berufsbild ist. Pflege ist für mich ganzheitliche Begleitung in unterschiedlichsten Lebenssituationen und ein hohes Maß an Beziehungsarbeit.
Community Nursing
Ein erster Schritt hin zu einer bedarfsgerechten Versorgung in Wohnortnähe sind die Community Nurses. Im Frühling 2022 sind in Österreich über 120 Pilotprojekte zu “Community Nursing “ gestartet. Diese laufen bis Ende 2024.
Community Nurses sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen (DGKPs). Sie sollen sicherstellen, dass Menschen im Alter ihre Gesundheit möglichst lange erhalten können und ihr Pflege- und Betreuungsbedarf bestmöglich erfüllt wird – mit dem Ziel, solange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können.
Zu den Aufgaben einer Community Nurse zählen:
- Information und Beratung zu Gesundheit, Betreuung und Pflege
- Gesundheitsförderung
- Vermittlung und Zusammenstellung von Angeboten für eine individuelle Betreuungslösung
- Erhebung des ungedeckten Bedarfs in der Gemeinde
- Vernetzung von Akteur:innen und Angeboten in der Region
- Organisation der Alltagsgestaltung für Betroffene
Die Diakonie ist Umsetzungspartner in Österreich und hat gemeinsam mit einer Vielzahl von Gemeinden in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich und der Steiermark regional und wohnortnah Community Nurses eingerichtet.
Hier erfahren Sie mehr10 Punkte zu guter Pflege
Ihre Überlegungen zur Zukunft der Pflege hat die Diakonie im Papier „10 Punkte für die Zukunft des Älterwerdens“ zusammengefasst. Zentrale Frage ist: Wie muss ein Miteinander beschaffen sein, so dass sich alle – von jung bis alt – versorgt und inkludiert fühlen?
Ich wachse täglich in meiner Persönlichkeit! Was ich in meiner Tätigkeit wirklich positiv sehe, ist, dass ich in meiner eigenen Persönlichkeit täglich wachse. Und allein aus diesem Grund würde ich gegen keinen anderen Job tauschen wollen.
Ich habe nun die Gelegenheit, in die Lebenswelt der Senior:innen einzutauchen und Teil davon zu werden. Nicht mehr die Gesundheitsförderung, das Genesen, allein steht nun im Vordergrund, sondern das Erreichen der höchstmöglichen Lebensqualität im Alter.