Hoffnungsträgerinnen Liam und Sabrina
- Story
Liam und Sabrina: „Hoffnung ist: wissen, dass du nicht alleine bist!“
In der I-FIT-Schule der Diakonie können Liam und Sabrina ihre Talente entfalten. Liam macht ein Praktikum bei einer Pilz-Farm. Und Sabrina arbeitet in einem Hundehort.
Liam steht zwischen vielen schwarzen Säcken, aus denen unzählige helle Pilze wachsen. Es riecht nach feuchter Erde und Kaffee „Ich liebe dieses Aroma“, sagt Liam. „Die Säcke haben wir mit Austernpilz-Myzel, Stroh und Kaffeesatz befüllt“, erklärt er. „Den Kaffeesatz holen wir von Kaffeehäusern und auch von Pensionistenwohnhäusern. Aber immer nur Biokaffee, der nicht schimmelt. Das ist ganz wichtig.“ So werden aus altem Kaffeesatz neue Austernpilze – die Liam und das Team von „Hut und Stiel“ dann in großen Trauben ernten und verkaufen.
Liam ist 18 Jahre alt und macht die Ausbildung zum Landwirtschaftsgärtner. „Es war bisher hart – aber ich bin froh, dass ich jetzt in einem längeren Praktikum gelandet bin. Bevor Liam hier begann, hat er zwei Volontariate gemacht und unter anderem in einem Weinbaubetrieb mitgearbeitet. „Aber ich habe gemerkt, ich bin nicht für den Weingarten geschaffen. Es war mir zu heiß und zu anstrengend. Bei den Pilzen ist es immer kühl und angenehm!“
Am Anfang war es schwierig – aber jetzt hat Liam gefunden, was zu ihm passt
„Hut und Stiel“ hat Liam gemeinsam mit einer Lehrerin seiner Schule gefunden – der I-FIT-Schule der Diakonie. „Die I-FIT-Schule unterstützt mich“, sagt Liam. „Am Anfang war das mit dem Praktikum schwierig für mich. Ich war mir nicht sicher, ob es etwas gibt, das für mich passt. Aber Christine von der I-FIT-Schule hat nicht aufgegeben. Und so bin ich jetzt hier und kann genau das machen, was mir Spaß macht und ich gut kann!“
„An der Schule alle sind nett und helfen mir im Alltag“, sagt Liam. „Das Klima an der Schule und auch hier in der Arbeit gibt mir Hoffnung. Hoffnung bedeutet, dass du weißt: Du bist nicht alleine.“
Jeder ist anders – und das ist ok!
Während Liam die Austernpilze aussortiert, geht Sabrina mit drei Hunden an der Leine spazieren. Sabrina geht ebenfalls in die I-FIT-Schule und macht eine Ausbildung zur Tierpflegerin. „Ich war schon immer eine Tier-Begeisterte, drum bin ich jetzt richtig froh, dass ich mit Tieren arbeiten kann!“ An zwei bis drei Tagen pro Woche macht Sabrina ein Praktikum in einem Hundehort.
„Der Hundehort ist für mich genau der richtige Ort“, sagt Sabrina. Insgesamt sind 15 Hunde hier. Meistens, meint Sabrina, verstehen sich die Tiere gut „Aber manchmal muss ich auch laut sein, damit sie Ruh geben.“ Gemeinsam mit den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei sie ein gutes Team. „Alle sind nett und ich wurde schon gefragt, ob ich nach der Schule dort arbeiten möchte.“
An den Tagen, an denen sie nicht im Hundehort ist, geht Sabrina in die Schule. „Dort bin ich auch sehr gern, weil ich da meine Freunde treffe. Und unsere Lehrer:innen sind nett, lustig und chillig – also auch nicht allzu streng. Das tut gut.“ In der Schule sei sie vor allem eines, sagt Sabrina: „Angenommen. Wir wissen, dass jeder von uns Schwächen hat, aber die legen wir einfach offen. Jeder hat was, was er in einer normalen Schule nicht herzeigen könnte. Einer kann nicht so gut Mathe, eine kann nicht so gut Englisch.“ Für jede:n sei irgendwas schwieriger oder leichter, meint Sabrina. „Aber in unsrer Schule fühlen sich alle wohl, weil jede:r Klassenkamerad:in in gewisser Weise gleich mit dir ist.“
Hoffnungsträger:innen
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