49. Martinstift-Symposion
"Kein ALTER Hut" Menschen mit Behinderung auf dem Weg ins AlterProgramm
Begrüßung und Eröffnung
Dagmar Wagner, M.A.,
"Altersbilder auf dem Prüfstand: Warum eine Gesellschaft des hohen Alters nur mit einer positiven Einstellung zum Alter(n) gelingt! "
Prof. Dr. Friedrich Dieckmann
"Teilhabe kennt kein Alter!"
Pause
Dipl.-Theol., BPhil. Christian Müller-Hergl
"Eine Pädagogik des Wohlfühlens"
Ruth Oberhuber, Alfred Rauch
"Individuelle Altersbilder"
Podiumsgespräch
Ende
Hier finden Sie die Präsentationen und Audiobeiträge zum Nachlesen & Nachhören!
Die Referent:innen Dagmar Wagner, MA, Prof. Friedrich Dieckmann und Dipl.-Theol. Christian Müller-Hergl griffen Themen wie die Altersbilder von Menschen mit Behinderung und Teilhabe im Alter auf und beschäftigten sich damit, wie positive Beziehung in dieser Lebensphase gelingen kann bzw. welchen Beitrag dies zur Arbeitszufriedenheit der Begleiter:innen leistet. Im Rahmen einer Lesung der Literaturgruppe "Kunterbunt" präsentierten Ruth Oberhuber und Alfred Rauch Texte zu "Individuellen Altersbildern".
Karten zum 49. Martinstift-Symposion sind am Veranstaltungstag ab 8 Uhr an der Tageskassa erhältlich.
Tageskarte: 65,- EUR
Tageskarte ermäßigt (für Schüler:innen, Studierende, Wehr- und Zivildiener, Pensionist:innen, Menschen mit Behinderung): 55,- EUR
Unsere gemeinsame Sicherheit liegt uns am Herzen: Da in der letzten Zeit die Corona-Fälle wieder stark ansteigen, ersuchen wir Sie, vor der Veranstaltung auf freiwilliger Basis einen Corona Antigen-Test zu machen und empfehlen eine FFP2 Maske zu tragen.
Das Martinstift-Symposion ist im Sinne der Fortbildungsverpflichtung im Rahmen des Sozialbetreuungsberufegesetzes und als Fortbildung im Rahmen der Fortbildungsverpflichtung gemäß 5 63 GuKG anrechenbar.
Referent:innen
Dagmar Wagner, MA
älterwerden.net, Referentin zum Thema Älterwerden, Biografin, Dokumentarfilmerin, BloggerinWir werden immer älter und mehr davon. Doch eine Gesellschaft des hohen Alters kann nur erfolgreich sein, wenn sich die besonders im Alter entwickelnden Stärken auch in unseren Altersbildern widerspiegeln, denn: Älterwerden und alt sein ist nicht nur ein Verlustgeschäft!
Zur Person:
Dagmar Wagner (Jg. 1960) lebt in München und bei Frankfurt/Main.
Ausbildung:
Magister Artium (LMU München) in Kommunikationswissenschaft mit Psychologie;
Absolventin Hochschule für Fernsehen und Film, München, (Dokumentarfilm);
Cand. M.Sc. Gerontologie FAU Erlangen-Nürnberg seit 2020.
Auszeichnungen (Auswahl): Bayerischer Filmpreis, 6. Deutscher Biografiepreis
Regisseurin des hochgelobten Kinodokumentarfilms Ü100 (2017). Ü100 wurde daraufhin der offizielle Beitrag des Bayerischen Fernsehens zum 100jährigen Jubiläum des Freistaat Bayerns in 2018.
Dagmar Wagner begann1981 ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und Autorin für Drehbücher, wechselte 1987 in die Dokumentarfilmregie für Kino und Fernsehen. Seit 2010 arbeitet sie als Biografin. Der intensive Kontakt mit älteren Menschen führte sie zum Thema Älterwerden. Ihre seitdem langjährigen autodidaktischen Studien inspirierten sie zum Kinodokumentarfilm Ü100 (2017) und schließlich zum Masterstudium der Gerontologie. Seite 2010 schreibt sie in einem eigenen BLOG zu Themen rund ums Älterwerden.
Heute arbeitet sie als Beraterin zum Thema Älterwerden und ist eine vielgefragte Referentin an Hochschulen, Volkshochschulen, Unternehmen der Gesundheits- und Sozialbranche, auf Kongressen, bei Bildungsforen, Landratsämtern, Kultureinrichtungen, Bildungsinstitutionen, Stiftungen etc.
Sie führt Mitarbeiterschulungen in namhaften Unternehmen der Gesundheits- und Sozialbranche durch und unterrichtet an Berufsfachschulen für Pflege.
Ihre bundesweite online-Bildungsreihe Film & Älterwerden für das Curatorium Altern gestalten wurde gefördert durch das Bundesfamilienministerium. Sie realisierte ebenfalls Projekte für das Bayerische Staatsministerium für Familie.
Prof. Dr. Friedrich Dieckmann
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Münster Leiter des Instituts für TeilhabeforschungDie Lebenslagen von alten Menschen mit einer lebensbegleitenden Behinderung und von Menschen, die eine Behinderung erst im Alter erworben haben, unterscheiden sich deutlich.
Das Alter lässt sich als gesellschaftlich konstruierte Lebensphase begreifen, die mit bestimmten Entwicklungsaufgaben verbunden ist. Zugleich sind biologische Aspekte des Alterns und die Wirkung defizitärer Altersbilder auf Menschen mit Behinderung zu beachten.
Die Teilhabeforschung und die Gerontologie können voneinander profitieren und dazu beitragen, die strikte Segmentierung unterstützender Strukturen für Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter zu überwinden zu Gunsten der Gestaltung inklusiver Gemeinwesen, Gesundheitswesen und Unterstützungsangebote.
Zur Person:
PROF. DR. FRIEDRICH DIECKMANN
AUSBILDUNG
1984 - 1988 Studium der Psychologie (Diplom) an der Eberhard Karls Universität Tübingen
1986 - 1990 Stipendiat des Cusanuswerks
1988 - 1989 Studium im PhD-Programm "Environment & Behavior Studies" an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der University of Wisconsin-Milwaukee
1989 - 1993 Abschluss des Diplomstudiums an der Uni Tübingen
2002 Promotion zum Dr. rer.soc. an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Uni Tübingen mit dem Thema „Wohnalltag und Kontaktchancen schwer geistig behinderter Erwachsener - ein Vergleich unterschiedlich zusammengesetzter Wohngruppen“
BERUFLICHE TÄTIGKEIT
1992 - 1994 Wissenschaftlicher Angestellter an der Eberhard Karls Universität Tübingen
1994 1999 Hauptamtlicher Dozent für Psychologie, Soziologie und Psychiatrie an der Fachschule für Sozialpädagogik des Diakonischen Instituts für soziale Berufe Reutlingen
1999 - 2003 Sozialplaner in der Behindertenhilfe beim Landeswohlfahrts- verband Württemberg-Hohenzollern in Stuttgart
2001 - 2003 Lehrbeauftragter für Psychologie in der Sozialen Arbeit an der Ev. Fachhochschule Ludwigsburg
2003 - 2012 Professur für Psychologie an der Kath. Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster
seit 2010 Leiter des Instituts für Teilhabeforschung, früher Forschungsschwerpunkt
seit 2012 Professur für Heilpädagogische Psychologie, KatHO NRW
2017-2020 Forschungsprofessur des Landes NRW
Mitglied im Promotionskolleg Nordrhein-Westfalen
seit 2010 stellvertr. Vorsitzender der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft (DHG)
seit 2020 Sprecher des bundesweiten Aktionsbündnisses Teilhabeforschung
Mitglied des Beirats zur Wirkungsprognose des BTHG beim BMAS
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesvereinigung Lebenshilfe
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGP), der International Association of the Scientific Study of Intellectual and Developmental Disabilities (IASSIDD)
Christian Müller-Hergl
Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft) Dialog und Transferzentrum DemenzUniversität Witten/HerdeckeMenschen mit geistiger Behinderung entwickeln vergleichsweise früher eine Demenz, die deutlich anders verläuft als Altersdemenzen. Zudem unterscheidet sich die Ausgangslage und der Hintergrund der Personen deutlich von Menschen mit Altersdemenzen. Fronto-temporale Symptome, Apathie, zunehmend pflegerische und körpernahe Arbeitsaufträge stellen zentrale Herausforderungen dar, für deren Bewältigung die pädagogischen Konzepte der klassischen Behindertenarbeit nicht mehr ausreichen. Pflegerisches und gerontopsychiatrisches Wissen gilt es zu integrieren, um ein ‚aging in place‘ auch von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz zu ermöglichen.
Folgende Herausforderungen gilt es zu bedenken:
Das veränderte Verhalten verstehen: welche Rolle spielen die sich verändernden kognitiven Funktionen, insbesondere der Einbruch in den Exekutivfunktionen? Was sind mögliche Auslöser, Anlässe, Bedürfnisse? Ansätze bilden Ansätze der funktionalen Analyse.
Wie kann der Person ein Demenzverständnis nahegebracht, sie auf den dementiellen Prozess vorbereitet und bei dessen Gestaltung beteiligt werden?
Passt die Wohnumgebung oder bedarf es einer Anpassung in Bezug auf Lärm, Anzahl der Personen (crowding), Vereinfachung?
Einbrüche im Sprachverstehen erschweren das Zusammenleben mit den anderen Bewohnern: wie kann man hier helfen und die sozialen Konflikte entschärfen?
Eine Weiterbeschäftigung in den Werkstätten ist schwierig: wie kann eine eher wohnungsnahe Tagesstrukturieren aussehen, die zunehmend eng begleitet werden muss? Welche bewährten Konzepte aus der Altenhilfe können übernommen und angepasst werden? (Validation, Reminiszenz, Musik, sensorische Möglichkeiten, wettbewerbsfreie Spiele und Tätigkeiten)
Pflegerische Themen wie Körperpflege, Ernährung, Bewegung und Stürze werden wichtig, um die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten.
Zusammenfassend sehen sich MitarbeiterInnen mit neuen Herausforderungen konfrontiert: es gilt, den Abbau von Fähigkeiten anzunehmen, mittels Vereinfachung stressreduzierend zu arbeiten, körpernahes Arbeiten zu integrieren. Verhaltensveränderungen und affektive Störungen belasten die Beziehungsarbeit und verschärfen Rollenkonflikte. Es gilt, eine Pädagogik des ‚Wohlfühlens‘ zu entwickeln zusammen mit einer positiven Würdigung von Regression und Passivität.
Zur Person:
seit 2003 fortlaufend : Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Freien Universität Witten/Herdecke, Institut für Pflegewissenschaften
• DCM Strategic Lead Germany, Basislehrgang Gerontopsychiatrie, Verantwortlich für das Modul 1 des Multiprofessionellen Masterstudiengangs Demenz
„Demenz als existenzielle Situation des Menschseins“
2003 -2018: Dialog- und Transferzentrum Demenz, hauptverantwortlich für den Forschungsnewsletter
2019-2022: Wiss. Mitarbeiter Hochschule Osnabrück Dialogzentrum Leben im Alter
Brucknerhaus Linz
4010 Linz
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