Hier bieten wir Ihnen Fürbitten für Gottesdienst, Andacht, Konfirmationsunterricht oder Ihren Hauskreis an.

Aktuelle Fürbitten

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels

Fürbitte für den Sonntag Oculi, den 23.03.2025

Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels soll für die Geschichte des transatlantischen Handels mit versklavten Afrikanerinnen und Afrikanern und die Auswirkungen auf die moderne Welt, einschließlich Rassismus und Vorurteile sensibilisieren.

Am heutigen Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei
bitten wir Dich: Sensibilisiere uns für die Auswirkungen der Geschichte des transatlantischen Handels mit versklavten
Afrikanerinnen und Afrikanern.

Bis heute wuchern Rassismus und Vorurteile, die in der Geschichte des Sklavenhandels wurzeln
und unser menschliches Miteinander weltweit vergiften.

Lass den heutigen Tag eine neue Chance sein,
die Bedeutung von sorgfältiger historischer Aufarbeitung zu erkennen.

Lass auch die Geschichten des kraftvollen Widerstands gegen die Sklaverei laut werden,
damit sie weltweit alle ermutigen, die heute gegen Sklaverei und Rassismus aufstehen.

Segne Projekte und Programme,
mit denen wir als Menschheit in Respekt und Freundschaft vereint werden.

Hilf uns Geschichte vielfältiger wahrzunehmen, und mehr daraus zu lernen,
und so gemeinsam tiefgründiger für die Würde aller Menschen einzustehen.



Fürbitten für den 16. März 2025 zu Reminiszere

Predigt: Johannes 3, 14-21

Du Licht vom unerschöpftem Lichte,
schenke uns ein neues Herz,
mit dem wir glauben und hoffen können,
was die Alten für uns und alle Welt aufgeschrieben haben:

hilf uns in diesen dunklen Zeiten
dich zu sehen, den Tod vor Augen und dennoch in Hoffnung,
das Unrecht am eigenen Leibe spüren
und dennoch der Wahrheit verpflichtet,
das Urteil, dass alles Recht verhöhnt,
und dennoch das Leben feiern;

gib uns, ewiger Gott,
von der Liebe Jesu und von seiner Kraft,
damit wir uns neu auf den Weg machen,
deine Liebe im Gepäck und im Herzen,
damit sich durch uns erfüllt, was du der Welt zugedacht hast:
Leben mitten im Tod.


Fürbitten für den 9. März 2025 zu Hebräer 4,14-16:
 

Barmherziger Gott, 
Am Beginn der Fastenzeit stehen wir vor einigen schwierigen Wochen.
Dein Sohn, Jesus Christus, hat vor vielen Jahren 40 Tage und Nächte in der Wüste verbracht.
Er erlebte die Versuchungen und Herausforderungen der Zurückgezogenheit und des Fastens auf besonders intensive Weise.

Wir beten in dieser ersten Fastenwoche für unsere persönlichen Anliegen in dieser Zeit. Wie auch immer wir in diesem Jahr auf Ostern zugehen - ob durch Fasten, durch ein bewussteres Leben in deinem Sinne, oder durch vertieftes Bibellesen - , du Gott bist bei uns.
Wenn es uns besonders schwer fällt, an unseren Vorhaben festzuhalten, sende du auch uns deine Engel, die uns ermutigen, die uns Kraft schenken, die uns tragen.

Wir beten auch für Menschen, deren Alltag sich in Wüstenmomenten abspielt. Die mit Entbehrung, Hunger, Durst und Leiden täglich konfrontiert sind. Die aufgrund von Krankheiten oder Armut jeden Tag spüren, was es bedeutet, zu verzichten.
Schenke auch ihnen deine Engel, die Zeichen deiner Liebe und Gnade in ihr Leben bringen.

Wir beten für Menschen, die sich schwach fühlen in dieser Woche: 
Für ältere Menschen, deren Kräfte und Fähigkeiten nachlassen. 
Für Menschen, die auf die Probe gestellt werden: ob im Berufsleben, in der Schule, oder im familiären Umfeld. 
Zeige du ihnen deine Nähe und gib ihnen Zuversicht, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein sind.

All unsere Gebete sprechen wir im Glauben und in der Hoffnung, dass du Gott es gut meinst mit uns. Höre uns und steh uns bei.
Im Namen Jesu Christi, Amen.


Fürbitten für Aschermittwoch:

„Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn.“
 

(Römer 6,23)

Gott, Ursprung allen Lebens, 
hilf uns, still zu werden in deiner Gegenwart.

Heute gedenken wir der Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens.
Asche zu Asche, Staub zu Staub.

Wir bringen vor dich alle Menschen, deren Alltag von Leid, Trauer und Schmerzen geprägt ist. Wir beten insbesondere für Menschen in Kriegs- und Krisengebieten. Für Menschen, die Tag für Tag hoffen, dass das Leben doch weitergehen möge und der Schmerz ein Ende finden möge.
Wir bitten dich: Schenke ihnen ein Zeichen deiner Nähe und gib ihnen neue Hoffnung.

Wir bringen vor dich alle Menschen, deren Alltag von Hektik geprägt ist. Wir beten für alle, die sich abmühen, um den Anforderungen von Beruf und Familie nachzukommen. Wir beten für alle, die verzweifelt versuchen, genug zu verdienen, um die steigenden Ausgaben des täglichen Lebens zu decken. Wir beten für Menschen, die unter schwierigen Bedingungen versuchen, ihre Aufgaben gut zu erledigen.
Wir bitten dich: Schenke ihnen Momente der Ruhe inmitten des Trubels und gib ihnen neue Kraft.

Wir bringen vor dich die Kinder und Jugendlichen, die in unserem Land aufwachsen. Wir beten insbesondere für diejenigen, die mit besonderen Einschränkungen versuchen, ihr Leben gut zu meistern. Wir beten für alle, die unter den Auswirkungen der Pandemie noch immer leiden; vor allem für Kinder und Jugendliche, die auf psychologische Hilfe angewiesen sind. Wir beten auch für alle Minderjährigen, die auf Schutz in unserem Land angewiesen sind.
Wir bitten dich: Sende ihnen liebevolle Mitmenschen, die ihre Ängste verstehen und ihre Leiden lindern können.

All unsere Gebete und Bitten legen wir in deine Hände, gütiger Gott.
Wir vertrauen darauf, dass du uns nahe bist und es gut meinst mit uns.
Im Namen Jesu Christi,
Amen.

 

Wochenspruch

 "Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“

Lk 18, 31, Fürbitten für den Sonntag Estomihi, Sonntag, 02. März 2025

Einleitung: Gott der Liebe, du hast uns berufen, dir nachzufolgen. Du stärkst deine Kirche in der Welt, dass sie standhaft bleibt in der Verkündigung deiner Gerechtigkeit und Liebe. Danke, dass sie ein Zeichen deiner Gegenwart ist, auch wenn es Widerstand gibt. Wir bitten dich: 


1. Für die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu
Herr Jesus Christus, du hast uns gezeigt, dass Nachfolge Opfer bedeutet. Hilf allen, die für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten, selbst wenn es sie viel kostet. Schenke ihnen Mut, Trost und Hoffnung.
Wir bitten dich: Erhöre uns.


2. Für die Leidenden und Bedrängten
Barmherziger Gott, dein Sohn ging den Weg des Leidens aus Liebe zu uns. Sei bei allen, die heute leiden – sei es durch Krankheit, Verfolgung oder seelische Not. Schenke ihnen Kraft und Menschen, die sie begleiten.
Wir bitten dich: Erhöre uns.


3. Für die Verantwortlichen in der Welt
Gütiger Gott, wir bitten dich für alle, die in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Verantwortung tragen. Lass sie Entscheidungen treffen, die dem Frieden und der Gerechtigkeit dienen, und bewahre sie davor, nur nach Macht und Gewinn zu streben.
Wir bitten dich: Erhöre uns.

Herr, lass uns nicht müde werden, in der Liebe zu bleiben. Öffne unsere Herzen für die Not anderer und lehre uns, deinen Willen zu tun. Möge Gott uns auf unserem Weg begleiten und uns helfen, seinen Ruf in unserem Leben zu erkennen in Jesu Namen. Amen.

Fürbitten Archiv

Wochenspruch

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt euere Herzen nicht.


Hebr. 3, 15.
Fürbitten für den Sonntag Sexagesimä, Sonntag 23.02.2025

Einleitung: 
Gott, du streust dein Wort großzügig aus. Wir danken Dir, dass Du zu uns sprichst. Manchmal ist die Wirkung des Wortes scharf, schmerzhaft und trennend wie ein Schwert, dann wieder scheint es nicht zu wirken, setzt sich aber fest und wächst im Stillen. Ohne Wirkung bleibt Dein Wort nicht. Wie bei Lydia, die von Gottes Wort angefacht, zur ersten Christin Europas wurde. Wir bitten Dich:

1.  Für die Suchenden und Zweifelnden
Guter Gott, dein Wort hat die Kraft, Herzen zu öffnen und Leben zu verändern. Wir bitten dich für alle, die nach Sinn und Wahrheit suchen, aber noch nicht wissen, wo sie dich finden können. Sende ihnen Menschen, die deine Liebe verständlich machen, und gib ihnen ein offenes Herz, damit dein Wort in ihnen auf fruchtbaren Boden fällt. Gott, unser Vater:
Wir bitten dich, erhöre uns.

2.  Für alle, die dein Wort weitergeben
Herr, wir danken dir für alle Menschen, die uns dein Wort nahegebracht haben – in der Familie, in der Gemeinde oder durch ihr gelebtes Zeugnis und diakonischen Dienst. Stärke alle, die das Evangelium verkünden: Pfarrerinnen und Pfarrer, Religionslehrkräfte, Seelsorgende und Ehrenamtliche, wie auch für alle, die das Evangelium im diakonischen Dienst leben. Lass sie mit Freude und Weisheit wirken, damit ihre Worte und ihr Leben ein Zeugnis deiner Liebe sind. Gott, unser Vater:
Wir bitten dich, erhöre uns.

3.  Für uns selbst und unsere Gemeinschaft
Heiliger Geist, du wirkst oft im Stillen und auf unerwartete Weise. Öffne unsere Ohren und Herzen für dein Wort, damit wir es nicht nur hören, sondern auch danach handeln. Zeige uns, wo du uns heute brauchst – in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde, bei Menschen in Notlagen, bei Kranken und Bedürftigen. Lass uns im diakonischen Dienst deine Liebe spürbar machen. Gott, unser Vater:
Wir bitten dich, erhöre uns.

Schluss: 
Gott, durch dein Wort ist die Welt erschaffen. Sprich zu uns und öffne unser Herz, damit wir dein Wort hören und verstehen. Darum bitten wir dich im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Amen 
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Hoffen auf Gottes Barmherzigkeit

Fürbitte für den Sonntag Septuagesimä, 16. Februar 2025

Wochenspruch: Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. (Daniel 9,18).

Am Sonntag Septuagesimae hören wir aus den Texten, dass wir Menschen in all unserem Streben nach Gerechtigkeit auf Gottes Barmherzigkeit und Fürsorge angewiesen sind. Die Fürbitte nimmt Bezug auf Wochenspruch, Epistel (Philipper 2, 12-13), Alttestamentliche Lesung (Jesaja 9,22-33), und das Evangelium (Matthäus 20,1-16).

Sprecher*in:
Die Entwicklungsbehörde USAID in den USA ist durch umfassende Mittelkürzung in ihrer Existenz bedroht. Über vierzig Prozent der weltweiten Ausgaben für Entwicklung stehen nicht mehr zur Verfügung, tausende Mitarbeiter in aller Welt müssen ihre Arbeit einstellen. Das hat massive Auswirkungen auf  Menschen in aller Welt. Die afrikanische Gesundheitsorganisation CDC rechnet mit weit über zwei Millionen Toten durch Rückschritte in der Gesundheitsversorgung. Lang geplante Programme zur Ernährungssicherheit oder der Bekämpfung von sexueller Ausbeutung von Kindern können nicht begonnen werden.

Liturg*in:
Guter Gott, der du Wollen und Vollbringen in uns wirkst, sei bei uns und gib uns Kraft in diesen schwierigen Zeiten. Sei bei allen, die für Gerechtigkeit unter den verwundbarsten Menschen wirken, in Lateinamerika, Afrika, Asien, Südosteuropa, und die nun ohne die Hilfe aus den USA auskommen müssen, ohne die Kolleg:innen von dort und mit viel weniger Geld. Wehre dem Verzagen und schenke Ausdauer und Beharrlichkeit, wo es gilt, neue Kooperationspartner zu finden und Geldquellen zu erschließen. Erbarme dich, Gott, und lass nicht zu, dass Machtspiele einiger weniger die Lebensgrundlagen Vieler zerstören.
Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher*in:
In Europa wurden in den letzten Jahren manche Erfolge beim Klimaschutz erzielt. Gleichzeitig geht die Klimakrise weiter, die globale Erwärmung hat bereits 1,5 Grad erreicht, bis 2050 ist zu befürchten, dass über 10 Millionen Menschen durch den Klimawandel ihr Leben verlieren. Die junge Generation fürchtet um ihre Zukunft, doch die Politik reagiert nicht mit Entschlossenheit.

Liturg*in:
Guter Gott, schenke Segen und Gedeihen allem Einsatz für den Klimaschutz. Und wo die Herausforderungen zu groß und gewaltig erscheinen, lass uns nicht nicht versinken in unserer Ratlosigkeit. Hilf uns und öffne uns dafür, nicht nur unsere eigenen Aufgaben zu sehen, sondern alle Menschen, die der Klimawandel heute trifft und die zukünftigen Generationen. Guter Gott, wirke, dass alle Menschen die Zukunft deiner guten Schöpfung zu ihrem Anliegen machen.
Liedvers: Kyrie eleison

Wochenspruch:

Über dir geht auf der Herr,  und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 

(Jesaja 60, 2b)

Lass uns aufgehen, Gott.

Lass uns aufgehen, 
was wir wirklich brauchen. 
Denn du bist das Licht des Lebens. 

Lass uns aufgehen, 
wo wir Fehler machen.
Denn du bist barmherzig.

Lass uns aufgehen, 
wie wichtig Vergebung ist.
Denn du bist Gnade um Gnade.

Lass uns aufgehen, 
wie besinnungslos wir sind.
Denn dein Geist ist Besonnenheit.

Lass uns aufgehen, 
und selbst Licht sein.
Denn deine Herrlichkeit scheint in uns.

Lass uns aufgehen, Gott
dereinst in deiner Ewigkeit, 
denn du bist Leben.

Wir werden still … 

Gehe du auf, Gott,
an den Orten der Zerstörung,
an den Stätten des Grauens und der Angst,
an den Plätzen des Aufbruchs und der Hoffnung.

Gehe du auf, Gott,
in deiner Gemeinde, 
in deiner Kirche,
in den Herzen aller, 
die dir, Ewiger, vertrauen.

Um dein Licht und deine Liebe, bitten wir dich.

Durch Jesus Christus 
lass es aufscheinen – 
heute und alle Tage.

Amen.

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Wochenspruch:

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

(Lukas 13, 29) 

Gebet zum 3. Sonntag nach Epiphanias, 26. Januar 2025.

Großer Gott, 
verstreut ist die Menschheit
zerstreut sind unsere Gedanken.
Alle Völker der Welt sind auf der Suche 
nach Sinn und Erfüllung. 

Du Gott aller Menschen, 
lass uns deine Nähe spüren,
am Beginn eines jeden Lebens,
am Morgen eines jeden Tages,
und wenn Neues sich anbahnt und Altes vergeht.

Du Gott aller Menschen, 
lass uns deine Nähe spüren
in den Höhepunkten des Lebens,
wenn die Wärme des Mittags sich um uns breitet,
und bei allem, was gelingt und gedeiht.

Du Gott aller Menschen, 
lass uns deine Nähe spüren,
wenn uns die Kräfte schwinden,
wenn der Lebensabend naht,
und bei allem, was verschwindet und verblasst. 

Du Gott aller Menschen, 
lass uns deine Nähe spüren,
wenn uns das Licht verlässt,
die Dunkelheit gewinnt
und alle Farben verloren sind.

Du Gott aller Menschen, 
lass uns deine Nähe spüren,
in allen Himmelsrichtungen des Lebens
und führe uns zusammen zum Festmahl deiner neuen Welt. 

Verwandle uns.
Mache uns zu Menschen des Friedens
durch Jesus Christus.
Er ist das Licht in unserer Dunkelheit 
und unsere Hoffnung – heute und alle Tage.

Amen

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Wochenspruch:

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 

(Johannesevangelium 1, 16)

Fürbittengebet zum 2. Sonntag nach Epiphanias, 19. Januar 2025.

Gott, deine Gnade zeigt sich uns 
an so vielen Orten unseres Weges 
durch die Höhen und Tiefen unseres Lebens.
Dennoch bitten wir dich heute um Erfüllung.
Denn wir wissen: die Fülle deiner Gnade ist es,
die uns durch alles trägt. 

Sei bei uns, Gott, mit deiner Gnade, 
in den lichten Zeiten des Lebens, 
lass uns spüren, wie sehr deine Güte der Kern
unserer geteilten Lebenshöhepunkte ist.

Sei bei uns, Gott, mit deiner Gnade, 
wenn uns die Ängste des Lebens plagen.
Wenn wir uns fürchten um uns, 
um unsere Lieben und den Zusammenhalt in der Welt.

Sei bei uns, Gott, mit deiner Gnade, 
wenn das Leben dunkel wird.
Wenn Gewalt, Leid und Sterben sich sichtbar um uns breiten
und keine Auswege zu finden sind.

Sei bei uns, Gott, mit deiner Gnade, 
wenn wir über unsere engen Grenzen nicht hinausschauen können, 
nicht merken, wie du uns liebst und trägst,  
wie du uns birgst in deiner Fülle, die höher ist als alles, 
was wir verstehen können.

Sei bei uns, Gott, mit deiner Gnade, 
Lass unser Leben zu einem Fest werden.
Denn du gibst uns mehr, 
als wir wünschen und hoffen können, 
Gnade um Gnade, jeden Abend, jeden Morgen,
jeden Augenblick unseres Lebens. 

Amen.

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Fürbitte zum ersten Sonntag nach dem Epiphaniasfest, 12. Januar 2025.

Jesus, 
du bist menschgewordenes Gotteswort.
An deine Worte wollen wir uns halten. 
Deinen Willen eifern wir nach.

„Dein Wille geschehe“, 
hast du uns gelehrt zu beten. 
Hilf uns zu sehen, 
was dein Wille bewirken kann.

Wie er uns hilft zu prüfen
und das Gute zu bewahren.
Wie die Liebe wachsen kann, 
wo dein Wort gehegt und gepflegt wird

Hilf uns dein Wort weiterzusagen, 
dass die Mächtigen deinen Willen ernst nehmen, 
dass die Traurigen ermuntert
und die Verzweifelten getragen werden. 

Hilf der Welt und uns darauf zu vertrauen, 
dass deine Liebe uns Menschen verbindet
über alle Grenzen der Welt 
und des Lebens hinweg. 

Sprich zu uns, jeden Tag neu, 
denn wir gehören zu dir
und bringen in die Stille vor dich
was unsere Herzen gerade bewegt:

Stille
Amen

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Wochenspruch

"Gott, wie einst der Stern die Weisen zu Jesus führte, leuchtet Dein Licht auch heute und weist uns den Weg dorthin, wo wir dich finden können."
 

Fürbitten für die Epiphaniaszeit, 5. Jänner 2025

Anfangsbitte
Gott, wie einst der Stern die Weisen zu Jesus führte, leuchtet Dein Licht auch heute und weist uns den Weg dorthin, wo wir dich finden können. Dein Stern lenkt den Blick auf Menschen und Orte, die wir sonst übersehen. Lass uns diesem Licht folgen und aufmerksam sein für Deine Gegenwart in der Welt.

Für die, die am Rand stehen
Gott, Dein Stern führt uns zu denen, die am Rand stehen, genau wie er die Weisen zur Krippe führte. Wir bitten für die Vergessenen – die Armen, die Obdachlosen, die Einsamen. Hilf uns, sie nicht zu übersehen.

Für die Opfer von Gewalt und Ungerechtigkeit
Herr, Dein Stern leuchtet dort, wo Menschen in Not sind und Unrecht leiden. Zeige die Orte, wo wir helfen können, und rüttle auf, wenn Menschen zu bequem sind, um einzugreifen. Lass uns das Licht der Gerechtigkeit weitertragen.

Für die, die wie Jesus übersehen werden
Gott, wir bitten für alle, die in unserer Welt, Sprache und Gesellschaft unsichtbar gemacht werden. Zeig mit deinem Stern den Weg und mach sichtbar, was unsichtbar ist. 

Für unsere Gemeinschaft
Gott, lass den Stern leuchten, damit wir eine Gemeinschaft werden, die hinsieht, wo andere wegschauen, die handelt, wo andere zögern. Mache uns zu Träger:innen Deines Lichts, damit Deine Liebe sichtbar wird in dieser Welt.

Fürbitten zum Altjahresabend mit dem Kehrvers:

„Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag“
 

Für die Menschen in Not
Gott, am Ende dieses Jahres denken wir an alle, die Hunger, Armut oder Gewalt erleiden. Mach der Not ein Ende! Schicke ihnen Menschen, die sich ihrer annehmen und zu ihrem Recht verhelfen! 
Kehrvers: Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Für die Kranken und Einsamen
Herr, wir bitten Dich für alle, die krank sind oder in diesem Jahr an ihre körperlichen und seelischen Grenzen gekommen sind. Sei ihnen nahe und schenke ihnen Heilung, Kraft und Trost. Lass sie spüren, dass sie nicht vergessen sind und zeigen Ihnen wie wertvoll sie sind. 
Kehrvers: Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Für die Opfer von Krieg und Unrecht
Gott, wir denken an die Menschen, die in diesem Jahr durch Krieg, Flucht, Unterdrückung und Folter leiden mussten. Hilf, dass Frieden wächst, und stärke alle, die sich für Gerechtigkeit und Versöhnung einsetzen.
Kehrvers: Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Für die Trauernden und Verstorbenen
Herr, wir beten für die, die in diesem Jahr einen geliebten Menschen verloren haben. Tröste sie in ihrem Schmerz und gib ihnen die Hoffnung, dass das Leben in Dir nicht endet. Sei den Sterbenden nahe und nimm sie auf in Deinen Frieden.
Kehrvers: Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Schlussbitte
Gott, der Du Anfang und Ende bist, die Welt dreht sich gerade in ein neues Jahr hinein und bitte begleite die Menschen auf der Welt, die mit Sorge oder Hoffnung in das neue Jahr blicken. Sei an jedem neuen Tag bei ihnen und führe uns alle zu jenem neuen Tag, der noch kommt, der alles vollenden wird.
Kehrvers: Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jenem neuen Tag.
 

Wochenspruch:

„Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“


(Joh 1, 14) Fürbitten für den 1. S. nach dem Christfest, 29. Dezember 2024

Einleitung:
Herr, du hast uns in Jesus Christus deine Herrlichkeit und deine Gnade offenbart. Du bist dem kleinen Kind in seiner Verwundbarkeit nahe und bewahrst es vor den Mächten dieser Welt. Wir bitten dich für deine Kirche, dass sie inmitten der Herausforderungen und Anfechtungen in dieser Welt das Licht deines Sohnes weiterträgt.

1.Für die Flüchtenden und Verfolgten:
Herr, du hast dich in Jesus in einem verwundbaren Kind offenbart. Wir bitten dich für alle, die aufgrund von Krieg, Verfolgung oder Armut ihre Heimat verlassen müssen. Segne alle, die fliehen, und schenke ihnen Schutz und eine neue Perspektive. Lass uns in der Situation der Flüchtenden deine göttliche Bewahrung erkennen und ihnen mit Liebe und Mitgefühl begegnen.
 - Herr, erbarme dich.

2. Für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft:
Herr, du kennst die Machtverhältnisse in dieser Welt und das Leid, das durch Machtmissbrauch entsteht. Wir bitten dich für alle, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Gib ihnen Weisheit, Mut und ein Herz für Gerechtigkeit, damit sie im Dienst an den Schwachen und Bedrängten handeln und Frieden stiften.
  - Herr, erbarme dich.

3. Für uns alle in unserer Weihnachtsfreude:
Herr, das Kind in der Krippe ist für uns ein Zeichen der Hoffnung und der Erlösung. Wir bitten dich, dass du auch in unserem Leben das Licht deiner Herrlichkeit aufgehen lässt. Hilf uns, diese Hoffnung weiterzutragen, besonders in einer Welt, die oft von Angst und Unsicherheit geprägt ist. Schenke uns den Mut, deine Gnade und Wahrheit zu bekennen und in deinem Frieden zu leben.
 -  Herr, erbarme dich.

4. Für die Welt:
Herr, umarme du die, zu denen wir Abstand halten müssen. Heile du, wo wir nicht helfen können. Erleuchte du, wo das Dunkel übermächtig ist. Versöhne du, wo Hass und Gewalt regieren. Rette du, wo der Tod herrscht.
  - Herr, erbarme dich.

Schluss: 
Jesus Christus – du kleines Kind. Du bist der Anfang des Lebens. Du bist die Hoffnung,
die in uns wächst. Du bist die Zukunft. Dir vertrauen wir uns an, heute und alle Tage, die noch kommen.
Amen.

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Wochenspruch:

„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“ 


(Joh 1, 14) Fürbitten für den Stephanitag, 24. Dezember 2024

Einleitung: 
Herr, du hast uns in Jesus Christus deine Nähe und Herrlichkeit offenbart. Wir danken Dir für deine Kirche auf der ganzen Welt, dass sie die Frohe Botschaft von der Erlösung in Christus weitergibt und dein Licht leuchten lässt. Danke für alle, die in deinem Namen dienen, die Mut haben, auch in Zeiten der Verfolgung und im Widerstand für das Evangelium einzutreten.

1.Für die Verfolgten und Märtyrer:
Herr, du hast deinen Diener Diakon Stephanus bis zum Ende treu begleitet. Wir denken heute besonders an alle, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Sei du bei den Verfolgten, den Bedrohten und denen, die ihren Glauben in Gefahr und Einsamkeit leben. Gib ihnen deinen Frieden und die Stärke, im Glauben standzuhalten.
 -  Herr, erbarme dich.

2. Für die Christen weltweit:
Herr, du hast die Christen in alle Länder gesandt, um das Evangelium zu verkünden. Wir bitten dich, dass du auch heute Menschen zu lebendigen Zeugen deiner Liebe und Wahrheit machst. Öffne unser Herz, dass wir dich in unserem Leben und Handeln erkennen und bezeugen, wie Diakon Stephanus, der in deinem Namen lebte und starb.
  - Herr, erbarme dich.

3. Für die, die uns umgeben:
Herr, du hast dich in Jesus Christus den Menschen ganz nahe gezeigt. Hilf uns, in unserem Alltag wie er zu leben: mit Liebe, Geduld und Hingabe. Segne all jene, die wir in unserer Nähe haben, besonders die Bedürftigen und Auf Hilfe angewiesenen. Gibt uns Kraft ihnen zu helfen und sie in deiner Liebe zu begegnen.
  - Herr, erbarme dich.

4. Für uns alle, die wir an dieser Schwelle zwischen Festtag und Alltag stehen:
Herr, du hast uns in Weihnachten dein Licht geschenkt. Hilf uns, auch im Alltag dieses Licht weiterzugeben und in unseren Handlungen und Gedanken die Herrlichkeit deines Sohnes Jesus Christus widerzuspiegeln.
 -  Herr, erbarme dich.

Schluss: 
Gott und Vater, du hast uns an Weihnachten deinen Sohn geschenkt, um uns den Himmel wieder zu öffnen. Du hast Stephanus den offenen Himmel gezeigt
und ihm darin Platz gegeben. Für all das danken wir dir
durch ihn unseren Herrn Jesus Christus.

Amen

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Wochenspruch:

„Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig."


(Jes 40, 3, 10) Fürbitten für den 3. Adventsonntag, 15. Dezember 2024

Einleitung:
Guter Gott, in der stillen Zeit des Advents kommen wir zu dir, um uns auf das Kommen deines Lichts und deines Friedens in diese Welt vorzubereiten. Voll Hoffnung und Vertrauen bringen wir unsere Bitten vor dich:

1. Für die Gemeinschaft der Glaubenden:
Gott des Lichts, wir bitten dich für alle, die in dieser Adventszeit nach Dir fragen: Schenke ihnen Momente der Besinnung und des Friedens. Lass sie in der Dunkelheit deines Lichtes gewahr werden, das Orientierung und Hoffnung schenkt.
 -  Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

2. Für den Frieden in der Welt und Syrien:
Gott des Friedens, wir bitten dich für alle, die das Friedenslicht aus Bethlehem in ihre Häuser tragen: Lass es ein leuchtendes Zeichen der Versöhnung sein, das Mauern zwischen Menschen und Völkern überwindet. Stärke alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Besonders bitten wir für die Menschen und Christengemeinden in Syrien. 
 -  Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

3. Für die Familien und Kinder:
Gott der Liebe, wir bitten dich für alle Familien, die im Advent Kerzen am Kranz entzünden, Lieder singen und Geschichten hören: Lass die Freude und das Staunen über Weihnachten in ihren Herzen lebendig werden. Schenke ihnen Liebe, Treue und Kraft in ihrem Leben.
 -  Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

4. Für die Menschen in Dunkelheit:
Gott des Trostes, wir bitten dich für alle, die in dieser Zeit Trauer, Einsamkeit oder Not erleben: Lass dein Licht aufscheinen, das jede Dunkelheit durchbricht. Schicke ihnen Menschen an die Seite, die sie mit Liebe und Mitgefühl begleiten. Segne diakonische Arbeit in den Gemeinden, Sozialräumen, Einrichtungen und Werken. 
 -  Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

5. Für unsere Kirchengemeinden und Gesellschaft:
Gott der Hoffnung, wir bitten dich für unsere Kirchengemeinden und die Gesellschaft, die in diesen Wochen so viele Räume der Andacht, Begegnung und Solidarität öffnen: Segne die Mitarbeitenden und alle, die diese Angebote gestalten, damit sie dein Licht in die Welt tragen und unsere Welt besser machen.
 - Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

Schluss:
Guter Gott, du bist das Licht, das in unsere Dunkelheit scheint, und der Frieden, der die Welt verwandelt. Höre unsere Gebete und begleite uns auf unserem Weg durch den Advent. Darum bitten wir dich durch Christus, unser Licht und unseren Herrn.
Amen.

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Wochenspruch:

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“


(Lk 21,28b) Fürbitten für den 2. Adventsonntag, 8. Dezember 2024
10. Dezember – Tag der Menschenrechte

Gott, wir denken an alle, die ihren Kopf hängen lassen.
Betroffen von Wirtschaftskrisen,
Arbeitslosigkeit und Existenzangst. 
Gib, dass ihnen geholfen wird.

Wir denken an die, die mit Verlusten leben müssen. 
Die ihre Heimat verloren haben.
Ihre Sicherheit und Geborgenheit.
Womöglich auch – besonders schlimm  - einen lieben Menschen. 
Gib, dass sie Aufnahme finden und Menschen, die bei ihnen sind.

Wir denken an die Erniedrigen und Beschämten. 
Die ihre Blicke senken und nicht wagen, 
um Hilfe zu fragen und ihr gutes Recht einzufordern. 
Gib, dass Gerechtigkeit geübt wird,
auch von Ämtern und Behörden und uns allen.

Wir denken an die, die nur voller Angst ihre Blicke zum Himmel heben,
weil sie Raketen, Bomben und Granaten fürchten müssen. 
Gib, dass Frieden werde.

Wie kann es sein, dass Menschen das angetan wird?
Wie kann es sein, dass niemand Abhilfe schafft?

Sehnsüchtig warten wir mit den Niedergeschlagenen und Bedrückten,
dass du wahr machst, was uns versprochen ist:
Dass die Erlösung nahe ist.
Gerechtigkeit und Frieden für ein gutes Miteinander,
zu dem du uns fähig machst.
Das bitten wir in Jesu Namen.
Amen.

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Wochenspruch:

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“

 

(Sacharja 9,9b), Fürbitten für den 1. Adventsonntag, 1. Dezember 2024

Möglicher Kehrvers entweder gesungen: „Wir sagen euch an den lieben Advent“ (EG 17,1) oder gemeinsam gesprochen: „Jesus, Friedenskönig, komm in unsre Welt!“


Gott, du lässt den Friedenskönig zu uns kommen. 
Er kommt, den Krieg zu überwinden. Wir danken dir dafür und bitten dich um Frieden: 
Stärke alle, die sich für Frieden einsetzen - in Israel, Gaza und im Libanon, in der Ukraine, im Sudan, in Myanmar und Äthiopien und an allen Orten, wo Krieg und Gewalt herrschen.
Lass dein Friedenslicht leuchten!

Kehrvers

Gott, du lässt den Friedenskönig zu uns kommen. 
Sanftmütig reitet er auf einem Esel. Wir danken dir dafür und bitten dich: Bei vielen wächst die Angst vor einer Eskalation des Krieges. Gib den Verantwortlichen Vernunft und Einsicht, dass bald Friedensverhandlungen beginnen.
Lass dein Friedenslicht leuchten!

Kehrvers

Gott, du lässt den Friedenskönig zu uns kommen. 
Er kommt als Licht in die Finsternis. Wir danken dir dafür und bitten dich um ein gutes Miteinander: Lass in aller Finsternis von Hass und Hetze immer dein Licht der Barmherzigkeit und der Sympathie leuchten, dass unser Zusammenleben hier in Österreich und überall nicht weiter vergiftet werde.
Lass dein Friedenslicht leuchten!

Kehrvers

Gott, du lässt den Friedenskönig zu uns kommen. 
Er kommt und lässt alles Dürre blühen und grünen. Wir danken dir dafür und bitten dich um Gerechtigkeit: Gib uns Kraft und Phantasie, dass wir uns für ein gutes Leben für alle einsetzen. Dass wir die Schöpfung bewahren und die Güter der Erde gerecht teilen. 
Lass dein Friedenslicht leuchten!

Kehrvers

Gott, du lässt den Friedenskönig zu uns kommen. 
Er kommt, alle Feindseligkeit zu überwinden. Wir danken dir dafür und bitten dich: Lass uns zu Kindern des Friedens werden, dass alle Feindseligkeit aus unseren Herzen, aus unseren Häusern, den Dörfern und Städten verschwindet und wir lernen, ohne Gewalt Konflikte auszutragen. 
Lass dein Friedenslicht leuchten!

Kehrvers

Hört nicht auf, zu bitten!

Fürbitte für den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, 17. November 2024

Hört nicht auf, zu bitten!
Volkstrauertag ist auch Friedenssonntag.

Wir gedenken aller, die durch Gewalt und Krieg gestorben sind.
Und wir hören nicht auf, um Frieden zu bitten!

Wir bitten Dich unser Gott, für die Menschen in allen Ländern,
die von den Folgen von Kriegen, die für so viele unfassbares Leid mit sich bringen, gezeichnet sind.
Wir denken an Menschen in Mosambik und im Sudan, im Libanon, in Israel
und in den palästinensischen Gebieten. Und an Menschen in so vielen Ländern überall auf deiner Erde,
in denen Unrecht und Gewalt das Leben von Menschen bedroht.

Gott, Du siehst das Unrecht, Du siehst Leid und Trauer und Trauma.
Schenk Einsicht, eröffne Wege des Friedens!
Wir bitten Dich für die Menschen auf der Flucht vor dem Krieg.
Sei ihnen Schutz und Schild, behüte sie vor Gefahr und den Zugriffen böser Menschen.
Lass sie an ein sicheres Ziel kommen und eröffne ihnen Möglichkeiten für ein neues Leben.
Lass ihre Seele heilen, soweit es geht, und neue Heimat finden.

Wir bitten dich für alle Menschen, die nicht in Sicherheit leben können,
nicht einmal hier in unserem Land.
Für die jüdischen Nachbarn, die in Österreich und auch anderswo in Europa nicht immer in Sicherheit sind.
Für die, die angegriffen werden, weil sie „anders“ aussehen.
Gott, sei du ihnen Zuflucht und Sicherheit, schütze sie und wende alles Unheil von ihnen ab.
Begegne du ihnen liebend in Menschen, die deinen Namen ehren und deiner Gerechtigkeit dienen.

Wir bitten Dich für die Menschen, die uns zeigen, dass jeder und jede etwas tun kann gegen Diktatur und Gewalt.
Für alle, die im Kleinen wie im Großen den Mut haben, gegen die Mehrheit zu stehen
und nach ihren Überzeugungen und nach deinem Wort zu handeln. Sei in jedem Moment bei ihnen.

Gott, wir bitten dich, schenke uns Aufmerksamkeit und Zivilcourage.
Dass wir laut protestieren, wo wir Unrecht wahrnehmen.
Dass wir dort helfen, wo andere missachtet und misshandelt werden.
Dass wir in allen Menschen deine Kinder sehen.

Ewiger Gott, wieder und wieder bitten wir Dich dasselbe:
dass in dem Leid und Unrecht, das die Erde überschwemmt,
das rettende Ufer des Friedens endlich sichtbar werde,
dass Dein kommendes Reich unsre Erde verwandle.
 

Selig sind, die Frieden stiften

Fürbitte für den 10. November 2024, den drittletzten Sonntag des Kirchenjahres

Wochenspruch: "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Matthäus 5,9)

Predigttext: Micha 4, 1-5: Das kommende Friedensreich Gottes

Der Sonntag ist geprägt von der Erwartung des kommenden Friedensreiches Gottes. Die politischen Großereignisse der vergangenen Woche, die Wiederwahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA und das Ende der Regierungskoalition in Berlin stehen in einem Kontrast zu dieser Erwartung, der kaum größer sein könnte. Hinzu kommt der Gedenktag am 9. November mit seinen Bezügen zum Ende des 1. Weltkriegs, zur Reichspogromnacht und zum Fall der Berliner Mauer.

Im Reich Gottes, das wir aufgrund der biblischen Verheißung erwarten, fallen Macht und Recht, sowie Macht und Wahrhaftigkeit nicht auseinander. Sondern: Die Tora wird vom Zion ausgehen wie ein Strom lebendigen Wassers und das Recht Gottes wird zu den Völkern getragen.

Im Reich Gottes, das wir erwarten, grenzen sich Nationen nicht voneinander ab, und führen wirtschaftliche Konkurrenzkämpfe oder gar Kriege gegeneinander. Sondern: Sie nehmen gemeinsam Teil an der Völkerwallfahrt in die Gegenwart Gottes auf dem Zion, um seine Wege zu lernen.

Im Reich Gottes, das wir erwarten, werden keine Gräben aufgerissen, wie wir es in Wahlkämpfen durch persönliche Angriffe, Verleumdungen und Falschinformationen erleben. Sondern: In die tief gespaltenen Gesellschaften kehren gegenseitiger Respekt, Verständnis und Anteilnahme ein.

Im Reich Gottes herrschen nicht die angemaßten Autokraten und Provinzfürsten, sondern Gott ist König. Sein Reich ist ein Reich des Schalom. Und selig sind, die sich als Friedensstifter schon auf den Weg zu diesem Reich machen.

Sprecher:in:
Der Wahlkampf in den USA und die Wahlkämpfe in Moldau, Georgien und anderen Demokratien haben die Spaltung der Gesellschaften vertieft. Sie haben Feindbilder verfestigt und das Gespräch unter Menschen mit unterschiedlichen Standpunkten erschwert.

Beter:in:
Lieber Vater im Himmel, wir bitten Dich um die versöhnende Kraft deines Wortes in den öffentlichen politischen Auseinandersetzungen und Wahlkämpfen. Wecke Menschen auf, dass sie sich an Verleumdungskampagnen nicht beteiligen, sondern sich ihnen entgegen stellen. Lass die Menschen wachsam sein und gefälschte Informationen durchschauen.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

Sprecher:in:
Menschen und Parteien, die an die Macht gekommen sind, beginnen immer öfter, auch die Rechtsprechung und die Medien zu kontrollieren. Die Willkür tritt an die Stelle des Rechts, die gelenkte Propaganda an die Stelle der freien Information.

Beter:in:
Lieber Vater im Himmel, wir bitten Dich um Schutz für alle Menschen, die in Rechtsstaaten dem Recht aller dienen wollen. Gib, dass sie in ihrem Dienst frei bleiben können und sich nicht den Mächtigen beugen. Wir bitten Dich für alle Journalist:innen und Medienschaffende, dass sie frei berichten können. Sei bei allen, die wegen ihrer Arbeit angegriffen oder verhaftet wurden.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

Sprecher:in:
Es ist zu befürchten, dass die politischen Veränderungen dieser Woche den Konkurrenzkampf der wirtschaftlichen Großmächte und der einzelnen Staaten um die Kontrolle von Rohstoffen und Märkten, um Wachstum und gute Bilanzen verschärfen werden. Regierende stehen unter dem Druck, die eigene Wirtschaft zu subventionieren, damit sie im gnadenlosen Wettlauf nicht zurückbleibt.

Beter:in:
Lieber Vater im Himmel, wir bitten Dich für den Zusammenhalt der Staatengemeinschaft in dem Anliegen, Lebensräume und Artenvielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu begrenzen und die Ausbeutung von Mensch und Natur aufzuhalten. Wir bitten Dich, dass die politischen Kräfte den wirtschaftlichen Zwängen Grenzen aufzeigen, und nicht umgekehrt. Lass Wählerinnen und Wähler über die Grenzen ihres eigenen Vorteils hinausschauen auf das Wohl und das Recht allen Lebens auf diesem Planeten.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

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Leben als Christ:innen in der Welt

Fürbittengebet für den 23. Sonntag nach Trinitatis, 3.11.2024

Wochenspruch: Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht (1. Timotheus 6,15-16).

Der dreiundzwanzigste Sonntag nach Trinitatis steht im Zeichen der Frage, wie Christ:innen sich gegenüber einem Staat und dessen Gewalt und Ordnungen verhalten. Die Fürbitte nimmt Bezug auf Wochenspruch, Epistel (Philipper 3, 17-21), Predigttext (Römer 13,1-7), und das Evangelium (Matthäus 22, 15-22).

Sprecher:in: 
Der Winter steht bevor, auch in der Ukraine. Die Energieinfrastruktur ist durch den andauernden Angriffskrieg Russlands schwer geschädigt, den Menschen, vor allem älteren, kann die Kälte zum Verhängnis werden. Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe verteilen Heizöfen, Heizmaterial, Wärmedecken, Gutscheine für Winterkleidung. Medizinische Zentren erhalten Stromgenerationen, Ladestationen und Taschenlampen, um ihre Kommunikation und ihre Arbeit aufrecht erhalten zu können.

Liturg:in:
Gerechter Gott, hilf den Menschen in der Ukraine in ihrer Bedrängnis. Lass sie aushalten und lass alle erdenkliche Hilfe zu ihnen kommen. Segne alle, die sich bemühen, ihre Not zu lindern und lass bald, sehr bald den Tag kommen, an dem endlich die Waffen schweigen.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher:in:
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP weist darauf hin, dass die Welt auf eine Erwärmung von 3,1 Grad in diesem Jahrhundert zusteuert, wenn die Staaten der Welt sich nicht stärker für den Klimaschutz einsetzen. Die Auswirkungen wären erheblich: Ganze Landstriche würden unbewohnbar, Abermillionen Menschen würden sich auf die Flucht begeben, es käme zu noch viel mehr Extremwetterereignissen, Volkswirtschaften rund um den Globus kämen in massive Bedrängnis.

Liturg:in:
Guter Gott, uns ist verheißen, Bürger:innen im Himmel zu sein. Hilf uns bis dahin, auf Erden gute Bürger:innen auf Erden zu sein, mit deinem Sohn Jesus Christus als Vorbild. Lass uns nicht verzagen angesichts von Zerstörung, Zwietracht und Hass. Schenke uns deine Liebe und lass uns, wie Jesus, einander in Liebe und Achtung begegnen. Hilf uns, im Vertrauen auf dich ein bescheidenes und achtsames Leben zu führen, in dem wir Rücksicht auf die Bedürfnisse aller Menschen nehmen.

Gib Weisheit und Mut allen, die die Welt lenken, in Regierungen und Unternehmen. Lass ihre Entscheidungen deiner Schöpfung und allen, die darin leben, zum Besten dienen.

Liedvers: Kyrie eleison

Sprecher:in
Am 5. November wird in den USA ein neues Staatsoberhaupt und ein neuer Kongress gewählt. Die ganze Welt blickt gespannt und besorgt auf diese Wahl. Ihr Ausgang könnte Instabilität und Gewalt in der Welt noch verstärken, den Kampf um Menschenrechte erheblich zurückwerfen und Bemühungen um Eingrenzung der Erderwärmung beenden.

Liturg:in
Gott, wir bitten dich, sei du in diesen Tagen besonders bei den US-Amerikaner:innen. Begleite sie und bewege ihre Herzen. Lass dein Gebot der Nächstenliebe, der Freundlichkeit gegenüber allen Menschen ihre Wahlentscheidung leiten. Stärke alle, die sich große Sorgen um den Ausgang dieser Wahl machen. Und sei du bei denen, die gewählt werden: Lass sie nie vergessen, was ihnen aufgetragen ist: Wahrhaftig sein; dem Hass und der Zwietracht wehren; Gerechtigkeit, Frieden und Wohlergehen mehren - für deine Schöpfung, für Menschen in den USA und weit darüber hinaus.

Liedvers: Kyrie eleison

Die Wärme von Solidarität und Erinnerung

Fürbitte für den 22. Sonntag nach Trinitatis, 27. Oktober 2024

Hungerkrise im südlichen Afrika
besonders in Lesotho, Malawi, Namibia, Sambia und Simbabwe, auch in Angola und Mosambik

Wir beten für die Menschen im südlichen Afrika,
die unter schwerem Hunger leiden.
Monatelang hat es dort nicht mehr geregnet.
Ernten verdorren auf den Feldern, Tiere sterben.
Der Klimawandel verwüstet die Lebensgrundlagen.
Expertinnen und Experten sprechen von der schwersten Hungerkrise seit Jahrzehnten.

Wir bitten Dich:
Sei bei den Hungernden
in Lesotho, Malawi, Namibia,
in Sambia und Simbabwe,
in Angola und Mosambik.
Hilf ihnen, einander zu unterstützen und Leben zu retten.
Segne Helferinnen und Helfer, die Wasser und Nahrung verteilen.
Stärke die internationale Bereitschaft, gemeinsam mehr Geld für Hilfsgüter bereitzustellen.
Entzünde und erhalte die Flamme der Solidarität in unseren Herzen,
damit wir uns vereinen und den Hungernden Gerechtigkeit geschieht.

Zum Welttag für audiovisuelles Erbe am Sonntag 27.10.2024

Erinnere uns, Christus, immer wieder,
dass der Mensch mehr ist als Essen und Trinken, mehr als Nahrung und Kleidung,
dass wir Leben gestalten wollen und Schönheit hervorbringen.
Am Welttag des audiovisuellen Erbes hilf uns bedenken,
wie wichtig es ist, kulturelles Erbe zu bewahren und gute Archive aufzubauen.
Wir beten für die Menschen, deren Sprache und Kultur verdrängt wird und verloren zu gehen droht.
Mit den Worten und Erinnerungen verlieren sie wichtige Wurzeln ihrer Identität
und ihre Kraft, zu Vielfalt und Reichtum auf dieser Welt beizutragen.
Wir bitten Dich: Segne alle, die sich für die Bewahrung von Kulturgütern in Nah und Fern einsetzen.
Schenke uns mit Ihnen einen liebevollen Blick auf die Einzigartigkeit von Erinnerungen,
die in Bewegtbildern und Quellen aller Art festgehalten werden.
Vereine uns in der Arbeit für Projekte und Programme,
die sich für die Würde der Menschen und Völker
und für die Verständigung untereinander einsetzen.
Fördere die Freude daran, Kulturschätze klug zu bewahren,
so dass auch die kommenden Generationen daraus schöpfen können.

Um Friede und Erbarmen

Fürbitte zum 21. Sonntag nach Trinitatis, 20. Oktober 2024

Predigttext für den 21. Sonntag n. Tr.:  Matthäus 5, 38-48 (Bergpredigt, Von der Feindesliebe)

Wir bitten dich, Gott, Barmherzige und Ewige,
um ein neues Herz und einen neuen Geist,
lass die Worte Jesu in uns wahr werden,
die unser Glück und Seligkeit im Frieden sehen,
den wir mit Herzen, Mund und Händen stiften
gerade im Angesicht der Gewalt.

Wir rufen zu dir, Gott des Friedens und der Versöhnung:
Mach uns zu Werkzeugen des Friedens,
gib uns den Mut zu klaren Worten und einen neuen Sinn,
der uns lehrt, wie Jesus es selbst gelebt hat, füreinander zu sorgen,
aufeinander zuzugehen und mit unterschiedlichen Meinungen
den Frieden zu suchen, den du für die ganze Welt gestiftet hast.

Wir bringen dir, Gott, unsere Angst,
in dieser Zeit der zahllosen Konflikte und Kriege:
Lass uns nicht zugrunde gehen,
behüte dein Volk in allen Ländern der Erde,
in denen rechtlose Gewalt und Krieg den Tag bestimmen.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden!


Debatte um das europäische Asylrecht

Wir klagen dir, Gott, erneut die Not der Menschen,
die auf der Flucht vor Verfolgung nach Europa kommen,
Männer, Frauen und Kinder,
schon vor Europa auf dem Mittelmeer
an den Grenzen zurückgewiesen oder sogar getötet.

Wir bitten dich um dein Erbarmen,
wenn in Brüssel dieser Tage das Asylrecht
auf unserem Kontinent noch weiter eingeschränkt wird.
Wir bitten dich um Klarheit, damit die Menschen,
die nach Europa wollen, in den Mittelpunkt rücken
als Menschen, dein Bild, in dem du uns begegnest:

Gib allen Beteiligten die Klarheit, neu zu unterscheiden zwischen Asylrecht und Migration,
gib uns als deiner Kirche und unserer Gemeinde hier
den Mut, den vielen Vorurteilen und Geschichten Fakten entgegenzuhalten,
damit Verfolgte ihren Platz finden
und die Frage besser gelenkter Migration kein Tabu mehr bleibt;
denn wir leben alle aus dir, mit dir und gemeinsam auf dieser Erde.
Erbarme dich, Gott, erbarme dich!


Briefe des Herzens

Fürbitte für den 20. Sonntag nach Trinitatis, 13. Oktober 2024

Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln der Herzen.
2. Korinther 3,3 (aus der Perikope für die Predigt am 13.10.2024)

Ewiger Gott,
du hast dazu ausgerüstet,
mit unseren Herzen zu wissen,
was gut ist.
Und dennoch passiert so viel Böses.
Wir brauchen Mut und Kraft,
diesen Widerspruch auszuhalten.  
Wir bitten dich um Einsicht und Weisheit für dein Wort,
das wir halten wollen,
auch, weil wir wissen, dass du bei uns Antwort suchst auf dein Wort.

Wir bitten dich vor allem darum,
mit unserer Liebe zum Leben, das du uns geschenkt hast,
den Blick ins Weite nicht zu verlieren -
den Blick für die anderen,
für unsere Schwestern und Brüder in anderen Teilen der Welt.

Erbarme dich der Menschen im Libanon, im Sudan und in der Ukraine.
Sie leiden in diesen Tagen besonders unter den Kriegen in ihren Regionen.
Sie haben ihr Obdach verloren, sie haben nichts zu essen, sie spüren die Bedrohung und die Not so direkt wie niemand anders.
Segne die, die helfen und die, die in diesen Situationen wagen,
für friedliche Lösungen einzutreten.
Liebe üben – das gilt nicht nur in unseren Grenzen.
Mach uns weit in unseren Köpfen und in unseren Herzen, die nicht aus Stein sind,
damit aus unserer Dankbarkeit und Demut die Tat wächst.

Für alle, die in Not sind - besonders durch Hochwasser oder Dürre

Fürbitte für den 17. Sonntag nach Trinitatis, 22. September 2024

Überschwemmungen in Europa, West- und Zentralafrika
Wir beten für die Menschen, deren Häuser und Felder überschwemmt wurden,
in Europa und in großen Teilen West- und Zentralafrikas.
Du siehst das Entsetzen und die Verzweiflung der Betroffenen.
Wir bitten Dich: Stärke die Menschen in den Flutgebieten an Leib und Seele.
Hilf ihnen, einander beizustehen und Leben zu retten.
Sei bei denen, deren Angehörige, Freundinnen und Freunde
durch die Gewalt des Wassers getötet wurden.
Steh ihnen in ihrer Trauer bei und lass sie Trost und Halt finden.
Segne die Helferinnen und Helfer, die unermüdlich zupacken.
Hilf uns, dass wir als Menschheit zusammenstehen
und die Probleme des Klimawandels gemeinsam bewältigen.

Dürre in Südafrika
Wir beten für die Menschen in Südafrika, die unter extremer Dürre leiden.
Die Nachrichtensender melden,
dass dort fast 70 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sind,
weil die Ernten ausfallen und das Vieh verdurstet.
Während die einen im Wasser versinken,
zerfällt den anderen ihre Heimaterde unter ihren Füßen
und rinnt als Staub durch ihre Finger.
Wir bitten Dich: Sei bei den Hungernden in den Dürregebieten.
Steh ihnen bei, wenn sie versuchen Trinkwasser zu finden und zu nutzen.
Segne die Arbeit der Hilfsorganisationen,
die mit Nahrung und Medizin Menschenleben retten.
Vereine uns in weltweiter Solidarität,
dass wir die Probleme des Klimawandels gemeinsam angehen.
Ermutige uns zu tiefgreifenden klugen Veränderungen,
die unsere Erde bewahren und menschenwürdiges Leben ermöglichen.
 

Hungersnot im Sudan

Fürbitte für den 16. Sonntag nach Trinitatis, den 15.09.2024

Wir beten für die Menschen im Sudan,
die immer weiter unter Krieg und Hunger leiden.
Du siehst, wie sich besonders im Norden die Lage verschlechtert,
weil der Zugang für Hilfsgüter versperrt wird
und Elend und Not um sich greifen.
Wir hören erschüttert, dass durch die Unterernährung im Sudan
mehr und mehr Säuglinge und Kleinkinder sterben
und dass eine Hungerkatastrophe droht.

Wir bitten dich:
Erweiche die Herzen der Anführer der Konfliktparteien,
damit sie ihren humanitären Verpflichtungen nachkommen.
Gib den Helferinnen und Helfern Kraft und Ideen,
wenn sie auch auf abgelegenen Wegen Rettungsgüter verteilen.
Behüte die Menschen im Sudan in den Wellen der Trauer um ihre Toten
und sei bei ihnen im täglichen Kampf ums Überleben.
Vereine uns in der Unterstützung laufender Hilfsaktionen und hilf uns,
die Not im Sudan nicht zu vergessen.

Schulbildung weltweit
Wir beten für die Kinder und Jugendlichen weltweit,
die Lesen, Schreiben und Rechnen lernen wollen,
aber durch Krieg, Flucht und Elend keine Schule besuchen können.
Während in unserem Land viel getan wird,
damit Bildung für alle Menschen offensteht,
werden Lehrkräfte und Schulklassen in Armutsregionen
immer wieder am Lernen und Arbeiten gehindert.

Wir bitten dich,
breite deinen Geist der Freiheit und der Klugheit aus,
stärke Bildungseinrichtungen in aller Welt,
lass sie Unterstützung finden unter denen mit Macht
und Verantwortung.
Segne die, die in der Bildung arbeiten
die Lehrerinnen und Lehrer, Dozentinnen und Dozenten,
und alle, die mithelfen, dass der Alltag funktioniert, in Schule,
Hochschule, beruflicher Bildung.
Vereine uns in der Unterstützung von Projekten und Programmen,
die sichere Schulhäuser und Lernstätten aufbauen,
für alle Mädchen und Jungen,
die auf eigenen Füßen stehen wollen.


Menschenrechte, Frieden und Wohlergehen

Fürbitte für den 15. Sonntag nach Trinitatis, den 8. September 2024

Gipfeltreffen afrikanischer Staaten in Peking

In dieser Woche treffen sich fast alle afrikanischen Staatslenker in Peking, um den 9. Afrikagipfel abzuhalten. Weltpolitisch ist dieses Treffen von Bedeutung, es zeigt, dass sich die Machtverhältnisse schon längst verschoben haben. Dabei ist nach wie vor zu bezweifeln, dass die Mehrzahl der auf dem afrikanischen Kontinent lebenden Menschen von diesen Treffen profitieren werden.

Barmherziger Gott,
nach dem Treffen der meisten afrikanischen Staaten in Peking in der vergangenen Woche
bitten wir dich um deine Hilfe für die vielen Menschen auf dem Kontinent:

Richte unsere Gedanken, Worte und Werke auf den Weg des Friedens.
Lass die Beziehungen zwischen den ungleichen Partnern
in den Ländern Afrikas Früchte tragen,
damit alle Menschen von den Ergebnissen profitieren können,
Mütter auf den Feldern und Kinder in der Schule,
Männer, die als Tagelöhner arbeiten,
Alte, die nicht versorgt werden können,
Kinder, die sterben, weil sie keine Hilfe bekommen.

Uns aber in Österreich (hier in...) gib die Kraft, zu sehen und zu verändern,
was in unseren Beziehungen zu afrikanischen Partnerkirchen
noch immer schlummert an kolonialen Mustern im Denken und Handeln,
damit den Worten und Visionen von einer gemeinsamen Welt,
seit Jahrzehnten in unseren Köpfen,
auch Erkenntnisse und mutige Taten folgen,
mit denen wir die Würde der Menschen in allen Teilen der Erde
wahren, schützen und sie in ihren Unterschieden achten und fördern.
Gib auf allen Seiten Mut und Entschlossenheit,
zu suchen, was dem Frieden und dem Wohlergehen aller dient,
damit wir dich alle gemeinsam loben können, wo immer wir auch sind.

Menschenrechte
In diesen Tagen bitten wir dich erneut um deine Hilfe und dein Erbarmen,
(ewiger Gott, Vater und Mutter aller Geschöpfe im Himmel und auf der Erde),
weil immer lauter Rufe unter uns zu hören sind,
die Menschenrechte nicht mehr zu achten,
Geflüchtete zu entrechten und nur für unser Land das Richtige zu tun.

Du, Gott, hast es uns wissen lassen,
dass deine Gerechtigkeit größer ist als menschliches Wissen und Denken,
dass dein Herz für Bedrängte und Arme schlägt
und wir der Stimme Jesu folgen, wenn wir diese Gerechtigkeit suchen:
 
Hilf uns, neu zu denken, zu handeln und umzusetzen,
was Menschenrechte weltweit bedeuten,
damit wir uns neu auf den Weg des Friedens begeben,
der so sehr bedroht ist in dieser Zeit.

Für alle die geringsten Schwestern und Brüder

Fürbitte für den 13. Sonntag nach Trinitatis, 25. August 2024

Jesus Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan (Matthäus 25,40b).
Der dreizehnte Sonntag nach Trinitatis steht im Zeichen der Nächstenliebe, das zentrale Thema jüdischer und christlicher Ethik. Die Fürbitte nimmt Bezug auf Wochenspruch, alttestamentliche Lesung und Predigttext (Heiligkeit und Nächstenliebe, 3. Mose 19, 1-3, 13-18, 33-34), Epistel (Gottes Liebe in uns, 1. Johannes 4,7-12) sowie das Evangelium (Barmherziger Samariter, Lukas 10,25-37).

Sprecher*in: Im Jahr 2023 wurden weltweit 260 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet, so viele wie noch nie zuvor. Menschen, die in Kriegs- und Katastrophengebiete der notleidenden Bevölkerung Hilfe leisten, erleiden immer öfter Gewalt durch Konfliktparteien. Wenn es zu einer tödlichen Gefahr wird, sich den barmherzigen Samariter zum Vorbild zu nehmen, dann wird immer weniger Hilfe geleistet. Das ist eine schlimme Nachricht für die 420 Millionen Menschen auf der Welt, die auf humanitäre Hilfe angewiesen wird.

Liturg*in: Gütiger Gott, lass Hilfe geschehen den Menschen, die unter Kriegen und Konflikten leiden. Und sei bei allen, die ihnen helfen, die sie unterstützen und die auf diese Weise aktive Nächstenliebe üben. Segne sie und umhülle sie mit deinem Schutz. Lass ihre Arbeit gedeihen. Gib, dass Menschen, die dringend Hilfe brauchen, nicht verlassen werden. Öffne die Herzen derer, die Gewalt anwenden gegen Menschen, die anderen helfen.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme Herr, dein Reich komme!

Sprecher*in: Viele Menschen leben seit Jahrzehnten in Flüchtlingscamps, einige wurden dort geboren und kennen nur das Exil. Durch den Sudankonflikt wurden mehr als 10 Millionen Menschen vertrieben, im Ostkongo sieben Millionen, über 600.000 Menschen aus Myanmar suchen Schutz in Bangladesch. Sie sind zum Überleben dringend auf Hilfsgüter angewiesen. Angesichts der großen Konflikte in der Ukraine und in den palästinensischen Gebieten sind diese Konflikte kaum noch in den Medien. Daher werden immer weniger Spenden dafür gesammelt Hilfe kann immer weniger geleistet werden.

Liturg*in: Gütiger Gott, schenke uns Dankbarkeit für alles, was wir im Leben aus deiner Hand empfangen durften, und erinnere uns immer wieder an dein Gebot, auf die Menschen zu schauen, die man leicht vergisst, und deren Leben besonders schwer ist, vor allem die vielen Millionen Menschen auf der Flucht. Lass vor allem die hinschauen, die in der Politik Verantwortung tragen, und uns, wo immer wir durch unsere Gaben dazu beitragen können, dass das Leben aller Menschen gedeihen möge.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, dein Reich komme Herr, dein Reich komme!

 

Gebet für die Menschen im Sudan

Fürbitte für den 12. Sonntag nach Trinitatis, 18. August 2024

Wir beten für die hungernden Menschen im Sudan.
Du kennst ihre Not und siehst ihre Verzweiflung.
In den Flüchtlingslagern, in denen sie Schutz suchen, fehlt das Nötigste:
Wasser, Nahrung, Medikamente.

Wir bitten Dich:
Steh den Menschen im Sudan bei und hilf ihnen, sich untereinander gut zu tun.
Segne Helferinnen und Helfer,
die mitten in den Gefahren des Krieges und der Gewalt,
unermüdlich weiterarbeiten und Leben retten.
Vereine alle Kräfte weltweit, dass mehr getan wird,
um das Elend im Sudan zu überwinden.
Bewahre uns vor Resignation und Hartherzigkeit.

Lass uns als Menschheit zusammenhalten
und auch in scheinbar ausweglosen Situationen weitersuchen
nach den nächsten Schritten, die uns alle in eine bessere Zukunft führen.


Christus lebt in mir und in uns

Fürbitte für den 11. Sonntag nach Trinitatis, 11. August 2024

Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.
Galater 2,19b-20a (aus dem Predigttext für den 11. Sonntag nach Trinitatis)

Guter Gott,
Christus lebt in mir – in uns.
Mach uns bewusst, dass wir immer auch das in uns tragen,
was Menschen zu leiden haben.
Hilf uns, uns zu sammeln und auszurichten
und unseren Bruder Jesus in uns zu spüren;
Neuen Mut zur Zuwendung zu anderen hin zu schöpfen.
Neue Kraft, uns gegen das zu stellen,
was auf deiner Erde Menschen anderen Menschen und der Natur angetan wird.
 
Lenke unsere Blicke und unsere Herzen
auf das Leiden der Menschen im Sudan.
Sie hungern und sie müssen fliehen.
Lass uns hinschauen auf das Schicksal der Menschen in Somalia,
wo islamistische Attentate nicht verhindert werden können.
Wir beten für die Menschen in Nigeria,
wo Proteste gegen rapide steigende Lebenshaltungskosten in Gewalt enden.
Und unsere Sorge ist in Venezuela bei der Lage im Land nach den zweifelhaften Wahlen,
wie auch in Bangladesch, wo ein hoffnungsvoller politischer Wechsel mit Gewalt einhergeht.
 
Unser Gott,
nimm jeden unserer Seufzer und jeden unserer Gedanken
für unsere Mitmenschen in Leid und Not auf unserer gemeinsamen Erde
in deiner Barmherzigkeit auf
und wandle sie in etwas Gutes,
in Stärke für die, die helfen,
die versuchen, den Überblick zu behalten,
für die, die unter allen Umständen die Demokratie verteidigen
und an der Wahrheit festhalten.

Das Leben unseres Bruders Jesus Christus hat uns befreit
von der Angst, dem Tod und der Zerstörung Raum zu überlassen.
Lass uns spüren, wie er in uns lebt!

Sorgsamer Blick in die Welt

Fürbitte für den 6. Sonntag nach Trinitatis, 7. Juli 2024

Beginn der Urlaubszeit

Schütze du, Gott, alle,
die sich in diesen Tagen und Wochen auf den Weg in den Urlaub machen.
Schenke vor allem den Familien erfüllte Zeit,
in der sie sich aufeinander einlassen
und ihre Beziehungen stärken können.
Bewahre sie vor Streit und Trennungen,
wie sie sich gerade im Urlaub oft einstellen.

Lass uns empfindsamer werden für all die Fragen,
die der Tourismus uns heute stellt.
Hilf uns, die Zeichen der Zeit zu erkennen,
weil wir längst wissen,
dass wir mit der Ausbeutung der Welt und der Menschen
so nicht weitermachen können - und es doch nicht ändern.

Höre die Seufzer und Klagen
der durch den Tourismus gefährdeten Menschen und ihrer Gemeinschaften,
im Norden und im Süden,
die abhängig von den Besuchen und
gleichzeitig durch sie so überfordert sind.
Uns allen aber gib die Erkenntnis,
dass du uns Leben in Fülle schenkst,
damit wir deine Liebe zeigen, wo immer wir leben,
egal an welchem Ort.

Gedenktag an das Massaker von Srebrenica
Hilf, Gott, dass wir die Erinnerung
an die Massaker nicht verdrängen,
damit das, was mitten in Europa geschah,
uns vor Augen führt,
wie tödlich Nationalismus und Rassismus sind.

Tröste die Trauernden,
richte die Leidenden auf,
damit sie nicht am Unrecht,
das ihnen geschehen ist und noch geschieht, zerbrechen.

Gib uns ein festes Herz,
das mutig allem widersteht,
was Menschen erniedrigt, beleidigt,
oder tief in ihrer Person kränkt,
damit wir deinen Willen tun,
dir und deinen Menschen zur Ehre.

Von Schwäche und Stärke

Fürbitte für den 5. Sonntag nach Trinitatis, 30. Juni 2024
2. Korinther 12,1-10

Von Stärken und Schwächen
Die Fürbitte nimmt den Predigttext für den 5. Sonntag nach Trinitatis auf:
2. Korinther 12,1-10
 

Guter Gott,
wir bitten um den anderen Blick
mit dem du uns sehen lässt:
nicht, was wir für schwach halten, ist schwach
nicht, was wir für stark halten, ist stark.

Darum bitten wir als Antwort auf dein Wort, das wir lesen:
Du brauchst nicht mehr als meine Gnade.
Denn meine Kraft kommt gerade in der Schwäche voll zur Geltung. (2. Kor.12,9)

Wir bitten darum, dass du uns die Angst nimmst vor dem, was uns mit Stärke imponieren will.
Wir beten vielmehr dafür, dass die Starken in ihrer Schwachheit Dich erkennen
und Vernunft den Drohgebärden Platz macht,
dass Neues offene Türen durchschreiten kann,
weil die Kraft aus dem Schwachen sich mit Geduld den Weg bahnt.

Wir bitten für die,
die in Lebensgefahr geraten, weil sie schutzlos und schwach sind:
Für die, die unter den Kriegen dieser Welt leiden,
unter der Hitzewelle in Indien
unter Gewalt und zunehmendem Hunger im Sudan.
Sei bei denen, die ihr Leben riskieren, wenn sie für ein besseres Leben in Kenia protestieren.
Steh denen bei, die für Frieden und ein Ende von Gewalt überall auf unserer Erde auf die Straßen gehen.

Hilf auch uns,
hier, wo wir leben,
durch Geduld und mit deiner Kraft,
die in unserem Bruder Jesus war,
das stark zu machen,
was wir allzu schnell „schwach“ nennen.
Gib uns die Kraft,
mit den Menschen zu lachen, zu weinen
und zu helfen, wo immer wir nötig sind.

 

Überwindung des Bösen durch Gutes

Fürbitte für den 4. Sonntag nach Trinitatis, 23. Juni 2024

Wochenspruch: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galater 6,2)
Evangelium: Lukas 6, 36-42 Worte aus der Feldrede Jesu von der Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten und der Selbstkritik
Predigttext: 1. Samuel 24, 1-20 David verschont Saul in der Höhle von En-Gedi.

Wochenspruch und Evangelium lenken den Blick in eine etwas andere Richtung als der Predigttext. Vielleicht wäre es passender, den Predigttext zusammen mit der Epistel, Römer 12, 17-21, zu lesen. David geht es nicht darum, seinen Feind Saul zu besiegen. Er ergreift Maßnahmen, um die Feindschaft zu überwinden. Der Krieg soll nicht gewonnen, sondern er soll zur Vergangenheit werden. Durch sein Verhalten „sammelt er feurige Kohlen auf das Haupt“ Sauls. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ (Römer12,21) wäre ein guter Vers zur Eröffnung des Gottesdienstthemas.

Die biblischen Texte weisen in der angespannteren Weltsituation darauf hin, dass die derzeit zunehmende Rüstung zwar Aggression zurückschlagen oder verhindern kann, aber dauerhaft keinen Frieden bringt.

 
Lieber Vater im Himmel,
es kann uns nicht beruhigen,
wenn die Staaten der Welt mehr Geld für Rüstung ausgeben,
und ihren Bürgerinnen und Bürgern damit ein trügerisches Gefühl von
Sicherheit vermitteln.
 
Wir sind in Sorge,
dass der Kampf um Einflussgebiete und Ressourcen
immer häufiger mit militärischen Mitteln ausgetragen werden wird.
Wir fühlen mit denen,
die von Kriegen betroffen sind,
und aufgrund von Gewalt und Zerstörung fliehen.
 
Wir bitten dich,
lass uns Menschen Wege zum Frieden suchen und finden.
Nur so können wir unsere Kraft und unser Geld wieder für das einsetzen,
was zum Leben führt.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

 

Europawahl - globale solidarische Gemeinschaft in Christus

Fürbitte für den 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 2024

Ewiger Gott,
du hast dich uns in Jesus gezeigt
und uns vor Augen geführt, wer du in Wahrheit bist.
Lass uns heute aufs Neue die Zeichen von Brot und Wein
als deine Gegenwart in der Welt sehen.
Lass uns lieben und freundlich sein, vergeben und neu anfangen,
dem Bösen widerstehen und uns mit Menschen,
die das Gute suchen, verbinden.
 
Gib uns und allen Menschen guten Willens
die Kraft des Geistes, in der wir in deiner Nachfolge lernen,
Böses von Gutem zu unterscheiden,
damit wir Menschen in unserer Stadt und in aller Welt
mitnehmen und gemeinsam suchen, was allen zum Besten dient.

Schenke deinen Geist der Demut uns Menschen in Europa
und besonders denen, die Verantwortung tragen und tragen werden
in politischen Ämtern.
Öffne ihrer und unser aller Herzen und lass uns bedenken:
Alles, was du uns geschenkt hast in Europa, an Ressourcen,
an Wohlstand, an Frieden in weiten Teilen des Kontinents,
das hast du gegeben, damit wir es teilen mit Menschen in aller Welt,
auf dass dein Reich wachse unter uns,
in dem niemand hungert und Krieg nicht mehr sein wird.

Hilf uns, den Ausgang der Wahlen (zum Europaparlament) heute
als Auftrag an uns und alle zu begreifen,
zu suchen und zu fördern,
was der Gemeinschaft dient,
das, was uns stark macht und Menschen überzeugt,
damit wir in Freude und Gelassenheit
dem Beispiel Jesu folgen,
suchen, was verloren,
verbinden, was zerbrochen
und heilen, was zerstört ist.

Erbarme dich unser, guter Gott!

Nach verheerendem Erdrutsch in Papua-Neuguinea

Fürbitte für den 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 2024

Wir beten für die Menschen in Papua-Neuguinea,
nachdem ein gewaltiger Erdrutsch in der Provinz Enga ein ganzes Dorf unter sich begraben hat.
Tausende Opfer sind zu beklagen.
Im Geröll und Schlamm noch Überlebende zu finden, ist wohl aussichtslos
und weitere Erdrutsche drohen.
Was das für die Menschen vor Ort bedeutet,
die noch zu helfen versuchen, können wir kaum erahnen.
Wir bitten Dich:
Sei bei den Betroffenen, denen die Erde entgleitet,
die mit bloßen Händen graben und versuchen, ihre Lieben zu bergen.
Bewahre sie in den Wellen der Verzweiflung.
Hilf, dass die Überlebenden aus dem Gefahrengebiet gebracht werden können
und dass der Ausbruch von Krankheiten durch das verschmutzte Trinkwasser gehemmt werden kann.
Segne alle, die auf den schlechten Straßen und bedroht von Überfällen
Hilfsgüter in die Krisenregion bringen wollen.
Halte uns auf deiner verwundeten Erde in Deiner Hand
und stärke unsere Mitmenschlichkeit weltweit.

Bitte um die Zuwendung des dreieinigen Gottes in Zeiten von Gewalt und Zerstörung

Fürbitte für den Sonntag Trinitatis, den 26.5.2024

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die
Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Korinther 13,13)
Wochenspruch für die Woche nach Trinitatis

Gott, dreieinig und heilig,
Ursprung und Ziel,
von dir leben wir.
Vor dich bringen wir unsere Welt.

Wir bringen vor dich
die Sorge um unsere Erde.
Denn du hast diese Erde mit Liebe geschaffen
und uns aufgegeben, uns um sie zu sorgen
und die Früchte dieser Erde
zum Wohle aller und gerecht zu verteilen.
Wieder zeigen uns Wetterphänomene,
auch in unserem Land und in unseren Nachbarländern,
dass unsere Sorge nur Sorge bleibt, nicht zur Tat wird.
Stärke uns und hilf, dass wir uns gegenseitig Mut machen,
dringend und wirksam unser Leben und unsere Ordnungen zu verändern,
damit wir hier alle zusammen weiterleben können.

Wir bringen vor dich,
Christus, unser Bruder,
die Sorgen um unser Zusammenleben.
Wir sorgen uns um die Offenheit in unserer Gesellschaft,
die so bedroht scheint, wie kaum vorher.
Wir sind mutlos, ratlos, viele haben Angst.
Mach uns stark.
Gib uns Ausdauer.
Tröste die, die Gewalt erfahren mussten im Versuch,
demokratisch zu leben und zu arbeiten.
Wir wollen weiter offen sein und miteinander reden.
Um deines Namens willen.

Wir bringen vor dich,
Geist, der alles belebt,
unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft,
nach Erlebnissen, in denen wir dich, Gottes Geist, spüren können.
Nach Bewegung in Kirche und Gesellschaft,
nach Aufbruch und Vision,
weltumspannend und gemeinsam als Gottes Familie Mensch.
Lass nicht nach, uns zu beleben.
Zeig dich uns. Mach uns bereit und offen, dich zu spüren.
Gib Stärke und Trost allen,
die Verluste zu tragen haben und traurig sind,
allen, die sich abwenden, die die Hoffnung aufgeben.

Dreiniger Gott,
erbarme dich deiner Erde und uns Menschen,
bleib uns nah,
verbinde uns weltweit miteinander
gib uns Frieden
lass die Waffen schweigen
gib den Mächtigen Weisheit und Verstand
und uns allen deine Liebe und Barmherzigkeit.
Amen

Für neue Zugänge zum Leben

Fürbitte für Pfingstsonntag, 19. Mai und Pfingstmontag, 20. Mai 2024

Pfingsten, 19. Mai 2024
Spruch für den Gottesdienst: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth.“ (Sacharja 4,6b)

Predigttext: Hesekiel 37, 1-14

Aus dem Zitat: „Vertrocknet sind unsere Knochen und verloren ist unsere Hoffnung, wir sind abgeschnitten.“ (Vers 11) spricht wohl ursprünglich die Gefühlslage der Babylonischen Menschen, die im Jahr 597 durch Nebukadnezar deportiert wurde. Es ist die Erfahrung, tot zu sein mitten im Leben, Mitmenschen verloren zu haben, von der Heimat und von der Erfahrung des Segens Gottes abgeschnitten zu sein. Durch den Geist geschieht die Neuschöpfung der Menschen in Analogie zu Genesis 2,7 und die Neuschöpfung des toten Gottesvolkes zu einem erneuten Exodus ins Land. Auch wenn Hesekiel 37 zu den Lesungen der Osternacht gehört, so hat der Text weniger eine jenseitige Auferstehungshoffnung im Blick als eine Erneuerung des diesseitigen Lebens durch den Geist und die Rückkehr ins Land der Verheißung.

Gräberfelder nach Kriegen

Lieber Vater im Himmel,
zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges
haben wir auch auf die bewaffneten Konflikte und Kriege der Gegenwart gesehen,
die nicht enden wollen.

Wir beten zu Dir für die Menschen,
die trauernd an den Gräbern ihrer Angehörigen stehen.
Wir erbitten deinen Blick auf die Menschen,
die auf zerstörte Dörfer und Städte schauen,
wo früher einmal ihr Zuhause war.
Wir denken vor Dir an die Menschen,
die der Krieg körperlich und seelisch verletzt hat.
Hilf ihnen aus ihrer Hoffnungslosigkeit.
Gib, dass sie wieder Zugänge zum Leben finden.
Trotz des allgegenwärtigen Todes
lass Lebensfreude und Mitmenschlichkeit wieder erfahrbar werden.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
 

76 Millionen Binnenflüchtlinge

Lieber Vater im Himmel,
wir hören von den 76 Millionen Menschen,
die in ihrem Heimatland auf der Flucht sind.
Sie fliehen vor Krieg und Gewalt,
vor Wassermassen und Dürre,
vor Unterdrückung und Elend.

Wir bitten Dich um Zuflucht und Sicherheit
für die Menschen im Gazastreifen und
in den Camps rund um die belagerte Millionenstadt Goma im Kongo.
Wir bitten dich für die Familien,
die schon Monate und Jahre in Camps leben,
die von der Weltgemeinschaft längst vergessen wurden.
Lass sie das Wunder eines neuen Anfangs erleben.

Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!

 

 

Fürbitten angesichts von Wetterextremen, verursacht durch das Klimaphänomen El Niño

Fürbitte für den 5. Sonntag nach Ostern (Rogate), den 5. Mai 2024
 

Starke Regenfälle und Überflutungen in Kenia, Tansania, Burundi

Wir beten für die Menschen in Kenia, Tansania und Burundi,
die unter den heftigen Regenfällen und schweren Überflutungen leiden.

Du siehst die Verzweiflung derer, die in den Slums in großer Armut leben,
und denen das Wasser und der Schlamm schreckliches Elend bringen.

Du hörst das Schreien und Weinen
derer, die ihre Angehörigen in den Fluten verloren haben.

Erschüttert erfuhren wir in diesen Tagen von einem weiteren Dammbruch
mit noch mehr Todesopfern nördlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Wir bitten Dich:
Segne die Helferinnen und Helfer, die Menschen vor dem Ertrinken retten
und Notunterkünfte öffnen.

Expertinnen und Experten erklären uns immer wieder,
dass diese Naturkatastrophen schlimmer werden,
weil wir das Gleichgewicht der Natur stören.

Darum: Hilf uns zu besseren Regelungen,
die den Treibern des Klimawandels Einhalt gebieten.
Stärke unsere Solidarität mit allen Leidtragenden
der Zerstörung von Lebensräumen unserer Erde.

Erbarme Dich der Menschen in Kenia, Burundi und Tansania
und erbarme Dich über uns alle,
weil die Fluten des Klimawandels über uns hereinbrechen.

Schlimmste Trockenperiode seit 100 Jahren im Süden Afrikas
Wir beten für die Menschen im Süden Afrikas,
die unter tödlicher Dürre leiden.
Die vereinten Nationen sprechen
von der schlimmsten Trockenperiode
seit über 100 Jahren im Süden Afrikas.

Du kennst jeden einzelnen der über 24 Millionen Menschen,
die von diesen extremen Wetterbedingen betroffen sind
und denen es an Trinkwasser und Nahrung fehlt.

Du hörst die Gebete der Bäuerinnen und Bauern,
die kaum mehr etwas ernten können auf den Feldern
und die ihr Vieh in der Hitze und Sonnenglut verenden sehen.

Wir bitten Dich: Steh den Menschen in diesen extremen Lebensbedingungen bei.
Hilf ihnen, an Notrationen für sich, ihre Kinder und ihre Altgewordenen heranzukommen.
Lass sie durch nationale und internationale Anstrengung Schutz und Rettung finden.

Segne die Helferinnen und Helfer, die Nahrung und Wasser verteilen
und Menschenleben in dieser Dürre retten.

Erbarme Dich Herr, über die Menschen im Süden Afrikas
und erbarme dich über uns alle,
weil der Klimawandel Leben und Hoffnung auszutrocknen droht.

Ohren für die Lieder aus aller Welt

Fürbitten für den Sonntag Kantate, 28. April 2024

Evangelium: Lukas 19, 27,40
Predigttext: Offenbarung 15, 2-4

Ewiger Gott,
aus alten Zeiten und mit verstörenden Bildern
hören wir den Lobgesang der Gerechten,
so wie sie aus den Völkern zusammenkommen;
hilf uns, den Weg des Glaubens und deiner Kirche
heute in all den Krisen, die uns bedrängen, neu zu sehen.
Öffne unser Herz für die Vielfalt deiner Menschen
in allen Völkern der Erde.
Öffne unsere Ohren für die Lieder aus aller Welt,
die dich ehren und mit denen Menschen ihr Leben vor dir feiern.
Lehre uns aufs Neue, dass wir nur gemeinsam Kirche sind,
als Menschen, die du auf allen Kontinenten rufst und bewahrst,
stärke alle, die sich seit Jahrzehnten in der Ökumene
für Frieden und Gerechtigkeit weltweit stark machen,
in allen Ländern und allen Religionen dieser Erde.

Übergangsrat in Haiti
Wir bitten dich für den durch Bürgerkriege und Korruption
zerstörten Karibikstaat Haiti,
dass Menschen nach der Einsetzung des Übergangsrates
wieder anfangen können zu leben,
nach all der tödlichen Gewalt der letzten Monate.
Schenke allen die Hoffnung, die stärkt
und den Mut, der verändert,
zum Wohl all der Menschen,
die Opfer von Willkür und Machtmissbrauch wurden
und zur Ehre deines Namens.

Für langen Atem und Geduld zum Widerstand

Fürbitte für den Sonntag Jubilate, 21. April 2024

Diese Fürbitte kann unter Verwendung eines der Wochenlieder für den Sonntag Jubilate (EG 432, „Gott gab uns Atem“) gebetet werden

Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehen. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehen.
Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehen.
 

Guter Gott,
du gabst uns unser Leben, die Luft zum Atmen.
Lass uns deine Kraft und Lebendigkeit spüren,
dass wir neuen Mut schöpfen
und Chancen sehen,
wo andere Grenzen wahrnehmen,
dass wir unseren Mund auftun,
wo andere schweigen.
Gib uns langen Atem, Geduld und Widerstand
gegen das Aufgeben der Hoffnung, gegen die Gleichgültigkeit.
Lass nicht zu, dass uns die Luft ausgeht,
dass uns die Hoffnung von Ostern wieder im Alltag vergraben wird.

Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehen. Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

Guter Gott,
in deine Ohren schicken wir unsere Gebete
unsere Sorgen um die Welt,
unser Mitleid mit allen, die leiden,
die Opfer von Krieg und Gewalt sind,
die auf der Flucht sind vor Hunger und Armut.
Wir befehlen dir alle, die liebe und nahe Menschen verloren haben.
Wir bitten um die Hoffnungskraft, die aus der Auferstehung kommt.

Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehen. Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehen. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehen.

Guter Gott,
wir jubeln in den Sprachen dieser Erde
in den Traditionen unserer Kulturen
über das, was die Schöpfung für uns bereit hält.
Hilf uns, dass wir niemanden zurücklassen,
Lehre uns, untereinander mehr Gerechtigkeit zu erarbeiten.
Denn du bist die Quelle.
Dir vertrauen wir uns an
durch Jesus Christus, auferstanden von den Toten,
damit wir bei dir leben.

Der gute Hirte auf der Straße des Lebens

Fürbitte für den Sonntag Miserikordias Domini, 14. April 2024

Du guter Hirte,
schau auf die und erbarme dich derer,
die Mangel leiden
an Nahrung,
an Gerechtigkeit,
und an Schutz.

Erquicke die Seele
der Verlassenen,
der Enttäuschten
und der Müden!

Leite die,
die sich verirren
in falsche Versprechen,
in die Logik der Vergeltung,
in die Einbahnstraße des Hasses.

Mit Ostern lässt du das Leben gewinnen über alles,
was tödlich und zerstörerisch ist.
Unser Bruder Jesus Christus hat uns gezeigt,
dass wir nicht in der Angst steckenbleiben müssen.

Schließe uns zusammen
mit vielen anderen überall auf der Erde
im Einsatz für eine Zukunft
von Versöhnung und Gerechtigkeit.

Stärke unser Vertrauen auf deine Liebe,
die Macht hat, alles zu verändern
und alle Wunden zu heilen.

Das bitten wir im Namen Jesu,
den du aus dem Tod gerufen hast
in ein neues Leben.

Hoffnung auf Gottes Gegenwart in Anfechtung und Leid

Fürbitte für den Sonntag Quasimodogeniti, 6. April 2024

Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3)

Die Fürbitte nimmt Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte: Psalm 116, die alttestamentliche Lesung aus Jesaja 40,26 ff. und das Evangelium aus Johannes 20,19ff.

Sprecher*in: Schon über zwei Jahre tobt der Krieg in der Ukraine, und kein Ende ist in Sicht. Zuletzt wurde massiv die Infrastruktur angegriffen, in vielen Orten haben die Menschen mit Stromausfällen umzugehen. Das Ziel ist, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren und zu zermürben. Viele Menschen sind erschöpft und müde und trotzdem voller Hoffnung und Tatendrang, dass dieser Krieg sie nicht vollends beherrschen wird.

Liturg*in: Treuer Gott, sei bei den Menschen in der Ukraine und wo sie müde sind, gib Ihnen neue Hoffnung und Kraft und zeige ihnen, dass du bei ihnen bist. Wir sehen niemanden, der vermag, dieses tägliche Morden und Zerstören zu beenden. Gib Stärke, Weisheit und Einsicht allen, die Verantwortung dafür tragen und lass sie Wege zum Frieden suchen.

Liedvers: Christ ist erstanden, von der Marter alle! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis!

Sprecher*in: Menschen, die in untauglichen Booten das Mittelmeer queren auf der Suche nach einer besseren Zukunft, sind meist dem sicheren Tod geweiht, wenn sie auf hoher See Schiffbruch erleiden und keine Hilfe bekommen. Da Hilfsmaßnahmen von Regierungen unzureichend sind, springen zivilgesellschaftliche Initiativen wie United4Rescue in die Bresche und versuchen, mit ihren Schiffen Leben zu retten. Immer wieder werden Sie von Regierungen und ihren Behörden an ihrer wichtigen Arbeit gehindert.

Liturg*in: Gütiger Gott, gib Hoffnung allen Menschen, die dort, wo sie leben, keine Perspektive mehr sehen. Wo sie sich auf den Weg der Suche nach einer besseren Zukunft machen, halte deine schützende Hand über ihnen und segne alle, die sich aufmachen, ihnen beizustehen. Jesus Christus, der du uns allen in den Schwachen und Ausgegrenzten begegnest: Lass die Helferinnen und Helfer nicht mutlos und verzweifelt werden, wo der Gegenwind übermächtig wird. Zeige dich ihnen, lass sie in den Menschen, die sie retten, dich und deine Herrlichkeit erkennen und stärke sie, wo die Begegnung mit großem menschlichem Leid sie zu überwältigen droht.

Liedvers: Christ ist erstanden, von der Marter alle! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis!
 

Befreiung aus dem Grab der Hoffnungslosigkeit

Fürbitte für den Ostersonntag und den Ostermontag, 31. März und 1. April 2024

Gott des Lebens,
wir bitten dich für unsere Gemeinde
und die ganze Kirche Christi auf Erden:

lass uns neu erleben, dass der Auferstandene sich nicht fernhalten lässt
durch Türen, die wir selbst verschlossen halten;
komm und führe uns vor Augen,
vor welchen Mächten wir uns heute fürchten –
und uns ihnen doch unterwerfen:

der Sucht nach immer mehr, die der Gerechtigkeit im Wege steht,
der Gewalt, die doch keinen Frieden bringt
der Gier, die die Erde zugrunde richtet;
aber auch der Angst vor denen, die uns fremd sind,
obwohl du doch ihre Herzen kennst und sie liebst wie du uns liebst.

Befreie uns aus dem Grab der Hoffnungslosigkeit,
schenke uns allen in dieser Zeit die neue Begegnung mit dem,
dessen Namen wir tragen, auferstanden von den Toten,
damit wir unseres Glaubens wieder froh werden.

Lass uns als Botinnen und Boten deiner guten Nachricht
wieder wagen, nach draußen zu gehen,
in unserer Nachbarschaft,
die sich noch hinter verschlossenen Türen verbirgt,
und überall dorthin, wo Menschen das Leben bestehen müssen,
zu oft allein und ohne die Hoffnung auf das,
was du an neuem Leben der Welt geschenkt hast.

Dass wir unseren Mund auftun für die Stummen

Fürbitte für den Palmsonntag, 24. März 2024
 

Zum 24. März
Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer

Zum internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer,
gedenken wir an die Leidtragenden von groben und systematischen Menschenrechtsverletzungen weltweit.

Du kennst jeden Namen, jedes Schicksal und jede Geschichte,
die gewaltsam verschwiegen wird.
In Deinem Licht leuchtet auf, wie kostbar Wahrheit und Gerechtigkeit ist.
So erinnern wir voller Respekt an Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von El Salvador,
der vor 44 Jahren ermordet wurde, nachdem er die Menschenrechte der schwächsten Bevölkerungsgruppen seines Landes verteidigt hatte.
Lass ihn unvergessen bleiben.
Und segne auch heute die Arbeit aller,
die sich für Menschenrechte einsetzen.
Lass es gelingen, das Recht auf Wahrheit und Aufklärung durchzusetzen,
damit die Angehörigen der Opfer erfahren, was ihren Lieben angetan wurde,
durch Verschwindenlassen und Entführungen,
durch Folter und Hinrichtungen im Schnellverfahren.
Denn auch wenn die Wahrheit grausam ist,
ist die Ungewissheit für die Familien zusätzliche Qual.
Vereine uns in internationaler Solidarität an diesem Tag für ihr Recht auf Wahrheit.
Hilf uns Deinem Ruf zu folgen, dass wir unseren Mund auftun für die Stummen
und für die Sache derer, die verlassen sind. (Sprüche 31,8)


Zum 24. März
Welt-Tuberkulose-Tag

Zum Welt-Tuberkulosetag beten wir für die Menschen,
die an Tuberkulose erkrankt sind und für die Opfer dieser Epidemie.

Wir bitten Dich: Sende Deinen Geist der Kraft zu den betroffenen Familien.
Das Motto des diesjährigen Welttuberkulosetages
vermittelt eine Botschaft der Hoffnung: „Yes! We can end TB!“
„Ja, wir können Tuberkulose beenden!“

Wir bitten Dich, lass diesen Ruf weltweit laut werden.
Ermutige damit alle, die sich in Programmen und Projekten
für die Bekämpfung von Tuberkulose einsetzen.

Segne die Ziele, die im vergangenen Jahr von vielen Staats- und Regierungschefs formuliert wurden,
und fördere den Mut der Verantwortungsträger,
dass die geplanten Massnahmen gegen Tuberkulose jetzt wirklich umgesetzt werden.

So vieles mag heutzutage unüberwindbares Elend sein –
dieses Ziel aber kann erreicht werden.
Darum erfülle Du den Ruf mit Deinem Geist der Kraft:

„Yes! We can end TB!“
„Ja, wir können Tuberkulose beenden!“
 

Unser Opfer ist Mitmenschlickkeit

Fürbitte für den Sonntag Judika, 17. März 2024

In den liturgischen Texten des Sonntags Judika rückt nun der Leidensweg Jesu an ganz zentrale Stelle. Die Hingabe für ein größeres Ziel, die Opferbereitschaft zieht sich durch alle Texte und Lieder hindurch. Die Fürbitte nimmt dies auf - führt aber aus der Perspektive eines Opferlamms heraus und bietet als Antwort auf Gottes Handeln in Jesu Passion die aktive Mitmenschlichkeit.

Gott der Gerechtigkeit,
wir danken dir für diese Passionszeit
dafür, dass wir ermutigt werden,
mitzufühlen und mitzudenken
mit allen Menschen dieser Welt,
die Leid und Unrecht erfahren.

Gott der Gerechtigkeit,
wir beten miteinander und füreinander
für alle, die an Kriegen leiden,
für alle, die Mangel leiden,
für alle, die Gewalt erleiden.

Wir legen dir, Gott, besonders an dein Herz:
die Menschen in den palästinensischen Gebieten und in Israel
die Menschen in der Ukraine
die Menschen in Haiti

und für unzählige andere – du kennst sie, du siehst ihr Leid, du bist ihnen nahe.

Gott der Gerechtigkeit,
wir bitten auch für uns selbst.
Hilf uns zu verstehen,
wie nah du Menschen in ihrem Leiden bist
und dass du unseren Blick immer wieder auf uns und unsere Nächsten führen willst.
Hilf uns,
unser Wissen, unser Mitfühlen, unsere Solidarität und unsere Aktion
richtig zu gewichten,
uns dabei nicht zu verlieren
aber auch unsere Gleichgültigkeit zu überwinden.
Hilf uns zu erkennen
wo wir durch unsere Tat, unser Gebet und unser Wort
Menschen im Leid nahesein können.
 

Geduld für die kleinen Zeichen, die auf etwas Großes hinweisen

Fürbitte für den Sonntag Lätare, 10. März 2024

Wochenspruch für die Woche nach Lätare:
"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." (Johannes 12,24)

Guter Gott,
heute bitten wir dich um Geduld
für uns als wartende Menschen
für die Frucht aus der Geduld, die uns lehrt, andere Wege, deine Wege zu sehen
für die kleinen Zeichen, die uns auf etwas Großes hinweisen.

Guter Gott,
unsere Geduld ist zu strapaziert, zu abgelenkt, zu klein.
Wir bitten dich,
mach uns stark und mutig genug für mehr Geduld.
Zeig uns,
wo sie uns auf deine Wege führt.
Zeig uns auch,
wo die Geduld ein Ende haben soll und wo andere Wege nötig sind, mach uns auch darin besonnen.

Guter Gott,
mit allen Menschen auf dieser Welt, die mit dem Leid leben,
bitten wir dich um die Geduld,
die unseren Geist offen lässt,
darum, dass wir weiter dein Heil und unser Heilwerden erwarten
und dass wir wissen, was wir dafür tun können.
Durch die Zeichen der Natur lehrst du uns,
dass Geduld sich lohnt,
dass Zusammensein Kraft bringt.
Wir bitten dich um diese Gewissheit,
die uns zuletzt an vielen Orten unseres Landes auf die Straßen führte,
staunend zu sehen,
wie viele wir sind,
die Gutes für die Zukunft wollen –
und aus dieser Kraft heraus mit allen Menschen dieser Welt  
in Frieden und dem Willen zum Sich-Verstehen leben können.

 

Warten auf Gottes Reich in Gerechtigkeit

Fürbittengebet für den Sonntag Oculi, den 3.3.2024

Wochenspruch:
Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes (Lukas 9,62)

Die Fürbitte nimmt Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte: Psalm 34, 16-25, die Lesung aus der hebräischen Bibel (1. Könige 19, Elia auf der Flucht und am Berg Horeb), das Evangelium (Lukas 9, 57-62, Nachfolge) sowie den Predigttext (1. Petrus 1, 13-21, Leben aus Gottes Gnade).

Sprecher*in: Die vielen Kriege und Krisen unserer Zeit führten allein im letzten Jahr dazu, dass weltweit 10 Millionen Kinder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, allein im Sudan über 4 Millionen und in Somalia über 1,6 Millionen. Kinder, die fliehen müssen, haben in der Regel große Gewalt und Traumata erlebt und sie verlieren den Zugang zu ausreichender Ernährung, Bildung und medizinischer Behandlung. Sie leben häufig ungeschützt vor sexueller Gewalt und Ausbeutung.

Liturg*in: Gott, im Lichte deiner Gnade wir bitten dich für die Kinder dieser Welt, die oft schon in so jungen Jahren entwurzelt werden und fliehen müssen. Wir bitten dich, heile ihre verwundeten Herzen. Nimm dich ihrer an, wie du dich Elias auf der Flucht angenommen hast. Gib, dass sie Menschen finden, die sie und ihre Familien freundlich aufnehmen und ihnen Sicherheit und Nahrung geben. Lass sie Halt und ein Umfeld finden, in dem sie wachsen und lernen können.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Sprecher*in: In der vergangenen Woche wurde auf der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation in Abu Dhabi über die Ordnung des Welthandels beraten. Vor allem Landwirt*innen in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas leiden unter ungleicher Machtverteilung. Sie erhalten meist keine Subventionen für den Export ihrer Produkte in alle Welt, wie ihre Kolleg*innen in Europa und Nordamerika. Ihre Regierungen sind gegenüber der mächtigen EU und USA zu schwach, um ihre einheimischen Produzent*innen durch Einfuhrzölle zu schützen.

Liturg*in: Gott, rufe uns immer wieder in die Nachfolge deines Sohnes Jesus Christus und lass uns dein Reich verkündigen und bezeugen, in dem Friede und Gerechtigkeit sind. Lass deine Gerechtigkeit leuchten, durch Menschen überall auf der Welt, die den Weg deiner Gerechtigkeit gehen. Lass sie Vorbild sein, besonders auch für diejenigen, die große Verantwortung tragen und die Regeln des Welthandels gestalten, auf dass alle Menschen faire Chancen haben auf ein Leben in Fülle.

Liedvers:Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Sprecher*in: Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für die Menschenrechte hat „Wegweiser für die kommenden Jahre“ vorgestellt. Darin beschreibt er eine wesentliche Rolle der Menschenrechte in der Gestaltung unserer Welt. Er fordert unter anderem, dass Menschenrechte bei der Beendigung von Konflikten eine zentrale Rolle spielen, dass Regierungen Gleichheit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres wirtschaftlichen Handelns stellen, dass Umweltschutz und Klimaschutz zur Durchsetzung von Menschenrechten gestärkt werden und dass Staatsführungen fähig werden, Menschenrechtsverletzungen konsequent zu verfolgen.

Liturg*in: Gott, du bist nahe allen, die zerbrochenen Herzens sind. So sei mit deiner göttlichen Gegenwart bei allen, die ausgegrenzt und unterdrückt sind, die unter Krieg und Konflikt leiden, denen das Nötigste zum Leben fehlt. Gib der Botschaft des Hochkommissars der Vereinten Nationen Strahlkraft, lass sie auf fruchtbaren Boden fallen und breit Gehör und Anwendung finden. Hilf uns allen, dir zu vertrauen und nach deinem Willen zu leben in achtsamer Gemeinschaft mit Menschen in aller Welt und mit deiner Schöpfung.

Liedvers: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn, dein Reich komme, Herr!

Für Besonnenheit, solidarisches Miteinander und Frieden

Fürbitte für den Sonntag Invocavit, 18.02.2024

Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören. (Psalm 91,15)
Evangelium: Matthäus 4, 1-11
Predigttext: 2. Korinther 6, 1-10

Für Vernunft und Besonnenheit
Barmherziger Gott,
gibt uns von der klaren Vernunft,
die Jesus dem Widersacher entgegenhält,
tröste unser verzagtes Herz
in den Versuchungen dieser Zeit,
öffne uns den Mund und die Sinne,
damit wir nicht nur auf den Demonstrationen dieser Tage,
sondern auch in unserem Alltag und im Freundeskreis
all den Parolen, Hetzen und Halbwahrheiten widerstehen,
die jeden Respekt vor Menschen verloren haben;

Rette alle, die zur dir in ihrer Not rufen,
höre ihre Gebete und ihr Flehen,
damit der Friede wieder einkehrt
in die Herzen und Häuser,
die Gärten und Heiligen Stätten,
aber auch in die Räume und Köpfe der Mächtigen,
damit wir alle leben können,
überall auf deiner Erde.

Weltsozialforum in Nepal
Guter Gott,
auch wenn wir nicht viel wissen vom Weltsozialforum,
so bitten doch für das, was dort in Nepal geschieht:

Weil das größte weltweite Treffen der Zivilgesellschaft
In Indien nicht mehr sicher ist, bitten wir auch für eben dieses große Land:
Halte deine Hand über die vielen Unsichtbaren,
die tagtäglich den Folgen
von Nationalismus und Menschenverachtung entgegentreten;
stärke die mutigen Frauen,
die sich die vielen Diskriminierungen nicht länger gefallen lassen
und Wege neuer Verantwortung und Gemeinschaft suchen.

Wir bitten im Geiste Jesu darum,
dass das Weltsozialforum zu einem neuen Ort der Hoffnung werden kann,
wo Menschen den vielen zerstörerischen Kräften in ihren Ländern
gemeinsames Handeln und mutigen Widerstand entgegenhalten,
dass sie uns den Standpunkt der Ärmsten zeigen,
damit all die schöpferische Kraft, die du uns in allen Völkern gegeben hast,
Neues schafft, Hass und Feindschaft überwinden hilft
und uns in aller Welt zusammenführt. Dein Reich komme!

Drohende Belagerung der Millionenmetropole Goma im Ostkongo
Ach Gott vom Himmel, sieh darein:
Blicke auf die Stadt Goma im Ostkongo, so lange im Krieg
und dem bösen Spiel der Mächte ausgeliefert!
Wie sollen Menschen dort weiterleben in dieser Zeit,
wo ihnen durch die feindlichen Truppen Belagerung und Hunger droht!
Millionen Menschen in Angst und Schrecken,
sie rufen täglich zu dir!
Bleib ihnen nicht fern!

Gib Einsicht und Umkehr,
führe die Mächtigen auf den Weg der Verständigung
und lass sie Verhandlungen führen,
in Ruanda zuerst, aber auch im Kongo, in Uganda,
bei den Vereinten Nationen und Europa.
Gib auch uns die Kraft, gegen das Vergessen anzugehen,
das so fatal ist für die Menschen in diesem Krieg.

Erbarme dich, Gott, erbarme dich!

Recht und Gerechtigkeit sollen strömen

Fürbitte für den Sonntag Estomihi, 11. Februar 2024

Predigttext Amos 5,21-24, daraus Vers 24 (der Bibelvers aus der Perikope für den Sonntag
kann wie ein Kehrvers in der Fürbitte gemeinsam gesprochen werden)

Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

(Übersetzung BasisBibel)

Gerechter Gott,
wir bitten dich für unsere Welt
für die ungezählten Menschen, die in unserer Welt unter Ungerechtigkeit leiden,
die verhindern, dass sie das Leben die Fülle haben, so wie du es doch gemeint hast.
Wir denken an die Menschen,
die unter Krieg und Gewalt leiden,
unter Mangel und Rechtlosigkeit,
unter Terror und Diktaturen.
Fast zu groß ist die Zahl dieser Menschen,
dass wir sie begreifen könnten -
aber du kennst alle beim Namen.
Wir bitten dich für jede Einzelne und jeden Einzelnen um deine Nähe.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.


Gerechter Gott,
wir bitten dich aber auch für die, die Unrecht und Rechtlosigkeit auf der Welt verursachen,
die andere unterdrücken und einschränken,
um ihre Macht und ihre Interessen durchzusetzen.
Wir bitten dich um einen anderen Geist für diese Menschen,
um eine Kraft, die wirkt wie das Wasser, das fest Geglaubtes zum Einsturz bringt.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

Gerechter Gott,
wir bitten dich für uns selbst,
weil wir unser Leben lang nur Lernende der Gerechtigkeit sind
und deinen Geist und die Verheißung deiner Gerechtigkeit brauchen,
damit wir wissen, was Recht und Gerechtigkeit sind
für uns und für andere.
Schenk uns einen offenen Geist und ein offenes Herz.
Lass uns mutig sein und eintreten für andere,
die bedrückt sind - in der Nähe und in der Ferne.
In diesem Geist begleite uns durch die kommende Zeit der Passion
mitfühlend und mitleidend für alle, die heute ihre Wege zum Kreuz gehen müssen.
Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach,
der nie versiegt.

Fürbitte für Demokratie, Frieden und die Situation von Migrantinnen und Migranten

Fürbittengebet für den letzten Sonntag nach Epiphanias, den 28.01.2024

Die Fürbitte nimmt vielfältigen Bezug auf für den Sonntag vorgesehene Texte, den Wochenspruch: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint  über dir. (Jesaja 60, 2b), die alttestamentliche Lesung aus 2. Mose 3 (Ankündigung des Exodus), das Evangelium aus Matthäus 17 (Verklärung Jesu) sowie Epistel und Predigttext aus 2. Korinther 4.

Sprecher*in
Wir leben in einer unübersichtlichen Welt, die von Krisen geprägt ist: Erderwärmung, Kriege und Gewalt, Teuerung, unsichere Zukunft. Überall auf der Welt sind Demokratie und Zivilgesellschaft in Gefahr. Autoritäre Parteien sind auf dem Vormarsch und finden Anklang mit einfachen Erklärungen für komplizierte Fragen. Bange blicken wir auf die Europawahl, die Landtagswahlen bei uns, auf die USA-Wahl, die Wahlen in Indien. Doch manches macht auch Mut: Viele Menschen sind in den letzten Tagen für Demokratie auf die Straße gegangen.

Liturg*in:
Gütiger Gott, schenke Licht und Klarheit allen, die dieses Jahr wählen. Gib ihnen ein gutes Gespür, zu erahnen, wer ihrem Land, all seinen Menschen und den Menschen in aller Welt guttun wird, wer Recht, Frieden und Wohlergehen vermehren wird. Beseele mit deinem Geist alle, die am Ende gewählt werden, dass sie umsichtig regieren und kraftvoll dafür wirken, dass bei ihnen und überall auf der Welt Menschen Orte finden, wo sie gut sein können. Lass uns alle nicht verzagen und stärke uns in dem Glauben, dass du bei uns bist, auch und gerade, wenn wir einstehen für Recht, Frieden und Chancen für alle Menschen.

Liedvers: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.

Sprecher*in
Über hundert Millionen Menschen sind unfreiwillige Migrant:innen. Klimawandel, fehlende Perspektiven und gewaltsame Konflikte machen es für viele unmöglich, an ihrem Ort zu bleiben. Viele sind in großer Gefahr, sie sind mit untauglichen Verkehrsmitteln unterwegs, sind schutzlos Kriminellen ausgeliefert, haben Angst, entdeckt zu werden und kommen oft schließlich an Orten an, wo sie nicht willkommen sind und wo es für sie keine ausreichenden Lebensmöglichkeiten gibt. Die internationale Organisation für die Migration ruft dazu auf, Menschen auf der Flucht besser zu schützen, gute Lösungen bei Vertreibung zu finden, die Chancen der Migration stärker zu nutzen und Wege zur geregelten Migration auszubauen.

Liturg*in:
Treuer Gott, wie mit Mose und dem Volk Israel in der Wüste, so sei du mit allen Menschen, die ihre angestammte Heimat verlassen. Sei um sie, dass sie vor Gefahren behütet sind, schenke Ihnen Kraft und Mut, ihre Wege durchzustehen und lass sie gütige und freundliche Menschen finden, die ihnen am neuen Ort zur Seite stehen. Mit ihnen lass gelingen, dass sie sich eine neue Existenz aufbauen.

Liedvers: Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt.
 

Ein Tisch für alle in Gottes Reich

Fürbitte für den 3. Sonntag nach Epiphanias, 21. Januar 2024

Und es werden kommen von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden
im Reich Gottes.   
Lukas 13,29   Wochenspruch für die Woche ab 21. Januar 2024

Guter Gott ,
schau auf unser Land und  auf diese Welt.
Die ersten Wochen dieses neuen Jahres, 
von dir geschenkte Zeit, 
sind eine schwere Zeit. 
Wir klagen dir unsere Sorge um die Stimmung in diesem Land
um die tiefen Gräben, um das Erschrecken und das Entsetzen über gewachsene Radikalität
und um die Wut, die die Gräben zwischen Meinungen und Standpunkten noch viel tiefer gräbt.
Wir klagen dir unsere Ratlosigkeit darüber.

Wir bitten dich um Bilder einer anderen Wirklichkeit
-  wir brauchen deine Nähe und deine Zusage,
die uns helfen,
unser Leben für uns und unsere Nächsten so zu gestalten,
dass wir dir und deinem Wort nahe sind.
Lass uns verstehen in Köpfen und Herzen
dass die Bilder vom Reich Gottes
unsere Tat und unser Herz brauchen,
damit sie unsere Wirklichkeit werden können.

Lass uns nicht müde werden,
unsere Augen aufzuheben
und den Blick zu weiten
für alle Menschen dieser Welt
mit denen wir eins sind
als deine Geschöpfe.

Guter Gott, wir klagen dir heute
den Ausbruch der Cholera in dreizehn Ländern Afrikas.
Wir beten für die Menschen im Süden und Osten Afrikas,
die seit einigen Monaten unter dem Ausbruch der Cholera leiden.
So schlimm war es schon lange nicht mehr, sagen die Fachleute.
Erschüttert melden sie über 200.000 Erkrankte,
mehr als die Hälfte davon Kinder unter 15 Jahren.
Du siehst die Verzweiflung der betroffenen Familien.
Du kennst die Namen der mehr als dreitausend Menschen,
die inzwischen in diesem Cholera-Ausbruch gestorben sind.
Wir bitten Dich: Gib den Menschen Kraft, diese Seuche zu überstehen.
Steh ihnen bei in ihrer Trauer und in ihrer Wut.
Höre ihre Schreie nach Gerechtigkeit, und hilf uns allen, sie zu teilen:
Denn Cholera ist die Seuche der Ungleichheit!
Sie breitet sich aus, wo Menschen kein sauberes Trinkwasser haben
und unter schlechten hygienischen Bedingungen leben müssen.
Vereine uns mit allen Notleidenden in den betroffenen Ländern,
in denen sich die Cholera ausbreitet:
Lass uns mit ihnen darauf bestehen: Wasser ist Menschenrecht!
Reiß uns aus der Ohnmacht und bring uns in Bewegung,
damit wir dort aktiv werden, wo wir gebraucht werden.
Gib den Helferinnen und Helfern jetzt in diesem Choleraausbruch Kraft,
und lass sie Unterstützung finden durch Spenden und Gebete,
damit sie in diesen schlimmen Wochen,
weiter Impfstoffe ausgeben können, um die Ausbreitung zu stoppen
und Medikamente an die Kranken, um ihr Leben zu retten.

Wir beten für die Menschen, die bei einer Explosion in einer Feuerwerksfabrik in Thailand
in dieser Woche ihr Leben verloren haben.
Die Bilder von der zerstörten Fabrik sind erschütternd
und noch ist offen, warum es zur Explosion kam.
Wir bitten Dich, sei den betroffenen Familien nahe mit Deinem Geist des Trostes.
Schal wird alle Freude an jedem Feuerwerk,
wenn wir von den Bedingungen hören, unter denen es hergestellt wird.
Wie zerrissen leben wir als Menschheit vor Dir, Gott:
Die einen lachen und grölen unter platzendem Feuerwerk
die anderen gehen zugrunde bei der Herstellung dieser und anderer Luxusartikel.

Wir bitten Dich:
Hilf uns, sinnlosen Luxus und Gier aufzugeben.
Lass uns mehr Freude empfinden am Leben und Lachen unserer fernen Nächsten,
als am kurzen Funkeln von Billigware, die unter elenden Bedingungen hergestellt wird.
Segne Projekte und Programme,
die Menschen aus Ausbeutung und Unrecht heraushelfen.
Vereine uns im Mühen um mehr Gerechtigkeit in Nah und Fern

 

Lass uns heute neu deine Stimme hören 

Fürbitte für den 2. Sonntag nach Epiphanias, 14. Januar 2024

Lass uns heute neu deine Stimme hören,
denn deine Treue ist unser Leben.
Gib uns den Mut, den Weg Jesu nachzugehen,
in der Freude am Feiern,
mit dem festen Blick auf die Zukunft, die uns erwartet.
Gib uns ein Herz voll Zuversicht,
wenn wir hören, dass unsere Namen im Himmel aufgeschrieben sind,
schenke uns den Mut, das für alle Menschen zu glauben,
schaffe Recht und Gerechtigkeit, nicht nur in der ewigen Stadt Jerusalem,
damit alle Welt schmecken und sehen kann, wie freundlich du bist.

Frieden

Wir bitten dich, barmherziger Gott,
am Anfang dieses Jahres, um deinen Frieden für alle Welt.
Du bist unser Friede, aber Frieden muss noch werden;

Sei denen nahe, die längst vergessen sind,
im Sudan und Südsudan, in Mali, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo,
in all den Ländern, wo so Viele sterben und zugrunde gehen,
höre du ihre Schreie und ihre Verzweiflung,
lass du Aussicht auf Verhandlungen und Waffenruhe
den Weg bereiten für Hoffnung und Wiederaufbau.

Schaffe auch in Israel und in den palästinensischen Gebieten Raum für Verhandlungen,
damit es eine Zukunft für alle geben kann.

El Niño als Bedrohung für 2024

Hilf du Gott, angesichts der drohenden Wetterkatastrophen,
die wir auch in diesem Jahr erwarten müssen,
weil die Auswirkungen des El Niño schon jetzt sichtbar sind,

Hilf Menschen, Tieren und Pflanzen, die darunter leiden und zugrunde gehen,
durch Hitze und Fluten, Sturm und Kälte,
erleuchte uns alle und öffne die Herzen derer, die entscheiden können,
damit wir tun, was uns der Verstand gebiete
und die Erde bewahren, wie du sie uns schenkst, jeden Tag neu.