Vom Freiwilligen Sozialen Jahr zur Festanstellung – Eine inspirierende Erfolgsgeschichte aus Deutschlandsberg

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18. November 2024
Die Geschichte von Michael Kaindl ist ein inspirierendes Beispiel für Durchhaltevermögen, die Kraft von sozialem Engagement und die Bedeutung eines unterstützenden Umfelds. Der 18-Jährige hat sich trotz persönlicher Herausforderungen wie ADHS und Autismus mit beeindruckender Willenskraft und der Unterstützung des Teams im "Haus Wildbacher Straße" der Diakonie de La Tour eine feste Anstellung erarbeitet.
Schwierige Ausgangssituation durch ADHS und Autismus

Michael, der in der Vergangenheit aufgrund von ADHS und Autismus oft auf Widerstände stieß, fand durch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Diakonie de La Tour eine echte Chance zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Sein Weg führte ihn in das „Haus Wildbacher Straße“ in Deutschlandsberg, eine Einrichtung der Diakonie, die sich auf die intensive Begleitung von Menschen mit besonders hohem Unterstützungsbedarf spezialisiert hat.

„Vor meinem Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich ein Jahr lang im Handel, dem öffentlichen Dienst, der IT-Branche oder in der Logistik „Schnuppertage“ absolviert, aber leider habe ich nie eine Zusage bekommen. Rückblickend glaube ich, dass ich damals noch sehr schüchtern war und mich nicht viel getraut habe. Zudem gab es bei den Unternehmen oft nicht die Geduld, mir die Zeit zu geben, mich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten. Viele suchten Mitarbeiter mit Vorerfahrung, und da hatte ich es besonders schwer.“

Vom „Freiwilligen Sozialen Jahr“ zur Festanstellung

In Deutschlandsberg fand Michael ein Umfeld, welches ihm im Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ die Zeit und die notwendige Unterstützung gab, die er brauchte, um sich gut einzuarbeiten und zunehmend mehr Verantwortung zu übernehmen. „Das Schöne an der Diakonie de La Tour ist, dass hier der Mensch im Vordergrund steht. Wir haben uns regelmäßig mit Michael zusammengesetzt und gemeinsam reflektiert, um ihn bestmöglich zu fördern,“ erzählt Bernhard Kandutsch, der im „Haus Wildbacher Straße“ zusammen mit Gabriele Scheucher und Georg Glinz das Führungs-Trio bildet.

Michael selbst betont die große Unterstützung, die er von seinen Kolleginnen und Kollegen erfahren hat, und beschreibt, wie sein Selbstvertrauen durch die Arbeit und den Rückhalt im Team gewachsen ist. „Zu Beginn war ich unsicher, aber alle haben mich unterstützt. Ich bin richtig aufgeblüht und habe hier das Gefühl, angekommen zu sein“, sagt Michael, der für diese Möglichkeit zusammen mit seiner Mutter auch einen Umzug von Graz nach Deutschlandsberg in Kauf nahm.

Durch die Zusatzausbildung zur "Unterstützenden Basisversorgung" (UBV) konnte sich Michael fachlich weiterentwickeln und wurde nach erfolgreichem Abschluss mit ausgezeichnetem Erfolg an der „Schule für Sozialbetreuungsberufe“, die von der Diakonie de La Tour in Waiern betrieben wird, im Oktober 2024 als Vollzeit-Hilfskraft angestellt. Im kommenden Jahr wird er die über das „Hilfswerk Kärnten“ die Ausbildung zur Heimhilfe berufsbegleitend absolvieren und seine Arbeit in der Einrichtung weiter ausbauen.

Ein unterstützendes Team als Schlüssel zum Erfolg

Bernhard Kandutsch, „Teamleiter Wohnen“ im „Haus Wildbacher Straße“, beschreibt den Entwicklungsprozess: „Michael hat sich beeindruckend weiterentwickelt und bringt eine enorme Lernbereitschaft mit. Für uns ist es wichtig, ihm genügend Zeit zu geben, um in seine Rolle hineinzuwachsen. Durch den Einsatz des gesamten Teams und die Haltung der Diakonie konnten wir ihm diese wertvolle Chance geben.“

Mit der Unterstützung der Diakonie de La Tour und einer individuellen Förderung gelang es Michael Kaindl, den Herausforderungen seines Berufsfelds gerecht zu werden. In seiner Geschichte zeigt sich die Bedeutung eines inklusiven Arbeitsplatzes und eines engagierten Teams, das junge Menschen wie Michael bestärkt, ihre Talente zu entfalten. Sein Tipp für Menschen, die mit ähnlichen Herausforderungen wie er zu kämpfen haben, ist simpel: „Es ist wichtig, dass man, auch wenn es zwischendurch schwierig ist, nie aufgibt. Glaub an dich selbst, bleib dran und wenn du Unterstützung brauchst, dann frag danach. Wenn man es am Ende geschafft hat, ist das ein tolles Gefühl und dadurch wächst auch das Selbstvertrauen.“

Die Erfolgsgeschichte von Michael Kaindl zeigt, wie wichtig es ist, auch Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf Chancen zu geben und ihnen den Weg in ein erfülltes Berufsleben zu ebnen. Für Michael und das Team des „Hauses Wildbacher Straße“ bleibt die gemeinsame Vision, Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu fördern und ihnen eine sinnstiftende und nachhaltige Perspektive zu bieten.

 

Über das „Haus Wildbacher Straße“: Das „Haus Wildbacher Straße“ der Diakonie de La Tour bietet ein innovatives und individuelles Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit besonderen Unterstützungsbedarfen. Durch ein multiprofessionelles Team ermöglicht die Einrichtung eine intensive Begleitung im Alltag. Die barrierefreien Wohnbereiche, Therapieräume und ein gemeinschaftlich gestalteter Außenbereich fördern eine Umgebung, die auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner zugeschnitten ist.

 

Foto: © Neubauer