Zivildienst: „Man lernt extrem viel“

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25. Mai 2020
Manuel macht seinen Zivildienst in einer Kinder- und Jugend-WG der Diakonie.

"Wenn du mit den Kindern etwas unternimmst, geben sie viel zurück. Sie basteln ein Dankeschön, oder geben etwas von ihren Süßigkeiten ab und zeigen, dass es ihnen gefällt. Das ist schön", sagt Zivildiener Manuel Lehner (20). Der gelernte Koch packt in der Wohngruppe Challenge in der Diakonie Zentrum Spattstraße in Linz (OÖ) dort an, "wo gerade etwas anfällt". Ob das mit den Kindern Fußball zu spielen ist, oder Haushaltstätigkeiten wie den Müll hinaus zu tragen, die Kinder zu Arztterminen zu begleiten, Ausflüge zu organisieren und ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen. Ab und zu kocht Manuel für die Wohngruppe.

Gemeinsam Zeit verbringen

Ein durchschnittlicher Tag beginnt bei Manuel um 11:30 Uhr. Um diese Zeit wird der Mittagstisch gedeckt. Um 12:30 Uhr kommen die Kinder von der Schule in die Wohngruppe, es wird gemeinsam gegessen. Danach gilt es, "die Küche sauber zu machen, die Kinder bei der Hausübung zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam zu überlegen, was man den Rest des Tages macht". Um 18 Uhr sind alle wieder da und essen gemeinsam zu Abend. "Jedes Kind erzählt, was es für den Abend bis zum Schlafen gehen noch geplant hat." Jeden Abend sorgt jemand aus dem Team für eine interessante Gute-Nacht-Geschichte.

Miteinander gestalten

Bisher konnte Manuel zum Beispiel einem Kind helfen, sein Zimmer umzugestalten. "Es ist etwas Besonderes, wenn man mit dem Kind gemeinsam planen, sich verschiedene Möglichkeiten anschauen kann und dem Kind ermöglicht, sich einzubringen." Manuel hofft auf weitere schöne und besondere Erlebnisse. Zum Beispiel hat er noch vor, mit den Kindern zu einem See zu fahren.

Spaß und Herausforderung

Das Zivi-Dasein "ist herausfordernd, macht Spaß und man lernt extrem viel für sich selbst, zum Beispiel ruhiger zu werden, sich nicht mehr über jede Kleinigkeit groß aufzuregen". Die größten Herausforderungen liegen laut Manuel im Alltag, wenn es darum geht, Streit zwischen den Kindern zu schlichten und konsequent zu sein. Oft gilt es, "einen Mittelweg zu finden" zwischen sehr streng sein und es einfach laufen lassen.

Einblicke

Der Unterweitersdorfer leistet noch bis Ende Juni 2020 seinen Zivildienst in der Wohngruppe Challenge. Dann will Manuel die Fachhochschule (FH) für Sozialpädagogik beginnen. In "seinem" Teil der Wohngruppe leben bis zu neun Buben im Alter von zehn bis 13 Jahren mit dem Ziel, in absehbarer Zeit wieder zurück in ihre Familien wechseln zu können. Derzeit ist sogar ein Siebenjähriger dabei. Das sozialpädagogische Team besteht aus sieben MitarbeiterInnen, PraktikantInnen und dem Zivildiener.

 

Tipps vom Zivi für Zivis

  • Nicht die Nerven wegwerfen!
  • Nutzt die Zeit und genießt es!
  • Seid euch der Fahrtstrecke bewusst und entscheidet euch bewusst dafür, sie jeden Tag in die Arbeit zu fahren.
  • Habt Spaß und lernt etwas für euch selbst!
  • Mit dem Team reden ist das Um und Auf. Wenn du nicht weiterweißt, einfach frage
© Florian Hoflehner

Zivildienst in der Diakonie

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