Wochenlang Angst vor einer Schularbeit. Das trifft viele Kinder.

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17. Februar 2025
Michael hat es mit viel Unterstützung geschafft. Der Cocktail aus Logotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie hat Michael sehr geholfen.

Michael ist stolz: In seiner letzten Deutschschularbeit hat er ein „Gut“ erreicht! Bereits seit Wochen ist diese Schularbeit ein wichtiges Thema. Michael ist zehn Jahre alt, besucht die 4. Klasse Volksschule und hat hart dafür gearbeitet, dass ihm das gelingt. Ihm fällt das Lesen und Schreiben nicht so leicht wie vielen anderen Kindern. Die letzten Jahre waren für ihn und seine Familie herausfordernd. Michael fiel es schwer, sich in der Schule zu konzentrieren und bei den Hausaufgaben aufmerksam zu bleiben. Zu Hause war er impulsiv, oft wütend, manchmal auch aggressiv. Schließlich suchte Michaels Mutter Hilfe beim forKIDS Therapiezentrum der Diakonie in Kitzbühel. 

 Wenige Therapieplätze am Land 

Im Januar 2024 nahm Michaels Mutter Kontakt zum forKIDS Therapiezentrum in Kitzbühel auf. Für März vereinbarte man einen ersten Gesprächstermin und im Sommer begann schließlich die Therapie. Obwohl diese Wartezeit aus Sicht der Betroffenen lang erscheint, ist sie im landesweiten Vergleich relativ schnell verlaufen. Besonders im ländlichen Raum sind Therapieplätze oft rar und der Zugang zu spezialisierten Angeboten sehr begrenzt. 

Michael fährt mit seiner Mutter jede Woche rund 40 Minuten von zuhause nach Kitzbühel, um an den Therapien teilzunehmen. Er erhält im forKIDS Therapiezentrum neben Ergotherapie und Logopädie auch eine klinisch-psychologische Behandlung. Ein interdisziplinäres Angebot, das es in dieser Form für Kinder sonst kaum gibt.  

Therapien stärken Konzentration und Gemeinschaft

Die positiven Auswirkungen zeigen sich nicht nur während der Therapiestunden. Auch im Alltag hat sich viel verändert. Michaels Mutter berichtet: „Michael ist viel konzentrierter. Wenn er von der Schule nach Hause kommt, setzt er sich zum Esstisch und macht ganz selbstständig seine Hausaufgaben. Er unternimmt nun auch gerne etwas mit uns Eltern. Wir essen zum Beispiel gemeinsam oder spielen Spiele. Und er ist auch hilfsbereiter im Alltag.“ „Hey, ich war immer schon hilfsbereit“, entgegnet Michael schmunzelnd.  

Ganzheitlicher Therapieansatz erfolgreich 

Die forKIDS Therapiezentren werden vom Diakoniewerk im Auftrag von Land Tirol und Sozialversicherungsträgern geführt und unterstützen Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Problemen.  

Die neun Therapiezentren, die es in Tirol gibt, bieten eine umfassende therapeutische Betreuung, die Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und klinisch-psychologische Behandlung vereint. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern sowie das Umfeld miteinbezieht. 

Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien: Für die Diakonie zählt jedes Kind. Jedes Kind braucht Chancen, um sich gemäß seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entwickeln zu können.

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