Wenn mich der Zorn überkommt…
- Story
Auf den Bildern ist Manuela Brandstetter beim „Emotion Coaching“ mit einem Hortkind in einer sogenannten „heilpädagogischen Hortgruppe“ zu sehen. Manuela Brandstetter hat die Zusatzausbildung „Inklusive Elementarpädagogik“, dies war früher die Ausbildung zur „Sonderkindergartenpädagogin“. Wir bitten Frau Brandstetter um eine Erklärung:
Was ist „Emotion Coaching“?
„Wir machen das, weil die Kinder ihre Gefühle oftmals nicht einordnen und ausdrücken können. Das kann zu Frustration führen. Ich greife als Pädagogin hier unterstützend ein und helfe dem Kind, die Emotionen zu erleben und einzuordnen.
Durch das Gespräch über die Gefühle können wir das „Emotionenwissen“ der Kinder erweitern. Sie wissen dann, was mit ihnen passiert, wenn Gefühle sie „übermannen“. Ein Erfolg ist es, wenn die Kinder dann weniger Frustration erleben, und negative Gefühle schneller bewältigen können. Das kann auch die emotionale Entwicklung insgesamt begünstigen.
Wo wird diese Methode eingesetzt?
In den Grundzügen wird das Emotion Coaching in allen Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen eingesetzt, da es wichtig für die emotionale Entwicklung ist. - Von großer Bedeutung ist es aber in den heilpädagogischen Einrichtungen, da hier manche Kinder nicht verbal kommunizieren und ihre Gefühle daher nicht mitteilen können.
Das Emotion Coaching zeigt den Kindern, wie sie ihre Gefühle über Bildkarten oder Gebärden mitteilen können.
Wie ist der Umgang mit Emotionen im Kindergarten?
Es ist wichtig, dass PädagogInnen den offenen Ausdruck von Gefühlen akzeptieren, dass sie auf die Gefühle des Kindes eingehen und es bei der Regulation der Gefühle unterstützen.
Im Heilpädagogischen Hort begleiten wir vor allem auch Kinder, die sich sprachlich nicht oder nur sehr schwer äußern können.
Ich bin also aktive Begleiterin, die - während das Kind die Emotion erlebt - mit voller Präsenz beim Kind ist. Gemeinsam geben wir den Gefühlen mithilfe entsprechender Mimik, Gestik, mit Wörtern, Gebärden und Bildkarten Ausdruck.