Ukraine: Valentine (84) erzählt über ihre Flucht aus Charkiw
- Story
Die 84-jährige Valentine hat den größten Teil ihres Lebens in Charkiw verbracht. Sie spricht mit Stolz über ihre Heimatstadt. „Charkiw war eine wunderschöne Stadt mit einer reichen Geschichte“, schwärmt sie. „Drei Unternehmen waren dort tätig und beschäftigten 13.000 Menschen in Fabriken. Es gab auch viele gute Schulen in Charkiw,“ erzählt Valentine, die vor ihrer Pensionierung Lehrerin war. Sie lebte allein, aber in ihrem Haus wohnte auch ihre gute Freundin Luba.
Aber die Schönheit Charkiw und der Wohlstand vergingen. Zuerst kam die Wirtschaftskrise. Dann, am 24. Februar 2022, die russische Invasion. Und Charkiw ist eine der ukrainischen Städte, die in diesem Krieg am meisten gelitten haben. Am 11. März flohen Valentine und Luba aus Charkiw nach Swjatogorsk. Dort konnten sie jedoch nicht bleiben - sie mussten abermals fliehen.
Es war wie eine Szene aus einem Film. Der Bahnhof war voll mit Menschen, einige schrien, andere rannten, Kinder weinten. Es war schrecklich, das im echten Leben mitzumachen.
Nach der anstrengenden Zugfahrt nach Lemberg zogen sie weiter nach Mukachevo und schließlich nach Wynohradiw, wo sie jetzt mit cirka 50 anderen Geflüchteten in einer Langzeitunterkunft leben, die von der Diakonie Katastrophenhilfe im Verband mit der ACT Alliance unterstützt wird.
Hier wurden sie Willkommen geheißen und haben endlich ein Zuhause gefunden. „Ich weiß, dass es Spannungen zwischen Ost- und Westukrainern gegeben hat“, sagte sie, „aber ich spüre sie hier nicht. Wir wurden in Wynohradiw beschützt und unterstützt. Die Menschen hier respektieren uns.“
Sie ist der lokalen Regierung und allen, die ihr auf ihrer langen Reise durch die Ukraine von Ost nach West geholfen haben, sehr dankbar. Gerade hat sie ein Gesteck aus getrockneten Blumen und Zweigen gemacht, um ihr neues Zuhause zu schmücken. Obwohl sie gerne zurück nach Hause nach Charkiw gehen würde, bleibt sie auch gerne in Wynohradiw, in dem Zimmer, das sie sich mit ihrer langjährigen Freundin Luba teilt. „Ich bin hier zu 200 % zufrieden“, sagt sie mit einem Lächeln.
Ukraine: Winter Nothilfe
Die Menschen in der Ukraine brauchen weiter unsere Hilfe!
In der Ukraine hat es Minusgrade. Die Kälte ist für viele Menschen lebensbedrohlich. Tausende sind ohne funktionierender Heizung und frieren. Stundenlange Stromausfälle erschweren das Leben zusätzlich. Die Diakonie unterstützt die Winterhilfe in der Ukraine!
Wir verteilen Essen an Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Wir stellen Geflüchteten Unterkünfte zur Verfügung und vermitteln ebenso zu Privatquartieren. Unsere Hilfsmaßnahmen orientieren sich am dringendsten Bedarf und werden laufend angepasst.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, Menschen wie Valentine ein Aufatmen zu ermöglichen!