So läuft der Therapiealltag in der Logopädie

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24. April 2023
Das Fachgebiet der Logopädie ist ein sehr breites und hilft Kindern, die nicht sprechen können, Personen, die stottern, bis hin zu Menschen im Alter, die nach einem Schlaganfall begleitet werden. Aber wie sieht der Arbeitsalltag eines:einer Logopäd:in eigentlich genau aus? Wir haben Daniela Dorfmayr, Logopädin im Therapiezentrum Linzerberg in Gallneukirchen, einen Tag lang begleitet.

Logopädin Daniela Dorfmayr nimmt uns mit in ihren Arbeitsalltag

Daniela Dorfmayr ist Logopädin und arbeitet seit 10 Jahren im Diakoniewerk. Sie hat an der FH Gesundheitsberufe in Linz Logopädie studiert. Nach einem Praktikum im Diakoniewerk, begann sie im Therapiezentrum Linzerberg in Gallneukirchen. Nebenberuflich ist sie Autorin und betreibt einen YouTube-Kanal, auf dem sie Logopädie-Tipps für Eltern teilt: https://www.youtube.com/@danieladorfmayr

Ein Tag in der Logopädie

8-9 Uhr: Vorbereitung und Tagesplanung
In der Früh ist Zeit, alle Therapien des Tages noch einmal kurz durchzugehen und vorzubereiten. Daniela Dorfmayr plant die Einheiten, bereitet Spiele und Aufgaben für die Klient:innen vor. Außerdem werden kurz die E-Mails gecheckt: Gibt es Absagen oder Terminänderungen?
9-11 Uhr: Therapieeinheiten
An diesem Vormittag stehen zwei Therapieeinheiten an: Beide Male sind es erwachsene Frauen mit Behinderung. Magdalena (am Bild zu sehen) ist in der ersten Therapieeinheit dran. Sie arbeitet im Diakoniewerk in der Kunst- und Medienwerkstatt in Gallneukirchen. Mit ihr arbeitet Daniela Dorfmayr an der Sprechflüssigkeit und an ihrem Wortschatz. Bei der zweiten Therapieeinheit geht es vor allem darum, das „R“ korrekt auszusprechen und das Lesen und Schreiben von Wörtern zu üben.
11-12 Uhr: Organisation und Mittagspause
Nach den Therapien am Vormittag steht für Daniela Dorfmayr viel Organisatorisches auf dem Plan: Die Therapieeinheiten müssen dokumentiert werden, E-Mails werden beantwortet und Telefonate geführt. Danach wartet eine halbe Stunde Mittagspause.
12-13 Uhr: Logo-Fachgruppenbesprechung
Einmal pro Woche findet die Logo-Fachgruppenbesprechung statt, wo sich die insgesamt acht Logopädinnen des Therapiezentrums eine Stunde Zeit nehmen, um sich auszutauschen. Fachgruppenleiterin Michaela Rois informiert über wichtige News, zum Beispiel über Datenschutz und Krisenmanagement. Danach tauscht man sich aus: Heute wird über verschiedene Apps, die in der Logopädie im Einsatz sind, gesprochen.
13-14 Uhr: Elterngespräch
Beim Elterngespräch geht es vor allem darum, die Eltern auf den neusten Stand der Therapie zu bringen: Was läuft gut? Wo steht das Kind aktuell? Gibt es offene Fragen? Heute ist der Vater eines Jungen im Autismus-Spektrum bei Daniela Dorfmayr. Der 8-Jährige hat keine aktive Lautsprache und deshalb wurde in der Logopädie-Sitzung begonnen, mit einer Kommunikations-App zu arbeiten, mit der er lernen kann, zu kommunizieren. Im Gespräch erklärt Daniela Dorfmayr dem Vater, warum sie diese Herangehensweise für sinnvoll hält, und gibt Tipps, wie die App auch im Alltag angewendet werden kann.
14-15 Uhr: Therapieeinheit
Am Nachmittag ist Lukas bei Daniela Dorfmayr: Er ist 12 Jahre alt und hat eine Sprachentwicklungsstörung. Daniela Dorfmayr arbeitet heute mit ihm an seiner Grammatik und der Bildung von Nebensätzen – die Königsdisziplin für Lukas, denn er ist schon lange in logopädischer Behandlung und hat bereits viele Fortschritte gemacht.
15-16 Uhr: Erstabklärung
Eine Erstabklärung erfolgt dann, wenn ein Kind für einen Logopädie-Therapieplatz angemeldet wurde. Daniela Dorfmayr evaluiert hier mit unterschiedlichen Übungen, Screening-Materialien und Fragen an die Eltern, wo das Kind steht. Stellt sich heraus, dass das Kind logopädischen Bedarf hat, bleibt es auf der Warteliste. Dabei berät Daniela Dorfmayr auch die Eltern, wie sie ihr Kind während der Wartezeit bestmöglich unterstützen können.
Diagnostik, Therapie & Beratung

Vielfältige Angebote

Die Diakonie unterstützt mit Diagnostik, passenden Therapien sowie Förderung & Beratung bei Behinderungen, Wahrnehmungs- oder Regulationsstörungen, Auffälligkeiten im Sozialverhalten, Schwierigkeiten in der Schule und beim Lernen u. v. m.

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