Gelebte Inklusion in der Nachmittagsbetreuung

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02. September 2024
Wie Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam von- und miteinander lernen.

Die Nachmittagsbetreuung im Hort der Martin Boos Schule in Gallneukirchen ist ein buntes Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderungen. Sie verbringen hier ihre Nachmittage nach der Schule miteinander und haben Spaß. Dabei ist es selbstverständlich, dass jedes Kind unterschiedlich und einzigartig ist. Unterschiede werden kaum wahrgenommen. 

„Im Hort ist es ganz normal, verschieden zu sein und sich gegenseitig so zu akzeptieren, wie man ist. Kinder nehmen oft nur körperliche Beeinträchtigungen wahr. Ihnen ist oft nicht bewusst, dass andere vielleicht mehr Unterstützung benötigen. Das ist Inklusion, wie sie sein sollte: Alle Kinder gehören zusammen, egal wie verschieden sie sind“, so Ute Gilly, die Leiterin des Integrations- und heilpädagogischen Hortes.

Ein strukturierter Tagesablauf im Hort hilft dabei, Regeln zu setzen. Dank des guten Betreuungschlüssels hat das Team aus Pädagog:innen und Assistenzkräften ausreichend Ressourcen, um auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. "Hausaufgaben werden in altersgemischten Gruppen erledigt, wobei jeder für sich arbeiten kann" erklärt Marlene Puchmayr, Gruppenleiterin im Hort. "Ganz wichtig ist für die Kinder außerdem viel Bewegung. Deshalb achten wir darauf, dass sie sich vor der Lernstunde ausreichend austoben können, danach können sie sich dann wieder besser konzentrieren."

Von Integrationsgruppen profitieren alle Kinder

Davon ist Marlene Puchmayr überzeugt: "Die Kinder lernen viel über Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung. Wenn Kinder ohne Behinderung mit Kindern mit Behinderung lernen und zusammen sind, entwickeln sie ein tiefes Verständnis und Akzeptanz für die individuellen Bedürfnisse anderer. Sie lernen, dass jeder seinen eigenen Raum braucht, und entwickeln ein größeres Verständnis füreinander.

Ich bin jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag im Hort und bin gerne hier. Es gibt so viele Spiele, wir können in den Turnsaal gehen, kreativ sein und viel unternehmen. Für uns ist auch das gemeinsame Lernen mit Kindern mit Behinderung ganz normal. 

Krystof, 9 Jahre, 3. Klasse

Die Kinder gewinnen durch den Besuch des Integrations- und heilpädagogischen Horts enorm an Sozialkompetenz. Wenn sie diese Fähigkeiten in jungen Jahren erlernen, können sie sie auch ins Erwachsenenalter mitnehmen. Sie lernen, mit Behinderungen umzugehen, und erkennen, dass es nichts Außergewöhnliches ist, verschieden zu sein. Diese Erfahrungen bereichern ihre zukünftigen Begegnungen im Leben.

Geht es den Kindern in der Schule gut, nimmt das eine große Last von den Schultern der Eltern. Schule hat die Aufgabe, Kinder zu stärken. Starke Kinder sehen optimistisch in die Zukunft. Der Schulstart muss nicht stressig sein.

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Ziel ist es hier unter anderem einen Ausgleich zu Schule und Therapie zu schaffen / © Diakoniewerk
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