Für Frauen bedeutet Integration, viele Hürden zu überwinden

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14. Juli 2024
Sie brauchen viel mentale Stärke, um allen Herausforderungen zu begegnen

Frauen auf der Flucht

Viele Frauen müssen aus Kriegs- und Krisengebieten flüchten. Für sie birgt diese Flucht und das Ankommen in einem neuen Land oft noch mehr Gefahren und Herausforderungen als für Männer. Zari und Asal, zwei Frauen aus dem Iran, setzen sich für mehr Gerechtigkeit ein und teilen ihre Flucht-Erfahrung.

Vom Iran nach Österreich

Zwei Frauen, die seit ein paar Monaten in einer Wohneinrichtung des Diakoniewerks leben, sind Zari und Asal – Mutter und Tochter. Die beiden Frauen sind vor rund einem Jahr nach Österreich gekommen.

Ihr Heimatland den Iran mussten sie aufgrund ihres politischen Aktivismus verlassen. Die Energie und der Gerechtigkeitssinn, mit denen die beiden Frauen in ihrem Heimatland politisch aktiv waren, sind auch im Gespräch deutlich spürbar.

„Schon kurz nach unserer Ankunft in Österreich spürten wir den Druck und die Ressentiments gegenüber Asylwerber:innen. Unsere erste Unterkunft in Österreich war verkehrsmäßig schlecht angebunden wir mussten uns dafür einsetzen einen Deutschkurs besuchen können. Wir mussten lange Wege und viel Wartezeit in Kauf nehmen“, erzählt Asal, die mittlerweile die Sprache sehr gut beherrscht. „In gewisser Weise ist man auch hier dem ‚System‘ ausgeliefert.“

Menschen auf der Flucht wollen arbeiten, teilhaben, auf eigenen Beinen stehen. Sie wollen sich integrieren, aber es fehlt an Möglichkeiten und Unterstützung. Wir sollten ihr Potenzial nutzen. Wer Integration will, muss sie auch ermöglichen!

Wir brauchen sie alle!

Integration durch sinnvolle Beschäftigung

„Viele Asylwerber:innen wollen sich integrieren und arbeiten, Deutsch lernen und mit den Menschen hier in Österreich zusammenleben, aber es fehlt an Möglichkeiten“, so Zari, die im Iran als Friseurin gearbeitet hat. In Österreich möchte sie gerne in einem Haus für Senioren tätig sein und engagiert sich bereits freiwillig im Haus Abendfrieden des Diakoniewerks.

Aber da sie sich noch in einem laufenden Asylverfahren befindet und somit noch keine Aufenthaltsberechtigung hat, ist sie auch vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.

Helfen wo es geht

Asal, die voller Tatendrang ist, besucht derzeit die JKU Linz über das Projekt „more“, wo sie in verschiedenen Bereichen hochschulfit gemacht wird. Sie möchte gerne Medizin oder Medizintechnik studieren und etwas zurückgeben. Momentan gibt sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Deutschkenntnisse an andere Asylwerber:innen weiter und versucht zu helfen, wo es möglich ist.

 „Jeder von uns hat einen Einfluss auf seine Mitmenschen und kann sich positiv auf das Leben anderer Menschen unabhängig von ihrer Nationalität auswirken und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Viele Menschen, die nach Österreich kommen, brauchen aufgrund von Erfahrungen und Sprachbarrieren Unterstützung.“ „Dieses eine Jahr der Flucht hat mich 5 Jahre gekostet, wir mussten mit vielen Hürden und Problemen umgehen und ich möchte mich dafür einsetzen, dass es weniger Ungleichheit und Diskriminierung gibt“ so Asal. „Jede Person hat es verdient in Frieden, Freiheit, Gleichheit und in gegenseitigem Respekt und Liebe Leben zu können.“

Frauen, die vor Krieg oder Krisen flüchten, sind stärker schwierigen Lebenssituationen ausgesetzt. Zur Benachteiligung wegen ihrer Fluchterfahrung und der Mehrfachbelastung wegen familiärer Aufgaben und einem geringeren Einkommen, kommen oft noch Themen wie häusliche und sexuelle Gewalt dazu.

Viele Frauen haben belastendes erlebt, hadern mit verankerten Denkmustern, und leben im Zwiespalt zwischen der Kultur im Heimatland und in Österreich.

So unterschiedlich wie die Länder, Erfahrungen, und Kulturen sind, so unterschiedlich und vielfältig sind auch die Frauen selbst, die das Diakoniewerk im Bereich Flucht und Integration ein Stück ihres Weges begleitet. Deshalb geht es auch darum, Frauen neben der Hilfe bei der Integration mental zu stärken, damit sie das nötige Rüstzeug bekommen, um der Vielfalt an Themen und Herausforderungen zu begegnen.

Asylwerber:innen dürfen nur als Selbständige tätig sein, oder freiwillig, oder im Rahmen von Remunerationstätigkeiten z. B. bei einer Gemeinde oder im Quartier mithelfen, für Saisonarbeit oder als Erntehelfer:in tätig sein oder über das AMS-Ersatzarbeitskraftverfahren für spezielle Unternehmen mit Beschäftigungsbewilligung arbeiten. Freier Zugang zum Arbeitsmarkt besteht allerdings nicht.

Asylwerber:innen dürfen nur als Selbständige tätig sein, oder freiwillig, oder im Rahmen von Remunerationstätigkeiten z. B. bei einer Gemeinde oder im Quartier mithelfen, für Saisonarbeit oder als Erntehelfer:in tätig sein oder über das AMS-Ersatzarbeitskraftverfahren für spezielle Unternehmen mit Beschäftigungsbewilligung arbeiten. Freier Zugang zum Arbeitsmarkt besteht allerdings nicht.

Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit