Frühe Sprachförderung führt zum Erfolg

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10. Februar 2025
Kevin und David haben es geschafft: Sie können nach jahrelanger Therapie endlich den eigenen Namen richtig aussprechen.

Den eigenen Namen sagen

Den eigenen Namen richtig aussprechen zu können, ist wichtig für den Selbstwert. Die Zwillingsbrüder Kevin und David Gratzl haben es mit Hilfe der Logopädie im Therapiezentrum des Diakoniewerks in Engerwitzdorf im Alter von 11 Jahren geschafft.

Rechtzeitig reagieren

Die Zwillinge Kevin und David Gratzl sind 11 Jahre alt. Sie sind als Frühchen geboren, und haben spät zu sprechen begonnen. Ihre Mutter hat damals früh reagiert. Schon als sie zwei Jahre alt waren, hat sie ihre Mutter Melanie zur Therapie angemeldet. Sie war beunruhigt, weil die beiden Buben nicht sprachen. Außerdem bemerkte sie leichte motorische Einschränkungen und eine schwache Körperspannung.

Logopädin Michaela Rois erinnert sich an den ersten Kontakt mit den Buben und sagt: „Bei Kevin und David konnten wir sehr früh mit der Therapie beginnen. Man muss wirklich sagen: Dass ihre Mutter so früh zu uns gekommen ist, ist im Rückblick nicht hoch genug zu bewerten. Sonst ist es oft so, dass Eltern Sprachstörungen bei ihren Kindern nicht wahrhaben wollen. Es sind aber genau diese frühen Jahre, die für die Sprachentwicklung entscheidend sind. Wenn man in sehr frühen Jahren rechtzeitig mit der Behandlung beginnt, erspart das viel Arbeit, wenn die Kinder älter sind. Danach ist die Chance weit nicht mehr so hoch, die Sprachentwicklung gezielt in Gang zu bringen.“

Teil des Alltags

Seit die Buben drei Jahre alt waren, sind für Melanie Gratzl und ihre Söhne die regelmäßigen Besuche im Therapiezentrum der Diakonie über die Zeit hinweg Teil des Alltags geworden. Es sei nicht einfach gewesen, diese vielen Termine unterzubringen. Aber der Aufwand hat sich gelohnt.

„Ich habe schon bald gemerkt, dass sich bei den Buben im Hintergrund etwas verändert. Und nebenbei wurden die sie selbstsicherer.“ Melanie Gratzl weiß die Kompetenzen im Therapiezentrum zu schätzen: „Ich bin dankbar, dass wir diese professionelle Unterstützung über die lange Zeit hinweg bekommen konnten.“

Hartnäckiges „K“

Einige Jahre und etliche Therapiestunden später waren bei Kevin und David Gratzl schon deutliche Fortschritte hörbar. Allerdings hielt sich eine bestimmte Artikulationsstörung hartnäckig: die Buben konnten die Laute „K“ und „G“ nicht aussprechen. Genau diese Buchstaben, die für die Aussprache ihres eigenen Namens so wichtig sind!

Einen intensiven Therapieblock wollten die Therapeut:innen rund um Michaela Rois noch wagen – und sie waren damit erfolgreich.

Mit elf Jahren konnten die Jungs zum ersten Mal ihren Namen richtig aussprechen. „Dass sie sich ihr Leben lang sowohl bei ihren zukünftigen Arbeitgebern, aber auch bei Freunden und Freundinnen richtig vorstellen können, ist ein wirklich gutes Gefühl“, so Rois. 

Man sieht: Das Zusammenspiel im interdisziplinären Therapeut:innen-Team, zusammengesetzt aus Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie, führte zum Erfolg.

Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien: Für die Diakonie zählt jedes Kind. Jedes Kind braucht Chancen, um sich gemäß seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entwickeln zu können.

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