Erdbeben in Syrien: Hilfe weiterhin dringend nötig
- Story
Zerstörung und Verzweiflung
„Wir wurden plötzlich durch das Beben des Hauses geweckt. Und als das Dach über uns einstürzte, war ich absolut sicher, dass wir sterben würden. Alles war einfach dunkel, staubig und in Trümmern“, erinnert sich Amina. „Um uns herum hörte ich Menschen schreien und rufen. Nach ihren Kindern, nach Mama und Papa.“ Einige heulten vor Schmerz. Und nach einer Weile sei es immer stiller geworden und die Schreie leisem Weinen gewichen. „Es war absolut schrecklich.“
Dringende Nothilfe
Arne Grieg Riisnæs, ein Kollege der Norwegian Church Aid (NCA), der Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, und Fotograf Håvard Bjelland treffen Amina und ihre Kinder in einer Grundschule im Zentrum von Aleppo. Dank der Hilfe der Diakonie Katastrophenhilfe und NCA hat die Familie wieder ein Dach über dem Kopf und das Nötigste, um über die Runden zu kommen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft nach dem Erdbeben in Syrien mit
- Hygiene-Kits und Wasserspeichern
- Wasserstellen und Tanks zur Eindämmung der Ausbreitung von Cholera
- Reparaturen von Wohnungen, inklusive Strom-, Wasser- und Sanitärversorgung
- Bargeldhilfen für Familien in Not
Krieg, Armut, Katastrophe
Schon vor dem vernichtenden Erdbeben war der Alltag für Amina eine Herausforderung. „Ich habe meinen Mann im Krieg verloren und wir sind mit dem geringen Gehalt kaum zurechtgekommen, das ich als Reinigungskraft hatte“, sagt sie. „Jetzt haben wir keinen Ort zum Leben, ich habe keine Arbeit und unsere wenigen Besitztümer sind weg.“
Nach dem katastrophalen Erdbeben zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, fällt Amina schwer. „Ich habe keine Ahnung, wie, aber irgendwie werden wir es schaffen. Und bis dahin bin ich so dankbar für all die Hilfe, die wir bekommen.“
Essen und Sicherheit
Fatima geht es ähnlich: „Auch wenn wir Glück hatten und überlebt haben, stehen wir dennoch auf kahlem Boden.“ Sie und ihre Familie mussten am Tag nach dem Erdbeben die Wohnung verlassen – weil Besitzer der Wohnung selbst dort wohnen wollte, nachdem seine eigene Wohnung komplett zerstört war. Zusammen mit ihren drei Kindern lebt sie nun in einer Grundschule etwas außerhalb des Zentrums von Aleppo. „Es ist eng hier, und wir haben nicht viel Privatsphäre, aber zumindest sind wir hier sicher. Und wir bekommen Essen und die wichtigsten Dinge, die wir brauchen.“
Ich kämpfe immer noch damit, das Unglück zu verstehen, das uns ereilt hat, diesen Alptraum. Es ist unglaublich, aber wir haben es geschafft.
„Es ist unglaublich, aber wir haben es geschafft.“
„Ich kämpfe immer noch damit, das Unglück zu verstehen, das uns ereilt hat, diesen Alptraum“, sagt Ayman. Er lag mehr als zehn Stunden unter den Trümmern. Heute hält er die Hand seiner Tochter Huda (15) fest, als sie neben den Überresten dessen stehen, was einmal ihr Zuhause war. Huda war eine der letzten Verschütteten, die befreit wurden. „Es ist unglaublich, aber wir haben es geschafft.“
Unterstützung
Syrien sechs Monate nach dem Erdbeben: Lage der Menschen ist weiterhin äußerst prekär.
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