Ein Buddy zum Schulstart

  • Story
20. August 2024
Für einen guten Start in die Schulkarriere setzen die Schulen der Diakonie in Klagenfurt auf ein Buddy-System. Größere Schulkinder helfen den Jüngeren beim Einstieg.

Ronja geht in die dritte Klasse. Im vergangenen Schuljahr war die 9-Jährige zum ersten Mal „Buddy“. Die Verantwortung für die jüngere Schülerin hat Ronja sehr ernst genommen. Sie sagt: „Ich erinnere mich, dass ich an meinem ersten Schultag sehr nervös war. Jetzt bin ich dafür verantwortlich, dass sich ein Kind an seinem ersten Schultag nicht fürchten muss und einen guten Start in die Schule hat. Als Buddys haben wir die Rolle eines großen, beschützenden Freundes.“

Prinzip "Große helfen den Kleinen"

Das Prinzip „Große helfen den Kleinen“ ist in der Volks- und Mittelschule der Schulen der Diakonie in Klagenfurt gelebte Praxis. Zum Schulstart werden die Erstklässler von den Schulkindern der höheren Klassen feierlich willkommen geheißen. Anschließend begleiten die Buddies ihre jüngeren Schützlinge durch das ganze erste Schuljahr. 
Das Motto ist: „Kinder geben Kindern die größte Sicherheit“. Und so gelingt es, dass schon der Schulbeginn eine schöne und angstfreie Erfahrung ist. 
Die größeren Kinder bereiten sich dabei schon während des laufenden Schuljahres mit Unterstützung ihrer Lehrer:innen auf die Rolle als Buddy für die Kleineren vor. Kurz vor Ende des Schuljahres werden Willkommensgeschenke in Form von handbemalten Taschen liebevoll und individuell gestaltet und bemalt. 

Die Kinder der Volksschule bei der Gestaltung der Willkommensgeschenke für ihre Schützlinge. Jedes Kind überlegt, mit welchem Motiv man seinem Schützling eine Freude machen könnte

Schulleiterin Hemma Holler-Bucher beschreibt die Art und Weise, mit dem Buddy-System die Neueinstiege zu meistern so: „Wir leben das Buddy-System in den de La Tour Schulen seit vielen Jahren und immer schon beobachten wir dabei eine sich ähnlich entwickelnde Dynamik: Die großen Buddys fühlen sich durch ihren Auftrag für die Kleinen verantwortlich und nehmen diese Verantwortung sehr ernst. Viele schauen auch immer wieder in den Pausen nach ihren Schützlingen, oder sitzen während der Vorbereitungszeit morgens mit ihnen in der Bibliothek, um ihnen vorzulesen. Es entsteht wirklich ein Band zwischen den Kindern, das oft während der gesamten Grundschulzeit und manchmal auch noch darüber hinaus bestehen bleibt.“ Diese Bande sind auch eine wichtige Grundlage dafür, dass sich alle in der Diakonie-Schule wohl fühlen: die Schüler:innen, die Eltern und die Lehrkräfte, ist sich die Schulleiterin sicher.

Für mich als Mama sind die Buddys in der Volksschule eine ganz tolle Idee. Mein Sohn Maximilian hatte schon beim ersten Schnuppertag in der Schule überhaupt keine Berührungsängste und hat sich gleich von seinem Buddy Aurelio alles zeigen lassen. Ich habe gemerkt, wie sehr ihm das die Nervosität genommen hat – jetzt freut er sich schon richtig auf den Schulbeginn. 

Susanne Hirr, Mutter von Maximilian

Geht es den Kindern in der Schule gut, nimmt das eine große Last von den Schultern der Eltern. Schule hat die Aufgabe, Kinder zu stärken. Starke Kinder sehen optimistisch in die Zukunft. Der Schulstart muss nicht stressig sein.

Mehr erfahren