Dürre in Äthiopien - Ziegen sichern Überleben

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27. Juli 2024
Viele Menschen in Südäthiopien haben durch die drei Jahre andauernde Dürre ihre gesamte Herde verloren. Um das Überleben der Menschen in der traditionellen Viehhirtengesellschaft zu sichern, werden Ziegen verteilt und andere Einkommensmöglichkeiten vorbereitet.

Viehhirten haben alles verloren

„Alle meine Tiere sind während der Dürre gestorben“, erzählt Abale Kabe Duba. Die 55-jährige Witwe, Mutter von sieben Kindern, muss allein für ihre Familie sorgen. Mit dem Ableben der Herdentiere sind auch alle Einkommensmöglichkeiten versiegt. Jetzt sammelt sie Feuerholz, um zu überleben. Das Holz, oder auch die Kohle, die sie daraus macht, verkauft sie dann. Der tägliche Überlebenskampf hat sie schwer gezeichnet. Ihr Gesundheitszustand leidet, auf einem Auge ist sie erblindet. Dazu die vielen Sorgen und all das seelische Leid.

Frau Abale ist eine der Frauen, die heute zur Verteilung eingeladen wurden, die Diakonie Katastrophenhilfe und lokalen Partnerorganisationen organisieren. Frauen in besonderen Notlagen wurden ausgewählt. Sie erhalten fünf Ziegen.

Ich hoffe diese kleine Ziegenherde in den nächsten paar Jahren vergrößern und unseren Lebensunterhalt sichern zu können

„Eine dicke, eine dünne und drei mittlere Ziegen“

„Die Verteilung verläuft reibungslos. Die Frauen waren treffsicher ausgewählt worden. Obwohl alle Menschen hier in einer Notsituation leben, wird die Auswahl der begünstigten Frauen von allen unterstützt“, berichtet Oonagh Hayes, Mitarbeiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, von der Verteilung vor Ort. Sie zeigt sich auch begeistert über die wohlüberlegte Auswahl der Tiere: „Eine dicke, eine dünne und drei mittlere Ziegen – so setzt sich jede kleine Herde zusammen, die ausgegeben wird.“

Aufgrund Klimakatastrophe steigender Bedarf an Humanitärer Hilfe

Frau Abale ist längst klar, dass mit der traditionellen Viehwirtschaft als einzige Einkommensquelle auf lange Sicht kein Überleben mehr möglich sein wird. Aufgrund der Klimaerhitzung treten Dürren immer häufiger auf – sie umfassen immer größere Regionen und dauern immer länger an. Es wird noch andere Einkommensquellen brauchen. Aber fürs Erste kann die kleine Herde das Überleben ihrer Familie sichern. Nach Jahren hat es jetzt auch endlich geregnet, und die Tiere finden Nahrung auf den Weiden.

Klimakatastrophe heißt: Menschen, die noch vor wenigen Jahren ihrem gewohnten Leben nachgehen konnten, haben alles verloren und sind jetzt auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Viele Menschen mussten bereits in Camps für intern Vertriebene fliehen, weil ihre Heimat aufgrund der Klimaerhitzung nicht mehr bewohnbar ist.


Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt

Die Diakonie hilft nach individuellem Bedarf. Durch die Verteilung von Ziegen, durch Tiermedizin oder die Schaffung alternativer Einkommensmöglichkeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung der Rechte von Frauen. Es werden beispielsweise Spargruppen unterstützt, in denen Frauen gemeinsam durch die Herstellung von Handwerkskunst Einkommen erwerben. 

Das Projekt wird von der Austrian Development Agency gefördert und gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen EECMY-DASSC und Swiss Church Aid (HEKS/EPER) umgesetzt.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden, damit möglichst viele Menschen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen! Bitte spenden auch Sie!

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Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit