Dürre in Äthiopien – mehr als 3 Millionen Tiere verendet
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Bisher lebte die Gesellschaft in der Borana Region semi-nomadisch, die Männer waren als Hirten mit ihren Kuh-Herden unterwegs. In den letzten Jahren sind durch die Dürre in Äthiopien mehr als 3 Millionen Tiere verendet. Durch den Verlust des Viehbestands haben die Familien ihre gesamte Lebensgrundlage verloren.
Jahrelange Dürre
In der Region Borana, im südlich gelegenen äthiopischen Bundesstaat Oromia, fiel jahrelang kein Regen mehr. Bis zu sechs Regenzeiten in Folge sind ausgefallen. Das Vieh war geschwächt und abgemagert, in diesem Zustand auch höchst anfällig für Krankheiten. „Ich hatte vor der Dürre 70 Tiere. Dann habe ich die gesamte Herde verloren, nur vier Tiere sind mir geblieben“, erzählt der 80-jährige Viehbauer Gula Mucha. „Dürren gab es immer wieder“, erinnert sich Mucha, der seit seiner Kindheit als Viehbauer lebt. „Aber eine Dürre diesen Ausmaßes habe ich auch nicht annähernd erlebt bisher.“
Die Dürre dauerte viel länger an und erstreckte sich über eine riesengroße Region. Es war nicht mehr möglich mit den Herden, wie sonst in Dürrezeiten üblich, in Regionen zu wandern, wo es geregnet hat und es grüne Weiden und Wasser gibt. Die Dürre reichte über weite Landstriche, auch über die Landesgrenzen, nach Kenia hinaus.
Impfkampagne zur Rettung der verbliebenen Tiere
Heute ist Gula Mucha mit den vier Tieren, die ihm geblieben sind, zu einer Impfkampagne gekommen. Diese wird von der Diakonie Katastrophenhilfe und ihren regionalen Partnerorganisationen unterstützt. „Die Impfung ist sehr wichtig. Ohne sie werden die Tiere krank und sterben“, sagt Gula Mucha, dessen gesamte Zukunft jetzt von nur vier Tieren abhängt. Er hofft mit diesen Tieren seinen Lebensabend bestreiten zu können. Sie sind jetzt sein einziges Kapital.
Klimakatastrophe schafft unermessliche Not
Ein anderer Bauer, dem von 60 Tieren nur zwei geblieben sind, sagt: „Durch die Dürre haben wir alle eine sehr harte Lektion gelernt. Wir können uns nicht mehr auf die traditionelle Lebensweise verlassen und müssen umdenken. Wir müssen auch andere Einkommensquellen finden. Die Abhängigkeit von wetterbedingten Veränderungen ist einfach zu groß.“
Klimakatastrophe heißt: Menschen, die noch vor wenigen Jahren ihrem gewohnten Leben nachgehen konnten, haben alles verloren und sind jetzt auf Humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt nach individuellem Bedarf, beispielsweise durch Tiermedizin, die Verteilung von Ziegen und die Schaffung alternativer Einkommensmöglichkeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung der Rechte von Frauen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden, damit möglichst viele Menschen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen! Bitte spenden auch Sie!
Das Projekt wird von der Austrian Development Agency gefördert und gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen EECMY-DASSC und Swiss Church Aid (HEKS/EPER)umgesetzt.