Diakonie Demenzzentrum im Burgenland seit 2017

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10. Januar 2025
Oberwart hat schon seit 8 Jahren ein DemenzZentrum, und soll demenzfreundliche Gemeinde werden

Die DiakonieSüdburgenland arbeitet seit Jahren daran, das Bild von Menschen mit Demenz neu zu zeichnen.

„Würde ist für uns Menschen mehr als Verstand und Vernunft zu haben. Würde bedeutet, einen Menschen ganzheitlich zu betrachten, mit Körper und Seele, das macht das Menschsein aus. Darum ist es wichtig, so lange wie möglich in der Gesellschaft leben zu können, akzeptiert und respektiert zu werden“, sagt Dr. Klaus Peter Schuh, Palliativmediziner, Presbyter und „Geburtshelfer“ der Seniorenwohngemeinschaft plus, Demenz(im)Zentrum.

Diesen Ansatz setzt die Diakonie mit ihren Projekten für Menschen mit Demenz erfolgreich um.

Ein Blick auf die Chronologie der Diakonie Demenz-Projekte in Oberwart

  • 2007 Eröffnung des Seniorengartens, einer Tagesbetreuungsstätte in Oberwart: 2007,
  • 2017 Eröffnung der Seniorenwohngemeinschaft Plus, Demenz(im)Zentrum 2017, Regelmäßiger Treffpunkt Demenz Café seit 2023.
  • Seit 2017 Nichtmedikamentöse Behandlung von Menschen mit Demenz, entsprechend dem Österr. Demenzbericht 2014

Damit können Alltagsfähigkeiten, Selbstwertgefühl und Lebensqualität bei leichterem und mittlerem Demenzgrad über längere Zeit stabilisiert werden. Die schwere Pflegebedürftigkeit kann auf diese Weise hinausgezögert werden.

Außerdem gibt es die Möglichkeit einer übergangslosen Aufnahme in ein Diakonie-Pflegeheim. Dort ist die weitere psychosoziale Begleitung und Validation Programm. Sie ermöglicht den Klienten:innen ein würdevolles Leben, selbstbestimmt, wenn sie mit rechtzeitiger Auseinandersetzung mit der Diagnose ihre Autonomie bewahren wollen (Vorsorgedialog).

Oberwart soll bis 2035 „demenzfreundliche Stadt“ werden

Ein weiteres Ziel ist es, Oberwart bis 2035 als eine demenzfreundliche Stadt zu gestalten, in der es Begegnungszonen geben soll.  Geplant ist, dass Aufklärungsmaßnahmen für den Umgang von Menschen mit Demenz initiiert werden, damit sich Menschen mit Demenz in der Stadt frei bewegen können und durch zertifizierte Demenzbegleitung aufgefangen werden. Ein barrierefreies Leben in der Innenstadt von Oberwart soll für Menschen mit Demenz mit Hilfe von  GPS-Trackern ermöglicht werden.

„Die Demografie zeigt die Notwendigkeit von personen-zentrierten Maßnahmen und Angeboten. Eine Zunahme der Menschen über 80 Jahre um 100% bis zum Jahr 2050, somit auch eine Verdoppelung der Menschen mit Demenz von 120 Personen auf 240 Personen in der Stadt Oberwart (Statistik Austria), unterstützen unsere Ideen und schärfen unseren Blick auf das Thema Demenz“, sagt Dr. Klaus Peter Schuh, als Vertreter der Diakonie. „Entlastung der Familien und ein Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen sind Visionen, die wir in der Stadt umsetzen wollen“.

Entlastung der Familien und ein Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen sind Visionen, die wir in der Stadt umsetzen wollen

Dr. Klaus Peter Schuh

Partner

Partner der Diakonie und ihrer Einrichtungen in Oberwart sind das Land Burgenland, die Stadtgemeinde Oberwart, die Evang. Kirchengemeinde A.B. Oberwart, die OSG und der Lionsclub Südburgenland sowie eine Buchinitiative von Mag. Franz Stangl mit Trixi und Peter Schuh.

Was ist Demenz eigentlich?

Demenz ist ein Zustand, der gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen beinhaltet und somit mehr ist als eine medizinische Diagnose und Krankheit. Deshalb spricht man nicht von Demenzerkrankten, sondern von Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen und Menschen mit Demenz. (aus dem Strategieplan „Gut leben mit Demenz“ - Gesundheit Österreich, 2017)

Ihre Ansprechperson zu dieser News

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit