Da sein für Geflüchtete
- Story
Markus (Name geändert) muss seinen Geburtstag als Vertriebener feiern. Aber er und seine Mutter haben es geschafft, ganz knapp: Vor wenigen Tagen sind sie aus Kiew geflüchtet. Übermorgen wird Markus 18 – und wäre dann nicht mehr über die Grenze gekommen. Jetzt wird er seinen Geburtstag in Wien feiern. Im Haus einer fremden Familie, die seine Mutter und ihn aufgenommen hat.
Plötzlich auf der Flucht
Eine Woche waren die beiden auf der Flucht. Jetzt haben sie ihren Weg durch die Slowakei in Wien beendet, wo sie sich endlich sicher fühlen. Markus und seine Mutter sind zwei von immer mehr Geflüchteten, die in Wien ankommen. Im Austria Center Vienna bekommen sie erste wichtige Informationen, Orientierung und einen Plan für die weiteren Schritte.
Und jetzt?
Wo noch vor kurzem die Impfzentrale der Stadt Wien war, haben sich nun Expert:innen von Diakonie, Caritas und Fonds Soziales Wien zusammengetan: Gemeinsam unterstützen sie mit Erstberatung, allgemeiner Sozialberatung, psychosozialer Betreuung, sozialmedizinischer Beratung und Behandlung und Wohnraumvermittlung. Kurzum: Sie helfen dabei, Antworten auf eine große Frage zu finden: Und jetzt?
Sie alle arbeiten mit Übersetzer:innen, die selbst vielfach aus der Ukraine stammen. Und die nun – meist ehrenamtlich – helfen und ihren Landsleuten die ersten Schritte nach der zermürbenden Flucht erleichtern.
Wir sind wieder da
Lydia ist von der Diakonie-Wohnberatung hier. Sie erlebt gerade ein Déjà-vus, sagt sie. Das Wohnberatungs-Team besteht aus sechs Beraterinnen und Beratern, die allesamt seit mindestens 2015 bei der Diakonie arbeiten. Als 2015 viele hilfsbereite Menschen der Stadt Wohnungen für Flüchtlinge aus Syrien organisiert haben, waren Lydia und ihre Kolleg:innen ebenfalls im Einsatz. Bis vor ein paar Tagen sind sie in anderen Beratungsstellen tätig gewesen. „Dann läutet das Telefon und Birgit ist dran - sie hat die Wohnberatung damals ins Leben gerufen, von einem Tag auf den anderen“, sagt Lydia.
„Birgit hat nicht viel sagen müssen, uns ist allen klar gewesen: Morgen sind wir wieder da!“ Und heute schon packen alle an. Und zwischen den Beratungsgesprächen, die schon vor dem offiziellen Start am 7. März begonnen haben, wird gescherzt: „Wisst ihr noch, damals… der Beginn unserer Beratungsstelle war in einer alte Bankfiliale mit nur einem WC, und ohne Heizung. Da haben wir es ja diesmal gut, in der tollen Halle hier… Man kann sogar ohne Winterjacke arbeiten!“,
Markus und seine Mutter sind mittlerweile auf dem Weg zu ihrem neuen vorübergehenden Zuhause. Seinen 18. Geburtstag wird Markus als Vertriebener feiern. Aber in Sicherheit. Und nicht alleine.
Wohnraumspenden
Wer über leerstehenden Wohnraum in Wien verfügt und diesen mittelfristig (= ab einem Monat) für aus der Ukraine geflüchtete Personen zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei uns melden.
AmberMed - ambulante medizinische Beratung der Diakonie
AmberMed der Diakonie hilft vor Ort in der Beratungshalle mit medizinischer Beratung und Behandlung.
Vor Ort ist ein Team von Sozialarbeiter:innen, Allgemeinmediziner:innen und Kinderärzt:innen. Wir sind an jedem Wochentag von 09:00-15:00h vor Ort.
Zu unseren Leistungen zählen:
- medizinische Erst- und Basisversorgung
- Medikamentenhilfe mit Hausapotheke
- Beratung zur Gesundheits- und Versicherungsfragen
Weiterführende medizinische Behandlungen von nicht versicherten Menschen werden in unserer Nichtversicherten-Ambulanz von AmberMed vorgenommen.
Anlaufstellen für Neuankömmlinge
Ukraine-Nothilfe
Bitte helfen Sie weiterhin! Die Diakonie hilft durch ihre lokalen Projektpartner den Menschen, die die Ukraine nicht verlassen können, Kriegsflüchtlingen in Nachbarländern und in Österreich. Jede Spende wird dringend benötigt.
Meine Spende hilft
Autor:innen
Dr.in Roberta Rastl-Kircher
KommunikationPressesprecherin & Medienarbeit