Community Nurse: Eine Angehörige erzählt

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11. Mai 2024
Als ihr Vater plötzlich Unterstützung und Pflege braucht, ist Inge Hanl überfordert. Community Nurse Silke Kerschbaumer hilft ihr dabei, den Überblick zu bewahren und die passenden Unterstützungsangebote zu finden.

Die Community Nurse unterstützt und gibt Orientierung 

Nach einem Krankenhausaufenthalt kommt der betagte Vater Nachhause. Inge Hanl freut sich, ist aber auch überfordert: Ihr Vater kann nicht alleine bleiben, muss zumindest vorübergehend gepflegt werden. Inge Hanl weiß nicht, was sie zuerst machen soll – Welche Angebote gibt es überhaupt in der Nähe? Wo soll sie anrufen? Wer hilft ihr dabei, den Entlassungsbrief zu verstehen? „Ich konnte gar nicht klar denken“, sagt sie. „Ich habe fast nur geweint.“

Dann hat Inge Hanl mit Community NurseSilke Kerschbaumer telefoniert. Die beiden haben sich gleich einen Termin ausgemacht: Sie haben sich den Entlassungsbrief angeschaut, besprochen, was die nächsten Schritte sind. „Und Silke ist gleich hinüber zum Papa gegangen und hat sich angeschaut, wie es ihm geht. Dann hat sie mir und meinem Bruder Tipps gegeben – zum Beispiel, wie wir ihm gut aus dem Bett helfen können.“

Community Nurses sind diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, das sich in den Gemeinden primär um Gesundheitsprävention und -förderung kümmert und niederschwellig, regional, wohnortnah und bedarfsorientiert pflegerische Unterstützung anbieten soll.

Mehr über den Arbeitsalltag als Community Nurse

Zuhause leben – gut begleitet

 „Als Community Nurse berate und begleite ich Menschen und Kommunen in Fragen der Pflege“, sagt Silke Kerschbaumer. Dabei sei die Prävention ein großes Thema: „Wir schauen einfach, dass die Menschen so lang wie möglich zu Hause bleiben können und dass es ihnen dabei gut geht.“

Dabei arbeiten die Community Nurses eng mit anderen Gesundheitsanbietern in der Umgebung zusammen. „Die Community Nurses verbinden die Menschen zum Beispiel mit Sozialberatungsstellen und Ärzt:innen“, sagt Daniela Kukacka-Haidinger, Leiterin der Sozialberatungsstelle Engerwitzdorf. Und Allgemeinmediziner Dr. Yannik Streibl ergänzt: „Die Community Nurses machen sehr viel unterstützende Arbeit, die immens wichtig ist. Weil sich sonst viele überfordert und alleingelassen fühlen.“

Nach einigen Tagen konnte ihr Vater das erste Mal in den Rollstuhl, erinnert sich Inge Hanl. „Und dann ist es mit dem Vater ständig bergauf gegangen. Aber auch in dieser Zeit war ich nie allein. Silke hat immer wieder angerufen und gefragt: Wie geht’s?“

Community Nurse Silke Kerschbaumer ist mir zur Seite gestanden, als ich selbst nicht wusste, was die nächsten Schritte sind.

Inge Hanl, Angehörige

Als Community Nurse berate und begleite ich Menschen und Kommunen in Fragen der PflegeDabei ist die Prävention ein großes Thema. Wir schauen einfach, dass die Menschen so lang wie möglich zu Hause bleiben können und dass es ihnen dabei gut geht.

Silke Kerschbaumer, Community Nurse

Die Community Nurses machen sehr viel unterstützende Arbeit, die immens wichtig ist. Weil sich sonst viele überfordert und alleingelassen fühlen.

Dr. Yannik Streibl, Allgemeinmediziner

Die Community Nurses verbinden die Menschen zum Beispiel mit Sozialberatungsstellen und Ärzt:innen.

Daniela Kukacka-Haidinger, Leiterin der Sozialberatungsstelle Engerwitzdorf

Die Diakonie fordert den flächendeckenden Ausbau des Modells der Community Nurses. In einem ersten Schritt soll die Zahl der derzeit 270 Community Nurses auf 550 aufgestockt werden, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser bei einer Pressekonferenz.

Zur Pressemitteilung

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Ihre Ansprechperson zu dieser Story

Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit