Ausbildung am Kolleg für Sozialpädagogik: vielfältige Berufsmöglichkeiten

Amin Niakamal kennt das Thema Flucht aus eigener Erfahrung. 2012 ist er aus dem Iran nach Österreich geflüchtet. Heute ist er als Diplomierter Sozialpädagoge bei der Diakonie beschäftigt und zuständig für Integrationsarbeit und Sozialberatung für geflüchtete Menschen. Einstieg in den Job war die 3-jährige berufsbegleitende Ausbildung am Kolleg für Sozialpädagogik der Diakonie in Feldkirchen.

Was hat die Ausbildung am Kolleg Ihrer Meinung nach so besonders gemacht?

Auf jeden Fall der Praxisbezug. Alle meine Studienkolleg:innen sind während der Ausbildung berufstätig gewesen und viele davon bereits im Sozialbereich. Wir haben also auch immer viele Praxisbeispiele besprechen können und das hat mir persönlich sehr viel für den Job gebracht. Ich würde sagen, wenn man dann in den Job als Sozialpädagoge einsteigt, kann einen nicht viel überraschen. Weil man es eben nicht nur aus der Theorie kennt. Das hat uns als Gruppe auch sehr zusammengeschweißt. Wir sind heute auch noch regelmäßig in Kontakt und treffen uns. Die drei Jahre berufsbegleitend sind anstrengend, aber ich bin heute sehr froh, dass ich die Ausbildung gemacht habe. Außerdem gab es für uns von Seiten der Schulleitung auch großes Verständnis für unsere Berufstätigkeit.

Wie genau sieht Ihr Job heute aus?

Ich bin bei der Diakonie de La Tour im Bereich Asyl, Migration und Integration beschäftigt. Dort mache ich Sozialberatung für armuts- und ausgrenzungsbetroffene Menschen. Sehr oft geht es dabei auch um die Unterstützung bei Behördengängen. Zusätzlich arbeite ich noch bei den Projekten Hera und GliK mit. Bei Hera geht es um ein Ausbildungsprogramm zur Gewaltprävention. Im Rahmen des Projektes GliK veranstalten wir Workshops zu den Themen Liebe, Beziehungen und Sexualität. Themen, die auch im kulturellen Umfeld vieler junger Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund schwierig sind. Mein Job ist also sehr vielfältig und abwechslungsreich. Ganz toll für mich ist es, wenn die jungen Menschen mich fragen, welche Ausbildung sie für diesen Job benötigen. Zwei Jugendliche konnte ich so schon zu einer Ausbildung im Sozialbereich motivieren.

Wie wichtig waren die Pflicht-Praktika für Ihre Berufswahl?

Die Berufspraktika sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Allein schon, um sich während der Suche nach Praktikumsplätzen mit den unterschiedlichen Einrichtungen und Möglichkeiten zu beschäftigen und sich so über die vielfältigen Berufsmöglichkeiten klar zu werden, die man mit dieser Ausbildung hat. Zu Beginn denkt man sich vielleicht, dass man nach Abschluss des Kollegs Betreuer:in in einer Wohngruppe sein wird. Dabei gibt es zusätzlich dazu noch so viele andere Dinge, die man dann machen kann. Und fast alle meiner Studienkolleg:innen hatten schon spätestens im zweiten Jahr der Ausbildung eine fixe Jobzusage im Sozialbereich.

Was würden Sie jemandem raten, der sich für eine Ausbildung im Sozialbereich interessiert?

Ich würde raten, nicht lange damit zu warten, wenn man das gerne machen möchte. Ich habe auch ein halbes Jahr lang überlegt. Jetzt weiß ich, dass es für mich die richtige Entscheidung war und ich gleich damit hätte anfangen sollen. Und ich würde auch zu einer Ausbildung mit Praxisbezug raten. Eben so wie es im Kolleg für Sozialpädagogik ist. Dann hat man eine gute Basis für den Berufseinstieg und ganz vielfältige Jobmöglichkeiten zur Auswahl.