Arbeiten am Bauernhof – eine andere Art der Ergotherapie
- Story
„Heute habe ich bei den Kälbern ausgemistet. Dann bei den Pferden und Kühen. Am besten gefällt es mir bei den Pferden“, erzählt Nina fröhlich. Die Schülerin verbringt einen Vormittag in der Woche mit Schulkolleg:innen am Bauernhof und packt auch richtig mit an. „Es ist schon ein bisschen eine schwere Arbeit. Ich möchte lernen, dass ich die Tiere gut behandle“, sagt sie. Begleitet werden Nina und ihre Schulkolleg:innen von Karin Paterson, Ergotherapeutin im Therapiezentrum der Diakonie im Pinzgau.
„Jede und jeder Jugendliche, die zu uns kommen, braucht in einem Lebensbereich Förderung. Durch diese „Arbeit“ am Bauernhof machen sie große Fortschritte. Sie werden selbstständiger, selbstbewusster, bauen vorhandene Fähigkeiten aus und eignen sich neue Fertigkeiten an oder wachsen daran, Unbekanntes zu erleben“, erklärt Karin Paterson, die selbst auf einem Bauernhof lebt und derzeit die Ausbildung zur Landwirtschaftlichen Facharbeiterin absolviert.
Praktisches Tun stärkt viele Fähigkeiten
Im Praktischen Tun stecken viele ergotherapeutische Inhalte. Es geht darum ausdauernd und konzentriert bei einer Sache zu bleiben, Aufgaben selbstständig durchzuführen, es geht um den Umgang mit Werkzeug und Tieren. Auch die Vorbereitung auf das spätere Arbeitsleben ist ein Thema.
Außerdem bietet ein Bauernhof unzählige Sinneseindrücke und Möglichkeiten, um die Wahrnehmung zu fördern. Die Jugendlichen sind mit Eifer dabei, den Stall auszumisten, Pferde zu putzen und Holz zu stapeln, und sie lieben den engen Kontakt mit den Tieren mögen.
Die Ergotherapeutin fasst die Fortschritte der Jugendlichen zusammen: „Ihre Motivation zu arbeiten steigt, sie erfreuen sich an der Mithilfe, verbessern ihre Motorik und die Arbeitsabläufe. Auch insgesamt erweitern sie ihre sozialen Kompetenz. – kurz gesagt: Alle sind begeistert!“