Steirisches Wissen in China gefragt: de La Tour Schulen teilen ihre Erfahrungen beim XXVII. Internationalen Dalton-Kongress

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26. November 2024
Vom 13. bis 17. November 2024 fand der XXVII. Internationale Dalton-Kongress in der chinesischen Stadt Wenzhou statt. Rund 500 Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende aus aller Welt nahmen vor Ort teil, während 1000 weitere Teilnehmer:innen das Event online verfolgten. Zwei Schulleiterinnen aus der Steiermark, Dr. Simone Reichenberger, Leiterin der de La Tour Schulen Deutschlandsberg, und Ruth Knox, MA, Leiterin der de La Tour Schulen Seiersberg, gaben wertvolle Einblicke in ihre Erfahrungen mit der Dalton-Pädagogik und deren Bedeutung für die Förderung von sozialen und persönlichen Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern.
Erfolgreiche Beiträge aus Österreich

Die österreichischen Dalton-Expertinnen gaben während ihrer Session zum Thema „Navigieren in einer sich schnell verändernden Welt: Die entscheidende Rolle des sozialen Lernens in der Schule und bei der Entwicklung zwischenmenschlicher Fähigkeiten“ praxisnahe Impulse. In ihrem Vortrag erläuterten sie, wie Dalton-Schulen mit ihrem Fokus auf Selbstständigkeit, Verantwortung und Kooperation die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen einer dynamischen Welt vorbereiten. Dazu gaben es weiteren Beitrag aus der Steiermark zum Thema „Selbstregulation beim Lernen“.

„Wir sind wirklich überwältigt von der Gastfreundschaft und dem hohen Stellenwert der Bildung, die durch diesen Kongress sichtbar wurde. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen ist enorm bereichernd und zeigt uns, wie universell und zeitlos die Prinzipien der Dalton-Pädagogik sind. Es war einfach unglaublich, die Begeisterung und das Interesse an unserer Arbeit zu erleben. Der Kongress hat uns als Dalton-Gemeinschaft noch enger zusammengebracht und uns neue Perspektiven eröffnet, wie wir gemeinsam von den besten internationalen Praktiken profitieren können,“ so Dr. Simone Reichenberger, Präsidentin des Österreichischen Dalton-Verbands und Schulleiterin der de La Tour Schulen Deutschlandsberg

Ruth Knox, Leiterin der de La Tour Schulen Seiersberg, ergänzte: „Die Veranstaltung, und insbesondere der Veranstaltungsort, haben all unsere Erwartungen übertroffen. Es war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, mit so vielen leidenschaftlichen Pädagoginnen und Pädagogen aus der ganzen Welt zusammenzukommen. Der Austausch war inspirierend und hat uns neue Impulse für unsere Arbeit gegeben. Der internationale Dialog ist von unschätzbarem Wert – wir können viel voneinander lernen und unsere Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg teilen. Dieses herzliche Teilen und Netzwerken ist nicht nur für die Bildung, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes von großer Bedeutung. Das ist es, was Bildung global stark macht.“

Wenzhou: Ein perfekter Ort für den internationalen Austausch

Der Kongress fand im chinesischen Wenzhou, einer Stadt mit rund 10 Millionen Einwohnern, statt. Die Wenzhou Dalton Elementary School, die 2017 gegründet wurde und heute 862 Schülerinnen und Schüler sowie 120 Lehrkräfte umfasst, war Veranstaltungsort des Kongresses. „Die Teilnahme am Kongress verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig der internationale Austausch in der Bildungsarbeit ist. Gerade in einer global vernetzten Welt ist es entscheidend, von den Erfahrungen anderer Schulen und Länder zu lernen und die eigene Praxis stetig zu hinterfragen und weiterzuentwickeln,“ so Simone Reichenberger.

Ihre irische Kollegin Ruth Knox fügte hinzu: „Solche Veranstaltungen eröffnen uns einen unschätzbaren Zugang zu den neuesten Trends und innovativen Ideen im Bildungsbereich. Wir haben konkrete Anregungen bekommen, wie wir unsere Konzepte noch weiter optimieren können. Die Förderung von sozialen und persönlichen Kompetenzen noch stärker in den Vordergrund zu stellen, war ein wichtiges Resümee für unsere Partnerschulen nach dem Kongress.“

Dalton-Pädagogik: Ein weltweit anerkanntes Bildungsmodell

Die Dalton-Pädagogik, die in den de La Tour Schulen in Seiersberg und in Deutschlandsberg, zum Einsatz kommt, wurde von der amerikanischen Pädagogin Helen Parkhurst entwickelt und basiert auf dem Prinzip, dass Kinder durch eigenständiges Arbeiten und der Übernahme von Verantwortung für ihren Lernprozess am meisten lernen. Das Konzept fördert die individuelle Entwicklung und Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler und hat sich weltweit als zukunftsweisend erwiesen.

Dalton-Schulen, wie die von der Diakonie de La Tour betriebenen Schulen in der Seiersberg und Deutschlandsberg, gibt es heute in vielen Ländern, darunter in Australien, Österreich, Belgien, China, Tschechien, Deutschland, Indien, Japan, Korea, Niederlande, Polen, Russland, Vereinigtes Königreich und den USA. In allen diesen Schulen wird der Unterricht so gestaltet, dass er auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingeht und ihnen hilft, nicht nur kognitives Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Der Kongress in Wenzhou zeigte eindrucksvoll, dass die Dalton-Pädagogik eine zukunftsorientierte Bildung fördert, die weit über die traditionelle Wissensvermittlung hinausgeht. Es ist eine Pädagogik, die den Schülerinnen und Schülern hilft, nicht nur Fachwissen zu erlangen, sondern auch die sozialen und persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln, die für ein erfolgreiches Leben in einer sich stetig wandelnden Welt erforderlich sind.

 

Foto: © de La Tour Schulen Seiersberg