Österreich-Premiere des Dokumentarfilms „Human Forever“ von Teun Toebes in Linz

  • Pressemitteilung
20. September 2024
Linz, 19.9.24. Anlässlich des Weltalzheimertages präsentierte das Diakoniewerk am 19. September in der Tabakfabrik Linz den Dokumentarfilm „Human Forever“ des niederländischen Pflegeaktivisten Teun Toebes.

"Human Forever" - ein Film über das Leben mit Menschen mit Demenz 

Teun Toebes hat im Alter von nur 21 Jahren eine außergewöhnliche Entscheidung getroffen: Er zog in ein Pflegeheim für Menschen mit Demenz, um das Leben der Bewohner:innen aus nächster Nähe kennenzulernen und ein besseres Verständnis für ihre Situation zu entwickeln. Diese einzigartige Erfahrung inspirierte ihn, das Buch „Der Einundzwanzigjährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern lernte, was Menschlichkeit bedeutet“ zu schreiben und gemeinsam mit dem Filmemacher Jonathan de Jong den Dokumentarfilm „Human Forever“ zu realisieren.

„Human Forever“ zeichnet ein berührendes Bild von Toebes' Leben mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, und zeigt, wie wichtig Menschlichkeit, Verständnis und Respekt im Umgang mit ihnen sind. Der Film lädt dazu ein, Vorurteile über Demenz abzubauen und eine neue Perspektive auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen zu gewinnen. In authentischen, ungeschönten Dialogen und bewegenden Szenen vermittelt der Film eindringlich, dass Demenz nicht das Ende eines erfüllten Lebens bedeutet.

Das Wichtigste, das wir verändern müssen, ist unser Menschenbild. Es geht nicht um demenzkranke Menschen, sondern um Menschen mit Demenz: Menschen sind keine Krankheit. Meine Botschaft richtet sich nicht gegen die Pflegekräfte, denn auch ich bin Teil dieses Berufsstands. Doch wir alle müssen bereit sein, uns weiterzuentwickeln. Wir sind Teil eines Systems, das stark auf Kontrolle und Sicherheit ausgerichtet ist – und genau das spiegelt auch die Haltung unserer Gesellschaft gegenüber der älter werdenden Generation wider. Doch wollen wir das wirklich? Als Gesellschaft sind wir diejenigen, die dieses System gestalten. Wir alle tragen die Verantwortung, den Wandel voranzutreiben, denn Demenz betrifft nicht nur das Gesundheitswesen, sondern uns alle.

Denn nur, wenn wir weiterhin den Menschen sehen, wird er nie verschwinden.

Teun Toebes, Pflegeaktivist, Filmemacher und Autor

Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ernst nehmen

Im Anschluss an die Filmvorführung folgte eine angeregte Diskussion mit Teun Toebes, Daniela Palk (Vorständin im Diakoniewerk), Frau Kappel (Pflegende Angehörige), Angela Pototschnigg (Selbstvertreterin) und Manfred Schmidhuber (Leitung Haus für Senioren Wels) unter der Moderation von Petra Rösler (Expertin der Diakonie für Pflege und Alter). Zahlreiche Fragen aus dem Publikum spiegelten das große Interesse an den persönlichen Erfahrungen des Protagonisten und den Herausforderungen im Umgang mit Menschen mit Demenz wider. Besonders die Frage, wie sich die Gesellschaft besser auf die Bedürfnisse von Betroffenen einstellen kann, wurde intensiv diskutiert.

„Der Film zeigt, wie viel mehr es im Leben von Menschen mit Demenz zu entdecken gibt, wenn wir ihnen auf Augenhöhe begegnen, hinhören und ihre Bedürfnisse ernst nehmen“, so Teun Toebes. „Mit ,Human Forever‘ möchte ich das Bewusstsein in der Gesellschaft für diese Menschen stärken und gleichzeitig eine hoffnungsvolle Perspektive aufzeigen. Denn nur, wenn wir weiterhin den Menschen sehen, wird er nie verschwinden.“

Gruppenfoto: v.l.n.r.: Manfred Schmidhuber (Leitung Haus für Senioren Wels Diakoniewerk), Teun Toebes (Protagonist), Daniela Palk (Vorständin Diakoniewerk), Frau Kappel (Pflegende Angehörige), Petra Rösler (Sozialexpertin Diakonie), Jonathan de Jong (Filmemacher). Fotocredit: Mathias Lauringer/Diakoniewerk

Portrait Teun Toebes
Teun Toebes signiert sein Buch "Der Einundzwanzigjährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet" / © Mathias Lauringer

Über Teun Toebes

Teun Toebes ist Pflegeaktivist, Autor und Filmemacher. Er engagiert sich weltweit für einen menschenwürdigeren Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Durch seine Arbeit möchte er das öffentliche Bewusstsein für Demenz schärfen und die Art und Weise, wie darüber  gesprochen wird, verändern.

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Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Mag.a Andrea Obermühlner
Leitung Kommunikation & PR, Gesamtunternehmen