Österreich braucht eine Koalition für eine starke Zivilgesellschaft
- Pressemitteilung
„Nach Katastropheneinsätzen wird die Hilfsbereitschaft der Östereicher:innen zurecht medial beklatscht. Unsere Gesellschaft wird zusammengehalten von sehr vielen freiwillig Engagierten, die oft unbeachtet bleiben,“ weiß Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. „Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen können wir nur gemeinsam schaffen. Deshalb fordern wir von einer neuen Bundesregierung die Verbesserung der Rahmenbedingungen fürs Ehrenamt, vor allem eine ausreichende Finanzierung der Begleitung und Koordination.“
Österreich braucht eine Koalition für eine starke Zivilgesellschaft
Daher fordert die Diakonie von der neuen Bundesregierung eine Aufstockung der Mittel für die Freiwilligenarbeit: „Die Ehrenamts-Koordination, die Ausbildungen und die Erstattung von Fahrtkosten müssen das Minimum sein, was sich Österreich für diese wertvolle Arbeit zum Wohl der Menschen und der ganzen Gesellschaft leistet“, so Moser. Auch könnte die Attraktivität des Freiwillgen Sozialen Jahrs gesteigert werden, indem die Förderung für Taschengeld und Bildungsarbeit erhöht wird. Weiters wäre die Anhebung der Pensionsbemessungsgrundlage bei den FSJ-Teilnehmer:innen auf die Höhe der Zivildiener eine unterstützende MAssnahme.
Ehrenamt im Wandel
Die Bereitschaft der Österreicher:innen, sich für andere zu engagieren, ist nach wie vor hoch. „Wir sehen, dass sich die Menschen aber weniger lang binden wollen und sich mehr Kontakt erwarten,“ berichtet Moser. Für die Anwerbung, Ausbildung und Begleitung von freiwillig Engagierten fehlen den meisten sozialen Einrichtungen die finanziellen Mittel. „Wir brauchen hier dringend Strukturförderungen,“ fordert Moser. „Derzeit müssen die meisten Einrichtungen sich von einem Projekt zum nächsten durchkämpfen.“
Hoher Nutzen dort, wo die Not besonders groß ist
Das freiwillige Engagement setzt dort an, wo die Not nicht nur für die Einzelpersonen, sondern auch für die Gesellschaft besonders groß ist. „Ob es um Bildung, Einsamkeit oder Wohnungslosigkeit geht,“ zählt Moser auf, „unsere freiwilligen Helfer sind dort zur Stelle.“ Einsamkeit oder Bildungslücken kosten uns als Gesellschaft viel. „Jeder Euro, mit dem wir hier das freiwillige Engagement unterstützen, kommt vielfach zurück. Ganz abgesehen vom gesellschaftlichen Zusammenhalt, den wir damit stärken.“
Das Engagement wird vielfältiger, die Begleitung auch
In der Diakonie gibt es zahlreiche Beispiele für Engagement, das auch neue Zielgruppen erreicht und Beiträge zu einer „sorgenden Gesellschaft“ leistet: Firmenteams, die im Häferl für Wohnungslose kochen, Schulprojekte zu Tod und Sterben, Jugendliche, die älteren Menschen moderne Technik näherbringen, Pflegeheime, die mit Vereinen vor Ort kooperieren und mehr Leben ins Heim bringen oder Sprachtrainings im Gräzl für Menschen mit Fluchthintergrund. „Wir sehen noch so viel Potenzial,“ so Diakonie-Direktorin Moser. "Aber alle diese Aktivitäten sind mit Kosten verbunden, denn wir wollen sie sorgfältig begleiten“.