Diskussionsveranstaltung mit dem Kanzler: Diakonie bringt wirksame Maßnahmen gegen Kinderarmut ins Gespräch
- Pressemitteilung
„Wir sollten morgen über die Verringerung von Kinderarmut sprechen“, schlägt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser dem Bundeskanzler wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Kindern vor. „Die soziale Benachteiligung von Kindern zu bekämpfen, heißt, Präventionsketten für Kinder einzuführen, heißt eine warme Mahlzeit in der Schule zu organisieren, heißt die Sozialhilfe - das unterste soziale Netz - zu reformieren, damit Existenzsicherung, Chancen und Teilhabe für jedes Kind gesichert sind.“
Im Gesundheitssystem, in der Bildung und in der Prävention gibt es große Herausforderungen und Lücken - gerade für Kinder, die sozial benachteiligt sind.
Wiedereinführung von Mindeststandards, die Familien in Not und Krisen wirklich helfen
„Jetzt in der Teuerung brauchen wir eine Sozialhilfe, die gegen Armut wirkt. Doch das Sozialhilfegesetz versagt in der Krise“, kritisiert die Diakonie und ruft den Kanzler zur dringenden Reform und zur Rückkehr zum Prinzip der Mindest-Sicherung auf. Durch die Umstellung auf das Modell der Höchstsätze in den Sozialhilfegesetzen ist diese Garantie aufgegeben worden.
„Die Höchst-Sätze statt der Mindest-Sicherung verhindern weiterhin, dass ausgezahlt werden muss, was Menschen für das Mindeste brauchen“, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Die Diakonie schlägt deshalb eine Abkehr vom System der `Höchst´sätze und die Wiedereinführung von Mindest-Standards vor, die den Ländern die Gewährung von höheren Leistungen ermöglicht. „In der Teuerung müssen wir flexibel und bedarfsgerecht helfen können. Das ist zurzeit nicht möglich“, betont die Diakonie-Direktorin.
Präventionsketten gegen Kinderarmut: Idee fördern und ausbauen
Präventionsketten dienen der besseren Betreuung, Förderung und Entwicklung von Kindern. Man setzt bei den Lebensphasen und Entwicklungsherausforderungen des Kindes an und baut die Unterstützungsmaßnahmen begleitend auf. Es geht im Kern darum, Unterstützungsnetze zu mobilisieren, die sozialstaatlich, institutionell, in der Gemeinde und der Community zu finden sind. Erstes Glied in der Kette sind die Frühen Hilfen für Eltern und Babys.
Warmes Essen / Gesunde Jause
Ein warmes Essen oder eine gesunde Jause in der Schule ist ein guter Beitrag für alle Kinder, aber besonders hilft es Ärmeren. Es hilft pädagogisch, weil die Kinder sich besser konzentrieren können, es hilft sozial, weil gemeinsames Essen der Gemeinschaft gut tut, es hilft gegen Armut, weil Familien in finanziell schwieriger Situation entlastet werden.
Europäische Kindergarantie umsetzen
Österreich ist bereits seit über einem Jahr säumig, seine Maßnahmen zur Garantie von Kinderrechten für die nächsten sieben Jahre zu nennen. Ziel der Europäischen Garantie für Kinder ist es, soziale Ausgrenzung von Kindern zu verhindern und zu bekämpfen, indem wirksamer, kostenloser und hochwertiger Zugang zu sechs Dienstleistungsbereichen „garantiert“ werden: frühkindliche Betreuung/Bildung und Erziehung, Zugang zu Bildungsangeboten/schulbezogenen Aktivitäten, mindestens eine gesunde Mahlzeit pro Schultag, bestmögliche Gesundheitsversorgung, effektiver Zugang von Kindern in Not zu insgesamt gesunder Ernährung und angemessener Wohnraum.