Auch Kindergärten brauchen Schutz!

  • Pressemitteilung
23. März 2022
Dringender Appell der Diakonie im Verbund mit andern privaten Trägerorganisationen in Wien

Auch Kindergärten brauchen Schutz!

Während die Covid-19-Regeln an den Wiener Schulen wieder verschärft werden, fallen in den Wiener Kindergärten so ziemlich alle Schutzmaßnahmen für Kinder und Mitarbeiter:innen. Einmal mehr wird auf die Jüngsten – die ungeschützte Gruppe – und das Personal in elementarpädagogischen Einrichtungen „vergessen“. Die Politik ist nun gefordert, elementare Bildungseinrichtungen mit besonderer Achtsamkeit durch die aktuelle Phase der Pandemie zu führen!

Mit den aktuellen SOPs (Standard Operating Procedure) der Stadt Wien – weisungsgebende Behörde für private Trägerorganisationen – geht einher, dass es mit 21. März 2022 keine behördlichen Schließungen von Kindergarten- und Hortgruppen mehr gibt. Die Folgen sind fatal: Zu befürchten sind weiterhin hohe Ansteckungszahlen bei Kindern und Mitarbeitenden, da es zu keinen Absonderungen bei Kontakten zu positiv getesteten Personen mehr kommt. Anstatt Ansteckungen einzudämmen, werden sie steigen. Außerdem können jene Erziehungsberechtigten, die ihre Kinder nach Kontakt mit positiv getesteten Personen als Vorsichtsmaßnahme zuhause lassen wollen, diese Zeit nicht mehr als Sonderbetreuungszeit bei ihrem Arbeitgeber geltend machen.

Personalmangel und –ausfall: Wie soll der Betrieb aufrechterhalten werden?

Seit mehr als einem Jahrzehnt und nochmals verstärkt seit Beginn der Pandemie weisen wir als Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien (Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI-Kinder in Wien und St. Nikolausstiftung) darauf hin, dass dringend mehr Personal im Kindergarten und Hort benötigt wird. Der Beginn der Omikron-Welle hat die Situation nochmals zusehends verschärft. Die Krankenstände sind auf einem noch nie dagewesenen Höchststand. Seit Jahresbeginn haben sich fast 50 Prozent unseres Personals – trotz hoher Durchimpfungsrate – mit der Omikron-Variante infiziert. Kleinkinder brauchen körperliche Nähe und die Mimik ihrer Bezugspersonen, daher sind Abstand und Maske für unsere Mitarbeiter:innen keine möglichen Schutzmaßnahmen. So haben sich viele unserer Mitarbeiter:innen nun bereits zum zweiten oder dritten Mal infiziert.

Neben den vielen Krankenständen gibt es auch viele offene Stellen, die aktuell kaum nachzubesetzen sind. Das verbliebene Personal gibt sein Bestes, um den Betrieb vor Ort in den Kindergärten und Horten aufrechtzuerhalten und ist auch bereit, kurzfristig in einem Nachbarhaus auszuhelfen, wenn dort kein Personal mehr verfügbar ist. Wir fragen uns aber, wie lange unsere Mitarbeiter:innen das noch schaffen können. Und was sollen Eltern machen, deren Kinder mangels Personal nicht mehr betreut werden können? Sowohl die Kindergärten als auch die Eltern werden durch die neue Vorgehensweise völlig alleine gelassen.

In den kommenden Wochen braucht es dringend wieder ein Contact Tracing in den elementarpädagogischen Einrichtungen! Quarantäneregelungen und behördliche (Teil-)Schließungen bleiben trotz der administrativen Belastung der Einrichtungsleitungen sowie Mitarbeitenden der Geschäftsstellen weiterhin ein wirksames Mittel, um Ansteckungen zu verhindern. Eltern hätten so auch wieder die Möglichkeit, Sonderbetreuungszeit in Anspruch zu nehmen.

Unsere Einrichtungen waren und sind für die uns anvertrauten Kinder und deren Eltern da! Wir wollen auch weiterhin für sie da sein – dafür brauchen wir jetzt sinnvolle Corona-Regelungen und endlich ein Commitment der politischen Entscheidungsträger:innen!

                             

Rückfragen:
Karin Brandstötter
T: 0664 827 34 83,
karin.brandstoetter@diakonie.at

 

Ihre Ansprechperson zu dieser Pressemitteilung

Mag.a Karin Brandstötter
Leitung Kommunikation