Internationaler Frauentag: Weltweite Ernährungssicherheit liegt in den Händen von Frauen

  • Pressemitteilung
07. März 2014

Brot für die Welt: Stellung der Frau in der Landwirtschaft stärken





Seit über 100 Jahren erinnert der internationale Frauentag am 08. März an den Kampf um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Gerade in den Schwellen- und Entwicklungsländern sind es meist die Frauen, in deren Verantwortung die Nahrungsmittelproduktion liegt. Trotzdem sind Frauen und Mädchen erheblich stärker von Armut und Hunger betroffen. „Es ist notwendig, die Stellung der Frauen in der Landwirtschaft zu stärken, um den Hunger in der Welt effektiv zu überwinden", sagt Dagmar Lassmann, Leiterin Projektreferat Brot für die Welt. Bis zu 80 Prozent der Grundnahrungsmittel werden von Frauen in kleinbäuerlicher Landwirtschaft produziert. Trotzdem leiden Frauen und Mädchen häufiger an Mangelernährung und sind somit öfter von Krankheiten und daraus folgenden Behinderungen betroffen. Denn innerhalb der Familie erhalten sie meist nur einen kleinen Teil der ohnehin knappen Lebensmittelrationen.



Brot für die Welt macht sich für die Rechte von Frauen stark



Wenn es um die Versorgung der Familien mit Nahrung geht, stehen aber die Frauen im Vordergrund. Frauen tragen in Entwicklungs- und Schwellenländern meist die Hauptverantwortung für die Nahrungssicherheit in den Haushalten. Dem gegenüber steht, dass Frauen nur über zehn Prozent der Anbaufläche verfügen. Außerdem gehört ihnen lediglich ein Prozent aller Landtitel.



„Diese Benachteiligung von Frauen stellt ein gravierendes Entwicklungshindernis dar. Es gehört zu unseren Aufgaben, sich für die Rechte von Frauen weltweit stark zu machen", verdeutlicht Dagmar Lassmann. Wenn Frauen denselben Zugang zu Land, Dünger, Saatgut, Werkzeug und Krediten hätten wie Männer, könnten ihre Erträge um 20 bis 30 Prozent steigen. Genug, dass 150 Millionen Hungernde satt werden.



 „Obwohl sich seit der Einführung des internationalen Frauentages schon einiges zum Positiven verändert hat, muss erwähnt werden, dass Frauen bis heute in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern sehr viel weniger Möglichkeiten zu einem selbstbestimmten Leben als Männer haben. Frauen haben oft eine schlechtere oder gar keine Ausbildung, sie verdienen deutlich weniger, besitzen nur selten Land und werden oft Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt", so Lassmann.



Frauen fördern – Bewusstsein schaffen



Brot für die Welt, die entwicklungspolitische Aktion der Evangelischen Kirche in Österreich, fördert gezielt die Ausbildung von Frauen und Mädchen, um nachhaltige Ernährungssicherheit gewährleisten zu können. So zum Beispiel werden in Äthiopien Afar-Frauen zu Produzentinnen und Kleinhändlerinnen ausgebildet. Auf lokalen Märkten verkaufen sie Geflügel, Gemüse, Futtermittel und Milch. Die Frauen werden alphabetisiert, erhalten durch lokale Expertinnen und Experten marktwirtschaftliche Kenntnisse und lernen mit Haushaltfinanzen umzugehen. „Durch all diese Faktoren wird die Rolle der Frau in traditionellen Gesellschaften gestärkt", so Dagmar Lassmann abschließend.



Schwerpunkte in der entwicklungspolitischen Projektarbeit von Brot für die Welt sind neben der Stärkung von Frauen auch Bildung, Menschen mit Behinderungen, Friedensarbeit im Nahen Osten sowie Ernährungssicherung.