EUROPE ACT NOW: Europaweiter Aufruf zu sofortiger Hilfe für Syriens Flüchtlinge
- Pressemitteilung
Europäische Flüchtlings-Kampagne für Syrien: www.helpsyriasrefugees.eu
Brüssel/Wien. - Der Europäische Flüchtlingsrat ECRE und seine österreichischen Mitglieder Diakonie Flüchtlingsdienst und Asylkoordination Österreich rufen gemeinsam mit Caritas, Amnesty International und anderen europäischen und nationalen Organisationen die PolitikerInnen Europas auf, die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien ab sofort stärker zu schützen. Dieser Aufruf wird jetzt durch eine aufsehenerregende Kampagne unterstützt, die sich über die Mitgliedsorganisationen von ECRE in den nächsten Wochen über Europa ausbreiten wird.
www.helpsyriasrefugees.eu
Mehr als 2,4 Millionen Menschen, die Hälfte davon Kinder sind zurzeit als Flüchtlinge registriert. Bis Ende 2013 haben nur 81.000 SyrerInnen in der EU, Norwegen und der Schweiz Schutz gesucht, das sind lediglich 3 % aller Flüchtlinge aus Syrien.
130.000 Menschen sind bisher dem Bürgerkrieg zum Opfer gefallen. UNHCR schätzt, dass die Zahl der Flüchtlinge in der Region bis Ende 2014 auf 4 Millionen steigen wird.
Die Friedensgespräche in Genf sind gescheitert und lassen keine Hoffnung auf ein Ende von Gewalt und Leid zu. UNHCR fordert für die Menschen, die aus Syrien fliehen, internationalen Schutz und beschreibt die Situation als die größte Flüchtlingskrise in der Region seit 1947.
Schutz für Flüchtlinge aus Syrien sichern
Die Mitgliedsorganisationen von ECRE fordern die Österreichische Regierung auf, sofort zu handeln und die folgenden Maßnahmen für Flüchtlinge aus dem Syrienkonflikt umzusetzen und sich auf europäischer Ebene für entsprechende Maßnahmen einzusetzen.
Flüchtlinge sollen die Möglichkeit erhalten, sicher aus der Krisenregion und in die EU zu gelangen.
Die EU-Staaten sollen restriktive Visaregelungen entschärfen und Familienzusammenführungen ermöglichen.
Europäische Staaten sollen Schutzgewährung über die Botschaften in den Nachbarländern ermöglichen.
Europäische Staaten sollen eine angemessene Anzahl von Plätzen im Rahmen von humanitären Aufnahmeprogrammen zur Verfügung stellen.
„Meine Familie ist in Ägypten gefangen. Sie gehen kaum aus dem Haus, weil sie Angst haben, verhaftet zu werden. Wenn das passiert, werden sie wählen müssen zwischen dem Gefängnis in Ägypten oder der Rückkehr nach Syrien. Sie müssen weg aus Ägypten, aber meine Eltern sind alt. Sie würden eine gefährliche Flucht über das Meer oder eine weitere Verhaftung auf einem europäischen Flughafen nicht überleben. Unsere einzige Hoffnung ist es, einen legalen Weg zu finden, dass sie nach Europa kommen können", erzählt Azzam, ein Syrischer Flüchtling in Österreich.
„Wer Sicherheit in Europa sucht muss oft sein Leben auf dem Meer lassen, oder sich in die Hände von Schleppern begeben. Eine Krise dieser Größenordnung verlangt eine sofortige Änderung der Vorgehensweise der europäischen Politik", betont Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, und unterstützt die Forderungen der neuen Kampagne des europäischen Flüchtlingsrates ECRE.
„Für mich ist es unerträglich mitanzusehen wie die syrischen Flüchtlinge um das Leben ihrer Familienangehörigen bangen. Österreich sollte hier rasch und unbürokratisch helfen. Aber auch bei den Zurückweisungen von syrischen Flüchtlingen an der Grenze muss Österreich umdenken. Jedem syrischen Flüchtling, der es über die österreichische Grenze schafft, muss ein rasches und faires Asylverfahren in Österreich garantiert werden. Jetzt ist nicht mehr die Zeit für Europäische Zuständigkeits-Spielchen", appelliert Herbert Langthaler, Sprecher der Asylkoordination an die österreichische Regierung.