Diakonie: Flüchtlinge sofort auch in Kasernen unterbringen

  • Pressemitteilung
07. August 2015

Assistenzeinsatz des Bundesheeres muss auch die Unterbringung in Kasernen beinhalten



Die gestrige Ankündigung über einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres nachzudenken, sollte zu einem raschen Ergebnis führen. "Wenn nach wie vor 2.000 Menschen, darunter unbegleitete Flüchtlingskinder, Familien mit Kleinkindern und selbst Mütter mit Neugeboren, in Traiskirchen seit Wochen im Freien übernachten und auch die Polizei inzwischen nicht mehr weiß, wo die Neuankommenden unterzubringen sind, ist es höchst an der Zeit das Bundesheer um umfassende Unterstützung zu ersuchen", konstatiert der Direktor der Diakonie Österreich, Michael Chalupka.



Das Bundesheer hat eine hohe Krisenkompetenz und verfügt über die notwendige Infrastruktur. Es könnten unmittelbar tausende Unterbringungsplätze in Kasernen zur Verfügung stellen. Darum sollte das Bundesheer keinesfalls nur für Transportdienste und Essensausgabe angefordert werden, sondern auch mit der Notversorgung von Flüchtlingen, bis die Bundeländer die entsprechenden Kapazitäten aufgestockt haben.



Die Diakonie fordert die Bundesregierung auf, ihre Kompetenzen wahrzunehmen und adäquat auf die humanitäre Katastrophe in Traiskirchen zu reagieren. „Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres soll am besten noch heute beantragt werden", betont Chalupka.



Wichtig ist auch, dass die Umsetzung in die Hände eines/einer unabhängigen Krisenmanager/in im Auftrag der gesamten Bundesregierung gelegt wird. Dieser muss mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet werden, und darf politisch nicht erpressbar sein. In zahlreichen Katastrophen haben das Bundesheer und das Österreichische Rote Kreuz gezeigt, dass mit einem soliden Management große humanitäre Herausforderungen zu bewältigen sind.



„Die nach wie vor katastrophalen Zustände in Traiskirchen dulden keinen weiteren Aufschub", so der Direktor der Diakonie Österreich abschließend.