150 Jahre Diakonie – Ein Jubiläumsjahr!
- Pressemitteilung
Mit der Aufnahme von Kindern fing vor 150 Jahren alles an. Heute ist die evangelische Diakonie ein wichtiger Bestandteil der Soziallandschaft in Österreichs. „Dranbleiben. Hinschauen. Mut machen. Leben stärken“ gilt auch in Zukunft. Groß gefeiert wird am 14. Juni in am Grazer Tummelplatz mit einem Jubiläums-Diakoniefest.
Seit 150 Jahren gibt es die Diakonie in Österreich. Ludwig Schwarz gründete 1874 den „Verein für Innere Mission“ im oberösterreichischen Gallneukirchen. Das Jahr gilt als die Geburtsstunde der Diakonie in Österreich. In der Steiermark sind zwei Diakonische Träger im Einsatz: die Diakonie de La Tour und das Diakoniewerk.
Erste steirische Wurzeln
In der Steiermark führen die ersten Diakonie-Wurzeln nach Schladming. Der evangelische Verein für Innere Mission schickte nach dem 1. Weltkrieg eine Diakonisse dorthin, um die kranke Bevölkerung in einem Pflegeheim zu betreuen. Aus dieser Arbeit sollte später das heutige Krankenhaus „Klinik Diakonissen Schladming“ entstehen. In den letzten drei Jahrzehnten wuchs die Diakonie in der Steiermark besonders stark. 2007 wurde die erste reformpädagogische Schule in Knittelfeld übernommen. Angebote für Menschen im Alter (Graz, Haus am Ruckerlberg) oder mit Behinderungen (Graz Smart City, Deutschlandsberg) wurden eingerichtet.
Die Diakonie in der Steiermark heute
In der Steiermark hat die Diakonie mittlerweile 750 Mitarbeiter:innen und ist vor allem in Grazer Raum, Knittelfeld, der Südsteiermark und im Ennstal aktiv. Die Einsatzfelder erstrecken sich über den gesamten Sozialbereich: Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Pflegeinrichtungen und Hausgemeinschaften für ältere Menschen, betreute Jugendwohngemeinschaften, mobile sozialpsychiatrische Dienste, Begleitung von Menschen mit Fluchterfahrung, Schulen und Kindergärten sowie das Krankenhaus in Schladming. Seit 2023 gibt es im Gesundheitsbereich darüber hinaus eine Primärversorgungseinheit in Admont.
Mit Spirit und Tatkraft bereit für die nächsten 150 Jahre
„Diakonie hat sich nicht die eine Aufgabe gesetzt, die irgendwann fertig erfüllt ist. Ganz im Gegenteil: Unsere Aufgaben wachsen mit der Blickrichtung und der Art, wie wir auf unsere Gesellschaft und jeden Menschen schauen. Das Motto für das Jubiläumsjahr ist zukunftsweisend für das, was vor uns liegt: ‚Aufeinander zugehen‘. Und daraus leitet sich auch unser Vorhaben für die nächsten 150 Jahre ab: Dranbleiben. Hinschauen. Mut machen. Leben stärken.“, so Astrid Körner, Rektorin der Diakonie de La Tour und Michael König, Geschäftsleitung des Diakoniewerks.
Neue Zeiten erfordern neue Angebote
„Unser Grundprinzip gilt seit 150 Jahren und das wollen wir auch weiterleben: Diakonisches Handeln beginnt mit der Wahrnehmung von Not und der eigenen Betroffenheit, die uns zum Handeln ermutigt“, so Astrid Körner. „Wir passen unsere Angebote stetig den Erfordernissen und Nöten der Zeit an und entwickeln uns weiter. Nachhaltigkeit im Sozialen, im Ökologischen und im Wirtschaftlichen spielen dabei immer eine entscheidende Rolle.
Gemeinsam helfen am 14.6.2024
Eigentlich wollten wir diese Woche das 150-Jahre-Jubiläum der Diakonie feiern. Unsere Gedanken sind aber bei den Opfern der Unwetterkatastrophe, zum Feiern ist uns nicht zumute.
Unter dem Motto „Gemeinsam helfen“ stellen sich drei Schulen der Diakonie de La Tour am 14.06.2024 am Grazer Tummelplatz in den Dienst der guten Sache, bieten Aufführungen zum Thema Nachhaltigkeit, Spielstationen und Kuchen an – mit einem Ziel: Spenden zu sammeln. Diese werden über den Soforthilfefonds der Diakonie den Betroffenen zugutekommen. Auf diese Weise wollen auch wir schnell helfen.
Alle sind herzlich eingeladen!
Die Geschichte der Diakonie in Österreich:
Das Protestantenpatent Franz Josefs I. von 1861 ermöglichte die rechtliche Anerkennung sozialer evangelischer Vereine. Gleich 1861 wurde in Wien der Evangelische Waisenversorgungsverein gegründet. Als offizielles Gründungsjahr der Diakonie in Österreich gilt jedoch 1874.
Am 3. Jänner 1874 genehmigte die Statthalterei Linz die Zulassung des „Evangelischen Vereins für Innere Mission in Gallneukirchen“, dem heutigen Diakoniewerk.
Zentrale Gründungsfigur des Diakoniewerks war Pfarrer Ludwig Schwarz, der 1871 von Görz (im heutigen Italien) in die neu gegründete evangelische Pfarrgemeinde Gallneukirchen gekommen war.
Aus der Arbeit seines Bruders, Ernst Schwarz, Pfarrer in Waiern in Kärnten, und Gräfin Elvine de La Tour in Treffen, die die Brüder Schwarz aus Görz kannte, entstand die heutige Diakonie de La Tour, die heute auch vielfältige soziale Angebote in der Steiermark bietet.
Die Diakonie Österreich ist heute der Dachverband 30 großer und kleiner gemeinnütziger Sozialorganisationen. Sie gehört zu den fünf großen Sozialverbänden in Österreich.
Fun Fact am Rande: Auch wenn es der Namen nicht vermuten lässt, gibt es einen historischen Bezug nach Graz: Graf Theodor de La Tour, der Gatte der Gründerin, Elvine de La Tour, lebte während seiner Kindheit und Jugend in Graz und maturierte dort 1864 am k.k. Gymnasium Graz. Über 150 Jahre später kehrt sein Name in seine Heimatstadt zurück.