Viele Impulse – ein Ziel: Menschen im Umgang mit Demenz zu stärken
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Für Pfleger:innen und Begleiter:innen kann das Verhalten von Menschen mit Demenz im Arbeitsalltag belastend sein. Für Angehörige wiederum ist die Demenzerkrankung einer nahestehenden Person oft mit viel Unwissenheit, großer Unsicherheit aber auch Hilflosigkeit verbunden. Beide Zielgruppen erhielten im Zuge der Fachtagung viele Impulse, mit dem einen Ziel: Meschen im Umgang mit dementiellen Verhaltensweisen zu stärken und konkrete Handlungsoptionen zu vermitteln.
Spannende Inhalte und bereichsübergreifende Perspektiven
Mag.a Dorothea Dorfbauer, Geschäftsführerin des Diakoniewerks OÖ eröffnete die Fachtagung und machte die Motivation und die Überlegungen, eine solche zu veranstalten, deutlich. Sabine Eder, als Organisatorin der Veranstaltung spannte nach ihren Begrüßungsworten den organisatorischen Rahmen. Karla Kämmer, eine ausgewiesene Demenzexpertin und Organisationsberaterin, begleitete den Tag fachlich und führte durch die Veranstaltung. Sie war bereits im Vorfeld eng in die Vorbereitungen eingebunden und stand in engem Austausch mit den geladen Expert:innen.
Den Eröffnungsvortrag hielt Andreas Kutschke, Krankenpfleger für geriatrische Rehabilitation und Pflegewissenschaftler. Er referierte einerseits zu den psychogerontologischen Hintergründen des herausfordernden Verhaltens und andererseits zu Fragen der professionellen Diagnostik sowie möglicher Prophylaxe. Dr.in Mariana Kranich sprach über Aspekte des herausfordernden Verhaltens bei einer Demenzdiagnose von Menschen mit Beeinträchtigung und brachte damit eine bereichsübergreifende Perspektive mit ein. Dr.in Petra Ranner beleuchtet den Einsatz von Psychopharmaka in der täglichen Praxis und bereicherte damit die Fachtagung um den medizinischen Blickwinkel.
Breites Interesse aus dem Fachpublikum
Die rund 110 Teilnehmer:innen, alle Mitarbeiter:innen und Multiplikator:innen im Arbeitsfeld der Altenarbeit, waren mit großem Interesse dabei und beteiligten sich intensiv an den verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden. Durch die abwechslungsreichen Formate und die spannenden Inhalte verging der Tag wie im Flug. Während des Tages gab es immer wieder Raum für Austausch unter den Tagungsteilnehmenden. Zum Abschluss wurden im großen Plenum noch mögliche Themen für eine weitere Fachtagung gesammelt.
Offenes Angebot für pflegende Angehörige sehr gut angenommen
Ab 17 Uhr richtete sich die Veranstaltung im Besonderen an pflegende Angehörige und war kostenlos zugänglich. Deutlich wurde an diesem Abend, dass Demenz und herausforderndes Verhalten bei vielen Unsicherheit auslöst und teils mit großen familiären Belastungssituationen einhergehen. Viele Fragen wurden gestellt, einerseits zur Diagnose und dem Krankheitsverlauf selbst, als auch zu Themen wie Ablehnung von Hilfe, Vorwürfe, Grenzen der Betreuung, mit eigenen Kräften haushalten und wie das „in Beziehung bleiben“ trotz herausforderndem Verhalten gelingen kann.
"Das stärkt mich für die kommenden Herausforderungen"
Die Expert:innen, darunter auch Romana Obermüller Leiterin der Tagesbetreuung Gallneukirchen, gaben auch hier wichtige Impulse mit dem Ziel die Angehörigen zu stärken. An der Veranstaltung teilzunehmen war für viele der 60 Besucher:innen ein erster wichtiger Schritt, um sich Hilfe holen. „Schön war es heute Abend zu sehen, dass ich mit meinen Ängsten und Sorgen nicht alleine bin. Das hat mir wirklich gut getan und stärkt mich für die kommenden Herausforderungen“, teilt eine Besucherin nach der Veranstaltung mit.