Künstliche Intelligenz in der Bildung - 15 Jahre Diakonie Akademie
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Weiterbildung und Künstliche Intelligenz
Gallneukirchen. Seit mehr als 15 Jahren steht die Diakonie Akademie für professionelle Fort- und Weiterbildung im Sozial- und Gesundheitsbereich. Passend zu ihrem Selbstverständnis, verband sie die Jubiläumsfeier im Haus Bethanien in Gallneukirchen mit dem aktuellen Thema Künstliche Intelligenz (KI).
Bildung werteorientiert gestalten
Unter dem Titel "Bildung werteorientiert gestalten: Die Synergie von Künstlicher Intelligenz und menschlichem Lösungsvermögen oder was Bildungsanbieter:innen noch lernen dürfen" setzte die Veranstaltung auf eine bedeutende Verbindung von Bildung und KI. Der renommierte Genetiker Prof. Dr. Markus Hengstschläger setzte in seinem Vortrag Impulse zum Thema, die anschließend in einer lebhaften Plenumsdiskussion unter Beteiligung von Mag.a Rita Starkl, MSc (Agentur für digitales Lernen/Forte), Herrn Markus Litzlbauer, MBA (stellvertretender Direktor des AMS Oberösterreich) und Mag. Gerhard Breitenberger, Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Bildung, vertieft wurden.
Für Hengstschläger kommt die Zukunft so oder anders. „Daher ist es notwendig, Bewährtes effizient abzurufen und auch immer wieder Neuland betreten zu können. Dafür braucht es eine hohe kollektive Lösungsbegabung im Team. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieses auch genetisch mitbestimmten Potenzials hat der Mensch viel selbst in der Hand hat. Als Konsequenz der digitalen Transformation mit künstlicher Intelligenz als Leittechnologie werden Maschinen in der Berufswelt von übermorgen letztendlich all das übernehmen, was sie besser können als der Mensch. Das schafft Raum und Zeit für den Einsatz der größten Stärke des Menschen – seiner von Empathie getragenen Lösungsbegabung.“
Die Künstlichen Intelligenz ist da und ein Rückzug ist nicht mehr möglich. Jetzt ist es entscheidend, Räume zu schaffen, in denen wir aktiv experimentieren und lernen können, wie wir mit dieser Technologie umgehen. Unsere Aufgabe liegt darin, uns intensiv damit auseinanderzusetzen, wie wir Anwendungen gestalten können, um sicherzustellen, dass Lernende optimal von dieser Entwicklung profitieren und ihre Fähigkeiten effektiver entfalten können.
Für Litzlbauer gilt: "In einem Zeitalter, in der uns mehr Informationsquellen zur Verfügung stehen als je zuvor, tragen wir die Verantwortung als diejenigen, die die Maschinen steuern. Wir müssen uns stets klar fragen: Welchen Zweck verfolge ich damit? Ein einfaches Beispiel ist das Messer: Es kann dazu dienen, Gemüse zu schneiden oder Schaden anzurichten. Für eine zukunftsorientierte Gesellschaft sind daher sogenannte Future Skills von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören vernetztes Denken, Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit zur gezielten Recherche. Die Zukunft erfordert verstärkt digitale Bildung und insbesondere Schulungen in digitaler Ethik, um sicherzustellen, dass wir die Chancen der Technologie nutzen und gleichzeitig verantwortungsbewusst handeln."
Es geht nicht nur um die Zukunft der Bildung, sondern auch um die Frage, wie wir sicherstellen können, dass technologischer Fortschritt im Einklang mit unseren Werten und sozialen Verantwortlichkeiten steht. Unser Anliegen ist es, Menschen darin zu stärken, Künstliche Intelligenz für sich zu nutzen. Wir setzen darauf, Menschen zu ermutigen, kritisch zu hinterfragen, aber auch das Vertrauen zu entwickeln und den Wert zu erkennen, den wir durch KI generieren - nämlich mehr Zeit, um Begegnungen zu schaffen, Momente zu intensivieren und damit auch den hoch attraktiven Kern des Sozial- und Pflegeberufs absichern zu können.
„Soziale Arbeit ist immer Arbeit von Mensch zu Mensch. Die Mitarbeiter:innen in ihrer Einzigartigkeit gestalten den Unterschied für die Dienstleistungsempfänger:innen mit ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Deshalb ist es für uns als Diakoniewerk wichtig, neben fachlicher Bildung – auch im sorgsamen und sinnvollen Umgang mit KI - stark auf Menschen- und Herzensbildung zu setzen“, so Vorständin des Diakoniewerks Dr.in Daniela Palk.
Bildung für Mitarbeiter:innen und externe Kund:innen
Gegründet vor 15 Jahren mit dem Ziel, den Mitarbeiter:innen des Diakoniewerks vor dem Hintergrund der diakonischen Grundhaltung, hochwertige zertifizierte Weiterbildungen zu ermöglichen, hat sich die Diakonie Akademie in den letzten Jahren auch für externe Kund:innen geöffnet und als wichtiger Anbieter im OÖ Sozial- und Gesundheitssektor etabliert. Dabei fließt das umfangreiche Know-how des Diakoniewerks, gewachsen über 150 Jahre im Sozial- und Gesundheitswesen, in die breitere Bildungslandschaft ein.
Headerbild Team Diakonie Akademie: Mathias Lauringer; v.l.n.r. Monika Mey (Assistenz), Gerhard Breitenberger (Mitglied der Geschäftsleitung Bereich Bildung, Diakoniewerk), Sabine Eder (Programmleitung), Maria Pasch-Knoll (Assistenz), Romana Steinmetz (Programmgestaltung)
Die Diakonie Akademie ist das Weiterbildungsinstitut des Diakoniewerks. Es verfügt über das oberösterreichische Qualitätssiegel der Erwachsenenbildung und das bundesweite Qualitätssiegel ÖCERT. Durch die langjährige Erfahrung und Kompetenz des Trägers steht das Institut für praxisgerechte Fort- und Weiterbildungen.
Seit der Gründung haben rund 20 000 Personen Kurse und Seminare der Akademie besucht, wobei allein im vergangenen Jahr etwa 3.000 Mitarbeiter:innen davon profitierten. Ein Großteil dieser Fortbildungen erhielt finanzielle Unterstützung durch das Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich. Diese Zahlen unterstreichen nicht nur die erfolgreiche Geschichte der Akademie, sondern auch deren anhaltende Relevanz und Beitrag zur beruflichen Weiterentwicklung im sozialen und gesundheitlichen Sektor.