Gut vorbereitet auf den integrativen Arbeitsmarkt
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Fit werden für den Arbeitsplatz
Telefonieren lernen, soziale Kompetenzen trainieren, ein Verständnis für das eigene Arbeitsumfeld entwickeln - das sind wichtige Kompetenzen, die Menschen mit Behinderung benötigen, um für den Arbeitsmarkt fit zu werden. Diese sind bei Menschen mit Behinderung oft mit Unsicherheit verbunden, aber wichtig für den Erfolg am Arbeitsmarkt. Am Programm beteiligen sich Personen, die das Potenzial in sich tragen und wo der Wunsch nach einer integrativen Beschäftigung (IB), also dem Tätig-Werden von Menschen mit Behinderung in Betrieben außerhalb der Einrichtungen, vorhanden ist, erklärt Monika Engler, Leiterin der Werkstätte Bad Wimsbach.
Stufen der Berufsvorbereitung
In Gesprächen wird vorab eruiert, welche Arbeitsbereiche den Klient:innen gefallen, und je nachdem, erledigen sie in der Werkstätte zielgerichtet Aufgaben in diesen Bereichen. „Eine Klientin möchte, wenn möglich, im Unternehmen Bellaflora in der integrativen Beschäftigung arbeiten. Wir beginnen damit, sie darauf vorzubereiten, indem sie zum Beispiel täglich die Blumenpflege übernimmt“, erklärt Engler. Danach folgt ein Schnupperpraktikum in einem Unternehmen. Verläuft dieses positiv, geht der Weg weiter in Richtung integrative Beschäftigung. Das Ziel ist für Engler klar: „Ich möchte die Klient:innen der unbegleiteten integrativen Beschäftigung auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln, also ins reguläre Arbeitsverhältnis überführen.“ Zwischen der integrativen Beschäftigung und dem ersten Arbeitsmarkt gibt es nämlich noch einen Zwischenschritt: die unbegleitete integrative Beschäftigung. Der Unterschied besteht darin, dass die Klient:innen nicht mehr mit einer Begleitperson unterwegs sind, sondern ihre Arbeitsanweisungen direkt von Mitarbeiter:innen oder Vorgesetzten bekommen.
Überforderung ausschließen
Zuerst werden Stärken, Schwächen und Wünsche erhoben. „Es geht dabei auch um soziale Kompetenzen, die zuerst in den Werkstätten trainiert werden“, erklärt Monika Engler. „Manche üben das Rechnen oder Schreiben, andere das Telefonieren oder Kundengespräche zu führen.“ Für Monika Engler sind die Gespräche, vor und nach dem Schnupperpraktikum, ein notwendiger Schritt: „Die Klient:innen können zu jeder Zeit sagen: Ich möchte wieder zurück in die Werkstätte. Egal, ob sie sich gerade beim Schnuppern, in einem längeren Praktikum oder bereits in der integrativen Beschäftigung befinden. Sie können jederzeit abbrechen und zurückkommen.“
Neue Kooperationen mit Firmen
Es werden immer wieder neue Kooperationen mit Firmen ins Leben gerufen, die noch keine integrative Beschäftigung anbieten und daran interessiert sind und werden hier gut vom Diakoniewerk unterstützt.
Sinnstiftend tätig sein
Für Monika Engler ist ihre Arbeit eine wichtige und erfüllende: „Die Kreativität und der Mut, Unternehmen anzusprechen, genauso wie die unmittelbare Arbeit mit den Klient:innen – das ist es, was mir an meiner Arbeit Freude bereitet. Die Möglichkeiten für die Klient:innen haben sich unglaublich erweitert, genauso wie die Inklusion und Toleranz von Menschen mit Behinderungen. Das ist schön mit anzusehen.“ Monika Engler leitet die Werkstätte Bad Wimsbach. Hier werden auch Personen mit hohem Begleitungsbedarf aufgenommen. Diese Durchmischung ist für beide Seiten eine Bereicherung, egal ob jemand schon selbstständig arbeitet oder noch zusieht und am Tun des anderen lernt.