Europäische Freiwillige im Diakoniewerk

  • News
23. April 2025
Das Diakoniewerk blickt auf eine lange Geschichte internationaler Freiwilligenarbeit zurück – bereits in den 70er- Jahren engagierten sich englische Volontär:innen. Seit 2011 kooperiert das Diakoniewerk mit dem Europäischen Solidaritätskorps (ESK) und ermöglicht Freiwilligen aus der EU, aber auch aus Ländern wie der Türkei, Island, Bosnien- Herzegowina und Marokko, bei der Begleitung von Menschen mit Behinderungen und Menschen im Alter mitzuarbeiten.

Europäischer Solidaritätskorps

Der ESK, ein Jugendförderprogramm der EU, ermöglicht es jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, Erfahrungen im Sozialbereich zu sammeln, eine neue Sprache zu lernen
und interkulturellen Austausch zu erleben. Die möglichen Einsätze sind sehr vielseitig, die Aufenthaltsdauer beträgt zwei bis zwölf Monate. Das Diakoniewerk kooperiert mit dem oberösterreichischen Verein 4YOUgend, der als Regionalstelle des ESK die Bewerbungen koordiniert. Freiwillige erhalten Unterkunft, Versicherung, Verpflegung, Taschengeld und das Klimaticket für OÖ. „2011 starteten wir mit drei Freiwilligen pro Jahr, heute sind es neun. Seitdem haben 80 Europäische Freiwillige im Diakoniewerk gearbeitet – sie bringen neue Ideen und Schwung in den Alltag, entlasten Mitarbeiter:innen und bereichern den Alltag in den Einrichtungen“, erklärt Isabel Beuchel, Freiwilligenkoordinatorin des Diakoniewerks in Oberösterreich. Besonders erfreulich: Zehn ehemalige Freiwillige sind in Österreich geblieben, haben eine Ausbildung in unserer Schule für Sozialbetreuungsberufe absolviert und arbeiten nun im Diakoniewerk.

Sprachliche Hürden und Unsicherheiten überwinden

Da viele Freiwillige weder Deutschkenntnisse noch Erfahrung im Sozialbereich haben, ist eine gute Einführung und Begleitung essenziell. Neben einem Deutschkurs fördern regelmäßige Treffen mit Isabel Beuchel den Austausch unter den Freiwilligen und bieten Raum für Fragen und Anliegen. Eine mindestens einmonatige Einschulungszeit gibt Sicherheit. „Auch, wenn es anfangs sprachliche Barrieren gibt, wird auf verschiedenen Ebenen kommuniziert. Oft ist die eigentliche Barriere das „sich nicht trauen“. Um die Scheu zu nehmen und Selbstbewusstsein zu stärken, gibt es regelmäßige Treffen.“, so Beuchel.

Der 24-jährige Ivan aus Russland und die 18-jährige Spanierin Maia schildern ihren Weg in die Freiwilligenarbeit und ihre Erfahrungen.

Ivan, 24 Jahre, aus Russland

Ich war noch nie im Ausland tätig und wollte die Kultur eines anderen Landes kennenlernen, neue Erfahrungen sammeln und neue Bekanntschaften schließen. Durch das ESK-Portal erfuhr ich von der Möglichkeit, Freiwilliger zu werden.

Ivan, Europäischer Freiwilliger aus Russland

Ich arbeite im Haus Elisabeth. Ich helfe den Senior:innen, wir unterhalten uns über verschiedene Themen, gehen zusammen spazieren und spielen Brettspiele. Außerdem besuche ich die Schule für Sozialbetreuungsberufe.

dass ich von freundlichen Leuten umgeben bin. Vor allem bin ich dankbar für die Unterstützung von Isabel Beuchel und meiner Klassenlehrerin Monika Stummer-Vasak. Sie sind meine Ansprechpersonen für alle möglichen Themen.

der Schritt, nach Österreich zu kommen. Ich war unsicher, weil ich noch nie zuvor im Ausland war und nicht Deutsch sprach. Nach den ersten Bekanntschaften und einem Deutschkurs fühlte ich mich wohler.

möchte ich als Arzt arbeiten und Menschen helfen.

hätte ich die Sprache nicht so gut gelernt, das Land und viele wunderbare Menschen nicht kennengelernt.

Maia, 18 Jahre, aus Spanien

Vor dem College wollte ich neue Erfahrungen sammeln. Durch Schulvorträge erfuhr ich vom Europäischen Solidaritätskorps.

Maia, Europäische Freiwillige aus Spanien

Ich arbeite in der Martin-Boos-Schule und im Hort. Ich singe und spiele mit den Kindern und unterstütze sie im Unterricht. Im Hort helfe ich ihnen auch beim Essen.

fühlte ich mich ziemlich verloren, da ich kein Deutsch sprach und nicht wusste, wie ich helfen konnte. Das Gefühl wurde aber von Tag zu Tag besser, inzwischen geht es mir sehr gut.

dass mich die Kinder jeden Morgen mit einem Lächeln im Gesicht begrüßen. Ich mag die Abwechslung und das Gefühl, dass ich den Kindern was geben kann, aber auch von ihnen lerne.

unternehme ich viel mit anderen Freiwilligen. Wir fahren gerne nach Linz, gehen spazieren oder trainieren in einem Fitnessstudio.

Ich finde diese Arbeit toll, wollte aber schon immer Jura studieren und Richterin werden.

Ich habe viele neue Freunde gefunden, viel gelernt – die Sprache, Kultur, Traditionen – und viele wertvolle Erinnerungen gesammelt.

Allgemeine Informationen zur Freiwilligenarbeit: 

Freiwilliges Engagement

Infos zum Europäischen Solidaritätskorps

Ihre Ansprechperson zu dieser News

Magdalena Haunschmidt
Kommunikation & PR, Besucherbetreuung