Eine gute Nachbarschaft ist eine Investition in die Zukunft
- News
Drei Wohnquartiere - eine Mission
Im Wohnquartier trifft jung auf alt, leben Menschen mit und ohne Behinderung sowie aus unterschiedlichen Ländern zusammen. Um gute Nachbarschaftsverhältnisse zwischen den Bewohner:innen im Wohnquartier entstehen zu lassen, begleitet die Wohnkoordination des Diakoniewerks in der Startphase. In diese Rolle schlüpft Herr Bednar und ist als Wohnkoordinator bemüht, die soziale Startphase ab Bezug der Wohnungen im Wohnquartier über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren zu begleiten. Die Bewohner:innen werden beim Aufbau selbst organisierter Strukturen unterstützt, sodass diese auf längere Sicht die gemeinsame Verantwortung für die Gemeinschaftsräume und gute nachbarschaftliche Beziehungen wahrnehmen können.
Wohnquartier Csokorgasse, Wien 11
Mit dem Wohnquartier in der Csokorgasse im 11. Wiener Gemeindebezirk begleitet Herr Bednar aktuell das dritte Wohnquartier des Diakoniewerks in Wien. Coronabedingt waren Informationsveranstaltungen nicht möglich und es war nicht so einfach mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen. Als es die Coronasituation wieder zuließ, nahm Herr Bednar das Gespräch an der Wohnungstür auf und stellte sich und seine Aufgaben vor. Hier ist Flexibilität gefragt. Nun wurde eine Befragung initiiert um herauszufinden, was den Bewohner:innen in Bezug auf Nachbarschaft im Wohnquartier wichtig ist. Das Ergebnis - wichtig erscheinen ein gutes Miteinander, Freundlichkeit, das Einhalten von Regeln - und die Organisation eines gemeinsamen Sommerfestes.
Wohnquartier Traviatagasse, Wien 23
Ein weiteres Wohnquartier in Wien, dessen Begleitung in der Startphase bereits abgeschlossen werden konnte, ist das Wohnquartier in der Traviatagasse im 23. Wiener Gemeindebezirk. Herr Bednar gibt Einblick in ca. zweieinhalb Jahre sozialer Startbegleitung. Er teilt mit uns, was ihn in dieser Zeit bewegt hat, welche Erfolge er feiern durfte bzw. welche Lernerfahrungen er mitgenommen hat. Die Traviatagasse war das erste Wohnquartier in Wien, das durch das Diakoniewerk begleitet wurde.
Die Rolle der Wohnkoordination besteht darin, Menschen miteinander zu verbinden, Gemeinschaft zu fördern und Verbindendes entstehen zu lassen, welches auch nach Abschluss der sozialen Begleitung weitergelebt wird. Begonnen hat es schon vor dem Bezug der Wohnungen mit einer Informationsveranstaltung, bei der ca. 80 Leute anwesend waren und die Aufgaben der Wohnkoordination erstmals vorgestellt wurden. Wir sehen uns als Förderer einer guten Nachbarschaft, nicht aber als Kontfliktlöser bei Differenzen zwischen einzelnen Parteien. Beschwerden werden an die Hausverwaltung gerichtet.
Ein erster Meilenstein waren die Workshops, mit Hilfe derer wir ins Tun und mit zahlreichen Bewohner:innen in Kontakt gekommen sind. Im Zuge dieser Treffen haben sich einige Bewohner:innen gefunden und zusammengeholfen, in den Gemeinschaftsräumen Möbel aufzustellen und zu montieren. Es war schön zu sehen, wie gut das funktioniert, wenn sich ein paar Leute zusammentun. Gut angenommen von jungen und älteren Bewohner:innen wurden die Frühstücks-Treffen, die ein Kennenlernen und den gemeinsamen Austausch fördern. Ein weiterer Meilenstein war das Bewohnerforum, das uns wieder einen Schritt weiterbrachte in der Gestaltung der Gemeinschaftsflächen. Eine funktionierende und lebendige Nachbarschaft, wie wir sie fördern möchten, wirkt der Anonymität entgegen und schafft Verbindlichkeit: eine gute Nachbarschaft ist auch eine Investition in die Zukunft, weil sich Menschen für Gemeinschaftsflächen zuständig fühlen und es zu weniger Sachbeschädigungen und Verschmutzungen kommt.
Das war sicher, die Leute dazu zu bringen, sich zu organisieren, oder Gruppen zu finden, die sich um die Gemeinschaftsräume kümmern und dies auch weiterleben.
Wir haben eine Vielzahl an Erfahrungen aus dieser Phase der Begleitung gewonnen, eine davon ist sicher, dass wir noch ein breiteres Angebot an Veranstaltungen anbieten müssen, ohne vorher zu wissen, was angenommen wird und was nicht. Dass es wichtig ist, nicht nur Workshops zur Gestaltung anzubieten, sondern einfach auch Gelegenheiten, wo man sich niederschwellig begegnen kann, ohne dass es einen Arbeitsauftrag für ein bestimmtes Ergebnis gibt.
Wohnquartier Erlaaer Flur / Querbeet, Wien 23
Das 2018 bezogene Wohnhaus Querbeet im Wohnquartier Erlaaer Flur hat Herr Bednar im Rahmen seiner Funktion als Wohnkoordinator des Diakoniewerks bis Ende 2021 begleitet. Vieles von dem, das entstanden ist, mündete schließlich in der Gründung und dem Weiterführen des Vereins Helenes Dorf. Mehr zu Helenes Dorf erfahren.