Diakoniewerk segelt gemeinsam mit 100 Booten für Toleranz und Frieden

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17. September 2024
Innsbruck. Mehr als 1000 Menschen lassen seit dem Wochenende das Regenwetter hinter sich und fahren dem Spätsommer entgegen. Die 30. Friedensflotte „Mirno More“ hat ihre Segel am Wochenende in Kroatien gehisst und setzt ein Zeichen für Integration, Inklusion und Solidarität. Es ist das größte Segelprojekt weltweit für sozial benachteiligte Menschen und das Diakoniewerk ist heuer mit einem Segelboot dabei.

Friedensflotte als Zeichen für Toleranz und Miteinander

 „Mirno More“, der Gruß der dalmatinischen Seefahrer, bedeutet „friedliches Meer“ – und genau darum geht es: ein Zeichen für Frieden, Toleranz und Miteinander zu setzen. Die Friedensflotte, die 1994 erstmals ins Leben gerufen wurde, startete damals mit drei Schiffen und 17 Kindern. Heute stechen jedes Jahr 100 Schiffe mit rund 1000 Teilnehmer:innen in See. Das Motto der Flotte ist so aktuell wie nie: „Vorurteile über Bord werfen.“

Dieses Jahr ist auch das Diakoniewerk mit einem eigenen Segelboot und sechs Klient:innen aus verschiedenen Einrichtungen in Tirol mit dabei. Johanna Lettenbichler, Leiterin der Integrativen Beschäftigung in Hopfgarten, hat die Teilnahme organisiert. „Ich segle selbst und war letztes Jahr unter bayrischer Flagge mit Unterstützung des Vereins ,Special Sailing‘ bei der Friedensflotte dabei. Heuer segeln wir mit einem eigenen ,Diakoniewerk-Boot‘. Eine wunderbare Möglichkeit für die Menschen, die wir begleiten, in einem einzigartigen Umfeld zusammenzukommen und voneinander zu lernen“, sagt Lettenbicher. An Bord wird viel mehr vermittelt als nur Segeltechniken. Die Friedensflotte soll die Teilnehmer:innen für Werte wie Rücksichtnahme, Toleranz und Zusammenarbeit sensibilisieren.

Das Leben auf engstem Raum fordert, aber es zeigt, wie Menschen unabhängig von ihren Hintergründen und Einschränkungen miteinander harmonieren und sich gegenseitig unterstützen können. Es ist ein beeindruckendes Beispiel für gelebte Inklusion.

Johanna Lettenbichler, Leiterin der Integrativen Beschäftigung in Hopfgarten und Organisatorin der Teilnahme als Diakoniewerk

Teamwork am Schiff und große Flottenfahrt als Höhepunkt

Die Teilnahme des Tiroler Schiffs wird durch Sponsoren finanziert. Auf dem Segelboot sind zwei Skipper:innen, zwei Begleiter:innen und sechs Teilnehmer:innen, die gemeinsam den Alltag an Bord bewältigen. Die Tage beginnen mit einem gemeinsamen Frühstück, anschließend geht es mit viel Kaffee und Sonnencreme auf den Segeltörn. Jeder darf mit anpacken – sei es beim Navigieren, Segel setzen oder Knoten üben. Alle teilnehmenden Personen, egal ob Skipper, Organisator:innen, Ärzt:innen und Pfleger:innen, DJs etc. arbeiten ehrenamtlich am Schiff.

Am Steuer des Diakoniewerk-Schiffs bei der Friedensflotte
Am Steuer des Diakoniewerk-Schiffs bei der Friedensflotte / © Diakoniewerk

Soziales Miteinander und Neues lernen

Neben dem Segeln steht auch das soziale Miteinander im Mittelpunkt. Am Abend gibt es verschiedene Workshops, darunter Kurse zu Umweltschutz und Frieden, Geschicklichkeitsparcours oder einfach die Gelegenheit, sich mit Teilnehmer:innen aus anderen Ländern auszutauschen. Die Friedensflotte endet traditionell mit einer großen gemeinsamen Flottenfahrt: 100 Schiffe segeln Seite an Seite als starkes Zeichen für Frieden und Solidarität. 

Für die Teilnehmer:innen des Diakoniewerks bedeutet die Friedensflotte nicht nur eine besondere Reise, sondern auch die Chance, wertvolle soziale Kontakte zu knüpfen und praktische Fähigkeiten zu erlernen und in einem außergewöhnlichen Rahmen Gemeinschaft zu erleben.

Die große Flottenfahrt ist der Höhepunkt. Es ist ein Gänsehaut-Moment, wenn alle Schiffe gleichzeitig die Segel setzen – ein kraftvolles Symbol für den Frieden.

Johanna Lettenbichler, Leiterin der Integrativen Beschäftigung in Hopfgarten und Organisatorin der Teilnahme als Diakoniewerk

Hintergrundinformation „Mirno More“

Die „Mirno More Friedensflotte“ wurde 1994 als Reaktion auf den Krieg im ehemaligen Jugoslawien ins Leben gerufen und ist mittlerweile zum größten Segelprojekt für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit gewachsen. Ziel des Projekts ist es, durch das gemeinsame Segeln Vorurteile abzubauen und ein friedliches Miteinander zu fördern.

Ihre Ansprechperson zu dieser News

Mag.a Andrea Obermühlner
Leitung Kommunikation & PR, Gesamtunternehmen