Der Vorsorgedialog -Selbstbestimmt bis zuletzt

Als erstes Altenwohn- und Pflegeheim in Kärnten hat das Ernst-Schwarz Haus in Waiern den von  Hospiz Österreich entwickelten „Vorsorgedialog“ umgesetzt. "In unserem Haus ist Hospizkultur und Palliativ Care ein wichtiger Schwerpunkt",  so Margot Schratzer-Preiml, Pflegedienstleitung des Hauses.

Mit dem Vorsorgedialog bietet sich nun für alle Bewohnerinnen und Bewohner eine sehr gute Möglichkeit individuelle Wünsche und Bedürfnisse im Vorfeld festzuhalten.

Der Vorsorgedialog ist ein Gespräch zwischen Bewohner:innen, ihren Angehörigen, dem Pflegteam und den betreuenden Ärzt:innen. Inhaltlich geht es neben sehr persönlichen Anliegen auch  um medizinische und pflegerische Maßnahmen, die im Bedarfsfall berücksichtigt  werden sollen.  „Im Vordergrund steht die Selbstbestimmung“, so Roswitha Urabel, die Palliativbeauftragte im Haus. „Wir fragen die Bewohner:innen, was ihnen wichtig ist und was sie brauchen um bestmögliche  Lebensqualität zu erlangen. Solche Gespräche entlasten. Es geht um Bedürfnisse und Wünsche für ein gutes Leben und ein würdevolles Sterben. Wir dokumentieren die Gespräche, eine Änderung der geäußerten Wünsche ist jederzeit möglich.“

85% der Mitarbeiter:innen des Ernst-Schwarz-Hauses der Diakonie de La Tour sind im Bereich Hospizkultur und Palliative Care geschult, sonst wäre eine Implementierung  des Vorsorgedialoges nicht möglich.

„Die Organisation und Durchführung ist zeitintensiv so Margot Schratzer-Preiml und Roswitha Urabel aber die ersten Erfahrungen mit dem Angebot des Vorsorgedialoges sind  sehr positiv. Schließlich geht es um Selbstbestimmung und Würde – bis zuletzt.“

Der VSD Vorsorgedialog® wurde unter der Leitung von Hospiz Österreich mit dem Beirat Hospizkultur und Palliative Care der Grundversorgung und zahlreichen Expert:innen speziell für die Alten- und Pflegeheime Österreichs entwickelt. Die Umsetzung der VSD Vorsorgedialog® Gespräche wird vom Land Kärnten finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen mit der Vorsitzenden und Projektleitung DGKP Brigitte Pekastnig, sowie Projektkoordinatorin Mag. (FH) Anita Freithofnig-Aigner ermöglicht.