Autismus im Spektrum: Welt-Autismustag 2024
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AUTISMUS – ein weites Spektrum
Trägerübergreifende Aktion zum Welt-Autismustag am 2. April am Linzer Hauptplatz
In die Wahrnehmungswelt von Menschen im Autismus-Spektrum eintauchen: Das können Interessierte anlässlich des Welt-Autismustages am Dienstag, 2. April 2024, von 11 bis 15 Uhr am Linzer Hauptplatz. Sieben Sozialorganisationen, die in Oberösterreich Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen begleiten, zeigen gemeinsam mit Betroffenen und deren Angehörigen die Herausforderungen im Alltag auf und treten für Verbesserungen der Rahmenbedingungen ein.
Anders denken, fühlen und handeln - Menschen im Autismus-Spektrum (Fachbegriff für die große Bandbreite der Varianten von Autismus) führen ein Leben mit vielen Besonderheiten. Der Welt-Autismustag schafft Bewusstsein für Menschen im Autismus-Spektrum, die sich durch besondere Informations- und Wahrnehmungsverarbeitungen auszeichnen. In Oberösterreich leben ca. 27.000 Betroffene, teilweise auch ohne oder mit falscher Diagnose.
Austausch mit Expert:innen
Die Autistenhilfe Oberösterreich, das Autismuskompetenzzentrum der Barmherzigen Brüder Linz, die Caritas Oberösterreich, das Diakoniewerk, die Diakonie – Zentrum Spattstraße, das Institut Hartheim und pro mente Oberösterreich haben sich zusammengetan und organisieren am Dienstag, 2. April 2024, von 11.00 bis 15.00 Uhr, am Linzer Hauptplatz eine gemeinsame Aktion. Neben Autismus-Expert:innen stehen auch Mitarbeiter:innen aus diversen Einrichtungen für Gespräche zur Verfügung. Täglich begleiten und betreuen sie Menschen im Autismus-Spektrum und beraten Angehörige. Außerdem ermöglicht die Veranstaltung einen Erfahrungsaustausch unter betroffenen Angehörigen.
Autismus zu erkennen, ist aufgrund der großen Variationsbreite nicht einfach. Dementsprechend hoch ist die Dunkelziffer. Um Menschen im Autismus-Spektrum frühzeitig unterstützen und fördern zu können, sind ausreichend Plätze und geeignete Rahmenbedingungen in Schulen und Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen notwendig. Aktuell warten Familien auf eine Diagnose teilweise mehr als ein Jahr – ein Zeitraum, in dem Frühförderungsmaßnahmen bereits starten könnten. In vielen Kindergärten fehlen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen die räumlichen und personellen Voraussetzungen. Dazu mangelt es oft an spezifischen therapeutischen Angeboten und Trainings.
Sieben Sozialorganisationen in Oberösterreich setzen sich für Verbesserungen ein
Obwohl Menschen im Autismus-Spektrum auf zu viele Reize häufig mit Überforderung reagieren, sind Studium, Lehre oder Arbeit möglich. Um gute Chancen auf Teilhabe in allen Bereichen zu haben, sind eine bedarfsgerechte Begleitung und ein passendes Umfeld notwendig. Am Arbeitsplatz stellt beispielsweise das Bewerbungsgespräch die größte Hürde dar. Menschen im Autismus-Spektrum schauen anderen Menschen häufig nicht oder sehr intensiv in die Augen, was in Bewerbungssituationen oft negativ ausgelegt wird. Es ist dabei wichtig, Menschen im Autismus-Spektrum mit ihren Potenzialen (zB Genauigkeit, Interesse an Weiterbildung etc.) zu sehen, die mit den richtigen Unterstützungsmaßnahmen und einem inklusiven Arbeitsumfeld einen wertvollen Beitrag in einer vielfältigen Arbeitswelt leisten können.
Die veranstaltenden Organisationen setzen sich gemeinsam für folgende Verbesserungen für Menschen im Autismus-Spektrum ein:
- Finanzierung von ausreichenden und regionalen Diagnose-Stellen und Beratungsangeboten für Angehörige.
- Finanzierung von Trainings und Therapien mit multiprofessionellen Teams (zB Ergo-, Physiotherapien, Psycholog:innen und Fachärzt:innen).
- Reizarme Umgebungen für Alltagshandlungen wie Einkaufen, Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln etc., indem beispielsweise auf „Beschallung“ verzichtet wird.
- Sensibilisierung von Arbeitgeber:innen für Mitarbeiter:innen im Autismus-Spektrum z.B. hinsichtlich entsprechend reizarmer Räumlichkeiten oder längerer Einarbeitungszeit.
Die LINZ AG und die Sparkasse Oberösterreich unterstützen den Aktionstag als Sponsoren. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt – der Informationsaustausch erfolgt überwiegend in den Zelten.
Autor:innen
Mag.a Sigrid Walch
Verwaltung/ServiceabteilungenKommunikation & PR OÖ