Arbeit statt Ausgrenzung – Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt Kärntens

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09. Dezember 2024
Fachforum für Chancengleichheit und Perspektiven: Integration geflüchteter Menschen bedeutet Teilhabe und Stärkung wirtschaftlicher sowie gesellschaftlicher Entwicklung Kärntens.

Am 25. November 2024 fand an der Universität Klagenfurt das insgesamt 4. Fachforum für Integration und Menschenrechte unter dem Titel „Arbeit statt Ausgrenzung – Geflüchtete Menschen und Arbeitsmarkt in Kärnten“ statt. Das Fachforum wurde vom Ausschuss „Kirchen für Integration und Menschenrechte“ organisiert. Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten über die Herausforderungen, Potenziale und Perspektiven der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Das Fachforum zeigte, dass Integration durch Arbeit nicht nur die individuelle Teilhabe stärkt, sondern auch zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Kärntens beiträgt.

„Eine Beschäftigung schafft Perspektive und strukturiert zugleich den Prozess des Ankommens und Bleibens auf kaum zu ersetzende Weise. Faire Chancen, insbesondere auch am Arbeitsmarkt, sind deshalb ein zentraler Faktor für eine gelingende Integration und einen guten Start in Österreich.“

 

Marcel Leuschner
Demografische Herausforderungen und Arbeitsmarktlage

„Die Erwerbsbevölkerung schrumpft, während die Altersgruppe 65+ stetig wächst. Geflüchtete Menschen und Zuwander:innen könnten helfen, den Mangel an Arbeitskräften zu lindern, sind jedoch oft mit rechtlichen Hürden, Diskriminierung und unzureichender Qualifikationsanerkennung konfrontiert“ so Marika Gruber, Migrationsforscherin an der FH Kärnten, in ihrer Keynote Speech. „Besonders Frauen mit Migrationshintergrund hätten es schwer, Fuß zu fassen. Dabei sind geflüchtete Menschen keine Belastung, sondern eine Chance für Kärnten.“

Individuelle Geschichten und Erfolgserlebnisse

Die Geschichte von Ahmad Ibesh, einem aus Syrien geflüchteten Unternehmer, verdeutlichte, wie Eigeninitiative und Unterstützung durch Einzelpersonen Integration vorantreiben. Von der ersten Nähmaschine im Asylheim bis hin zu seiner eigenen Schneiderei in Klagenfurt war sein Weg geprägt von Entschlossenheit, Sprachlernen und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Eine freundlichere und offene Gesellschaft sei es, was er sich wünsche, denn, so Ahmad Ibesh: „Jeder Mensch verdient es, respektiert zu werden.“
Good-Practice-Beispiele aus der Wirtschaft zeigten auf, wie individuelle Begleitung und kulturelle Sensibilität Vorurteile abbauen und die Vielfalt in Betrieben fördern können. Dazu Marcel Leuschner, Fachbereichsleitung Asyl, Migration und Integration bei der Diakonie de La Tour: „Eine Beschäftigung schafft Perspektive und strukturiert zugleich den Prozess des Ankommens und Bleibens auf kaum zu ersetzende Weise. Faire Chancen, insbesondere auch am Arbeitsmarkt, sind deshalb ein zentraler Faktor für eine gelingende Integration und einen guten Start in Österreich.“

Das Fachforum machte deutlich: Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sowohl Engagement von Privatpersonen als auch strukturelle Reformen erfordert. Kärnten kann durch Vielfalt wachsen – menschlich wie wirtschaftlich.

Ihre Ansprechperson zu dieser News

Marcel Leuschner
Fachbereichsleitung Asyl, Migration & Integration