20 Jahre Diakonie Flüchtlingsdienst in Tirol
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Unsere Kolleg:innen des Diakonie Flüchtlingsdienst in Tirol feierten passenderweise am 20. Juni, dem internationalen Weltflüchtlingstag ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde gefeiert, resümiert, honoriert und musiziert.
Die Feier fand in der Villa Blanka in Innsbruck statt, Vertreter:innen aus Politik und Kirche sowie zahlreiche Netzwerkpartner:innen kamen an diesem Ort zusammen, um dem Diakonie Flüchtlingsdienst in Tirol zu 20 Jahren zu gratulieren und ihm für seinen Einsatz zu danken!
Moderatorin Margret Aull führte durch diesen besonderen Tag und begrüßte die Gäste. Dabei wurden die Gesichter zur Geschichte vorgestellt und Andreas Gampert, stellvertretender Geschäftsführer des Diakonie Flüchtlingsdienstes präsentierte die Einrichtungen und stellte Projekte vor, welche der Flüchtlingsdienst in Tirol in den vergangenen Jahren ins Leben gerufen hat.
Danksagungen und Grußworte für das engagierte Tiroler Team kam unter anderem von Pfarrer Werner Geißelbrecht von der Christuskirche (in Vertretung für Superintendenten Olivier Dantine), Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ, zuständig für: Soziales, Inklusion, Frauen, Kinder- und Jugendhilfe),
Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ, 1. Landeshauptmann Stellvertreter, zuständig für: Wohnbauförderung, Sport, Integration, Liegenschaften des Landes) sowie Georg Willi, (Grüne, Vizebürgermeister von Innsbruck). Anschließend diskutierten unsere Einrichtungsleitungen Saskia Buiting-Dietachmayr von Idioma Plus , Claudia Baldeo von Ankyra, Anna Jank von der Unabhängigen Rechtsberatung und Michael Kerber von Bandari über die Spannungsfelder, die ihre Arbeitsbereiche beinhalten. Besondere Wertschätzung galt an diesem Tag auch Verena Schlichtmeier, die viele Jahre im Flüchtlingsbereich in Tirol tätig war, u.a. als Koordinatorin der Arge Schubhaft und später als Mitbegründerin und Leiterin von Ankyra, dem Zentrum für interkulturelle Psychotherapie in Tirol. Darüber hinaus wurde den zahlreichen Dolmetscher:innen gedankt, deren Bedeutung für die Arbeit des Flüchtlingsdienstes unverzichtbar ist.
Festvortrag „Geflüchtete als Weltbürger?“
Der Festvortrag mit dem Titel „Geflüchtete als Weltbürger?“ kam von Dr. Nikita Dhawan, Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Dresden. 2008 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck. Dhawans Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen der Globalen Gerechtigkeit, der Menschenrechte sowie der Demokratie und Dekolonisierung. Ein zentraler Fokus ihrer Forschung und Lehre liegt auf den historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Ihr Vortrag anlässlich 20 Jahre Flüchtlingsdienst Tirol betonte die Notwendigkeit, das kosmopolitische Recht auf Bewegungsfreiheit, wie es Immanuel Kant einst formulierte, anzuerkennen und zu respektieren.
Für gute Stimmung sorgte das Innsbrucker Gypsy Jazz Kollektiv „Hot Club du Nax“, die die Gäste auf eine musikalische Reise entführten.
Forderung nach einem flächendeckendem Integrationssystem
Die Festveranstaltung diente aber nicht nur dem Rückblick auf zwei Jahrzehnte Einsatz für Menschenrechte, sondern auch der Diskussion über die zukünftige Integration von Geflüchteten in Österreich. Es wird eine flächendeckendes Integrationsangebot und ein einheitliches System mit nahtlosem Übergang nach der Schutzzuerkennung gefordert.