Erfolgreiche Präsentation der selbst erarbeiteten Verfassung des Jugendzentrums im Bunten Haus

Ein starkes Zeichen für demokratische Werte und Partizipation

Das Projekt „Braver Spaces in der OJA“ zielt darauf ab, Orte zu schaffen, an denen junge Menschen mutig sein dürfen, offene Diskurse führen und sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung beteiligen können. Im Jugendzentrum im Bunten Haus wurde dieser Gedanke in den letzten Monaten intensiv gelebt und umgesetzt. Gemeinsam mit dem Steirischen Dachverband der Offenen Jugendarbeit und beteiligung.st wurde ein Prozess der Mitbestimmung und Partizipation gestartet, der in der Erstellung einer eigenen Verfassung mündete.

Die Ziele des Projekts „Braver Spaces“

Das Projekt, das von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung gefördert wird, verfolgt mehrere zentrale Ziele: Es geht darum, Braver Spaces zu schaffen – sichere Räume, in denen junge Menschen geschützt und mutig offene Diskurse führen, experimentieren und Fehler machen dürfen. Dadurch wird ihre Selbstwirksamkeit gestärkt und sie sammeln wertvolle Beteiligungserfahrungen, die sie in ihrer Identitätsfindung unterstützen. Die im Projekt entwickelten Methoden sollen auch anderen Jugendeinrichtungen als Praxisanleitung dienen und langfristig demokratische Prozesse fördern.

Der Weg zur eigenen Verfassung

Angelika Hofer, Leiterin des Jugendzentrums im Bunten Haus, zeigte sich begeistert von der Dynamik und dem Engagement der Jugendlichen: „Obwohl wir als Jugendzentrum erst im Jänner gestartet haben, war die Bereitschaft und Motivation der Jugendlichen, sich einzubringen, von Anfang an spürbar. Die erste Hausversammlung, die im Rahmen des Projekts stattfand, war ein wichtiger Schritt, um gemeinsame Werte und Regeln zu definieren. Besonders stolz sind wir auf die hohe Beteiligung bei der Wahl der Haussprecher:innen, bei der 110 Jugendliche ihre Stimme abgaben.“

Der Projektablauf war geprägt von intensiven Workshops und Hausversammlungen, in denen die Jugendlichen Themen sammelten, diskutierten und schließlich in einer Verfassung festhielten. Begleitet wurde dieser Prozess von Bernd Mehrl von beteiligung.st und Dr. Nicole Walzl-Seidl vom Steirischen Dachverband der Offenen Jugendarbeit. Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen führte nicht nur zur Formierung eines „JUZ-Rats“ aus elf engagierten Jugendlichen, sondern auch zur Wahl von zwei Haussprecher:innen, die die Interessen der jungen Menschen im Zentrum vertreten.

„Die Offenheit und Reflexionsfähigkeit des Teams und der Jugendlichen im Bunten Haus haben diesen Prozess zu einem großen Erfolg gemacht“, betont Dr. Nicole Walzl-Seidl. „Die erarbeitete Verfassung ist ein lebendiges Dokument, das die Werte und Wünsche der Jugendlichen widerspiegelt und gleichzeitig eine Grundlage für zukünftige Entwicklungen und Entscheidungen bietet.“

Ein Ausblick auf die Zukunft

Die Präsentation der Verfassung war nicht nur ein feierlicher Moment, sondern auch der Startschuss für eine Kultur der Mitbestimmung und des respektvollen Miteinanders, die im Jugendzentrum im Bunten Haus weiter wachsen soll. „Mit der Verfassung haben wir eine Basis geschaffen, auf der wir aufbauen können“, so Angelika Hofer. „Die Jugendlichen haben gezeigt, dass sie Verantwortung übernehmen und ihre Umgebung aktiv mitgestalten wollen. Diese Energie wollen wir nutzen, um gemeinsam weitere Projekte zu realisieren.“

„Die Arbeit an der Verfassung hat uns als Gemeinschaft gestärkt und gezeigt, dass unsere Stimmen gehört werden“, sagt Dima Al Kawaz, Haussprecherin des Jugendzentrums. „Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass wir gemeinsam Entscheidungen treffen und unser Jugendzentrum mitgestalten können“, so Mohamad Ahmad, Haussprecher des Jugendzentrums.

Die Diakonie de La Tour Steiermark, die das Jugendzentrum im Bunten Haus seit Jänner 2025 offiziell betreibt, sieht in der erfolgreichen Umsetzung des Projekts einen wichtigen Beitrag zur Förderung demokratischer Prozesse in der Offenen Jugendarbeit. Die Veranstaltung am 20. März 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie viel Potenzial in der Partizipation junger Menschen steckt und welchen positiven Einfluss sie auf das soziale Miteinander haben kann.