Einziehen. Wohlfühlen. Die Diakonie bietet Menschen im Alter ein selbstbestimmtes Zuhause. Auch im Ernst-Schwarz-Haus werden ein respektvolles Miteinander und gegenseitige Wertschätzung gelebt.
Palliative Care: Lebensqualität erhalten
In den Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen im Alter ist Palliative Care ein wichtiges Thema. Im Ernst-Schwarz-Haus ist es ein besonderer Schwerpunkt in der täglichen Arbeit.
Bei der Hospiz- und Palliativpflege geht es um die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen. Die Vorbeugung und Linderung von Leiden sowie die Behandlung von Schmerzen stehen im Vordergrund. Durch eine intensive, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem mobilen Palliativteam und den behandelnden Ärzt:innen wird dies im Ernst-Schwarz-Haus umgesetzt.
Viele denken, Palliative Care bedeute, dass ein alter Mensch im Sterben liegt und nicht mehr lange zu leben hat. Doch das stimmt so nicht, denn es beschreibt eine grundsätzliche Haltung. Es geht darum, wie man die Lebensqualität von Menschen aller Altersgruppen, deren Erkrankungen nicht mehr geheilt werden können, so gut es geht erhält.
Hospiz- und Palliativpflege
Die letzten Monate, Wochen und Stunden sollen so lebenswert wie möglich gemacht werden. Speziell ausgebildete Mitarbeiter:innen sowie die ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen beizustehen. Sie sind da, um auf deren Bedürfnisse einzugehen, Schmerzen und Einsamkeit zu lindern und bis zuletzt menschliche Würde zu wahren.
Psychologische Betreuung
Das Psycholog:innenteam unterstützt und begleitet neue Bewohner:innen beim Einzug in die Wohn- und Pflegeeinrichtung für Menschen im Alter. Den Angehörigen steht es beratend zur Seite. Vorrangig wird das Ziel verfolgt, den Einzug ins Haus zu erleichtern und angenehm zu gestalten.
Nach dem Einzug ins Haus setzt sich die individuelle psychologische Begleitung fort. Die Psycholog:innen ermutigen die Bewohner:innen, ihr eigenes Leben zu leben und auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Ziel ist immer, die Lebensqualität der Bewohner:innen zu erhalten und zu steigern.
Ein ganzheitlicher Ansatz steht im Vordergrund. Es geht nicht darum, den Menschen mit seiner Diagnose zu sehen, sondern zu erkennen, was er körperlich, psychisch und spirituell braucht. Man bezieht die Angehörigen mit ein, schaut auf den Freundeskreis und die sozialen Kontakte.
Das mobile Palliativteam, die ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter:innen, Ärzt:innen, Psycholog:innen und die Pastoralen Dienste arbeiten zusammen, um Schmerzen zu lindern, Gespräche zu führen und Unterstützung anzubieten.
Für die Bewohner:innen bedeutet das, dass offen darüber gesprochen wird, was sie möchten, wenn es ihnen gesundheitlich schlechter geht und sie z. B. ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Diese Fragen werden im Vorfeld besprochen, damit richtig gehandelt werden kann – sowohl vom Pflegeteam, als auch von den Ärzt:innen und von den Angehörigen. Das ist für alle Beteiligten sehr wichtig, auch wenn es schwer ist. Sonst trifft es einen unvorbereitet und man muss dann schnell eine Entscheidung treffen, mit der man sich vorher überhaupt nicht auseinandergesetzt hat.
Das Projekt HPCPH (Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen) ist ein Projekt von „Hospiz Österreich“ (www.hospiz.at) und richtet sich an Sozialorganisationen mit Angeboten für Menschen im Alter.
HPCPH ist ein zweijähriger Organisationsentwicklungsprozess, bei dem es darum geht, Abläufe und Strukturen zu evaluieren, ggf. anzupassen und so zu verankern, dass sie im täglichen Tun gelebt werden können. Wichtig ist, ein Bewusstsein und eine Haltung zu schaffen sowie das Wissen zu erweitern, um Sicherheit zu geben und die multiprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern.
Palliativbeauftragte werden zu Expert:innen im Bereich HPC ausgebildet und arbeiten daran, die Lebensqualität der Bewohner:innen zu erhalten und gleichzeitig für
Der Vorsorgedialog ist ein Gespräch zwischen Bewohner:innen, ihren Angehörigen, dem Pflegeteam und den betreuenden Ärzt:innen. Es ist ein Angebot des Ernst-Schwarz-Hauses und wird auf Wunsch der Bewohner:innen geführt. Der Vorsorgedialog entspricht einer "anderen Patientenverfügung" (Anm.: lt. PatVerfG).
Besprochen werden die individuellen Wünsche der Bewohner:innen für ein gutes Leben und ein würdevolles Sterben - d. h. wichtige Fragen, was gemacht bzw. nicht gemacht werden soll, wenn sich der Gesundheitszustand stark verschlechtert und das Leben zu Ende geht. Dabei geht es um Themen wie z. B.:
- Ernährung
- Wiederbelebungsversuch
- Änderung der medizinischen und pflegerischen Maßnahmen
- und die Umstände, unter welchen eine Krankenhauseinweisung abgelehnt wird.
Lebensqualität bis zuletzt
Die Bewohner:innen nehmen mit dem Vorsorgedialog ihr Selbstbestimmungsrecht wahr und bestimmen, wie jetzt und zu einem späteren Zeitpunkt gehandelt werden soll. Diese Gespräche werden regelmäßig geführt und dokumentiert. Sowohl das Pflegeteam als auch die Ärzt:innen haben hiermit eine Grundlage, wie sie im Sinne der Bewohner:innen handeln müssen. Eine Änderung der geäußerten Wünsche ist jederzeit möglich.
Besonders in Krisensituationen und wenn das Sterben absehbar ist, unterstützt der Vorsorgedialog Angehörige und Pflegende, im Sinne der Bewohner:innen zu handeln.
Menschen mit Demenz
Oft ist es Bewohner:innen mit Demenz nur eingeschränkt bzw. gar nicht mehr möglich, ihren Willen zu äußern. Ziel des Vorsorgedialoges ist in diesen Fällen, dass der mutmaßliche Wille der/des Bewohner:in möglichst authentisch erfasst wird. Dies gelingt durch das Zusammentragen aller relevanten Informationen durch das Pflegeteam, die Ärzt:innen und Angehörigen.
Selbstbestimmt sein im Leben
Sich zu überlegen, was getan werden soll, wenn es einem gesundheitlich schlechter geht und man im Sterben liegt, ist schwer - sowohl für die/den Betroffene:n selbst als auch für ihre/seine Angehörigen. Die vorausschauende Planung von persönlichen Wünschen in Krisensituationen oder am Lebensende ist ein wesentlicher Teil der Selbstbestimmung der Bewohner:innen.
Der VSD Vorsorgedialog(R) wurde unter der Leitung von Hospiz Österreich mit dem Beirat Hospizkultur und Palliative Care in der Grundversorgung und zahlreichen Expert:innen speziell für die Alten- und Pflegeheime Österreichs entwickelt. Die Umsetzung der VSD Vorsorgedialog(R) Gespräche wird vom Land Kärnten finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen ermöglicht.
Wir sehen Verbesserungen als Chance, neue Wege zu gehen. Deshalb legen wir großen Wert auf ein professionelles Qualitätsmanagement. Mag. (FH) Werner Simonitti, M.Ed. (werner.simonitti@diakonie-delatour.at) zeichnet für das Qualitätsmanagement der acht Kärntner Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen im Alter verantwortlich.
Demenz-Info-Hotline Kärnten
Sie haben Fragen zum Thema Demenz? Oder Sie sind Angehörige:r eines Menschen mit Demenz und brauchen einen professionellen Rat oder psychologische Unterstützung? Sie möchten mehr über die stationären und mobilen Demenz-Angebote der Diakonie erfahren? Dann freuen wir uns über Ihren Anruf.
Wir sind telefonisch unter 0664 88963191 für Sie erreichbar (Mo. bis Do.: 8 bis 16 Uhr // Fr.: 8 bis 12 Uhr).
Ernst-Schwarz-Haus
9560 Feldkirchen
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