Schlechte Lebensbedingungen im neuen Camp
Binnen weniger Tage errichtete die griechische Armee ein neues Ausweichlager auf dem alten Schießübungsplatz Kara Tepe nahe der Inselhauptstadt Mytilini. Für die Menschen vor Ort haben sich die schlechten Lebensbedingungen nach Moria jedoch nicht wesentlich gebessert: viel zu wenig Toiletten und Duschen, es gibt nur einmal täglich Essen und dazu zwei Flaschen Wasser. Die schlechten hygienischen Bedingungen verstärken die Angst vor Covid-19.
Partnerorganisation vor Ort
Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet seit Längerem mit der Flüchtlingshilfsorganisation Stand by me Lesvos auf Lesbos zusammen. Stand By Me Lesvos unterstützt verschiedene selbstorganisierte Flüchtlingsgruppen vor Ort und kann so rasch auf aktuelle Bedürfnisse und Entwicklungen reagieren.
So hilft die Diakonie Katastrophenhilfe
Sowohl in Moria als auch nun im Camp Kara Tepe leiden die Menschen besonders unter mangelndem Trinkwasser. Das Wasser aus Leitungen ist aus hygienischen Gründen kaum trinkbar. So bleiben nur die Plastikflaschen, die von der Armee verteilt werden. Das Wasser ist jedoch nicht kalt und die Flaschen verursachen riesige Müllberge.
Deshalb unterstützen wir ein Trinkwasser- und Recyclingprojekt im neuen Camp Kara Tepe. An drei Sammelstationen können von den BewohnerInnen des Camps leere Plastikflaschen abgegeben werden. Dafür erhaltene Bons können gegen neue Flaschen mit gefrorenem Wasser eingelöst werden, die auch zum Kühlen von Nahrungsmittel genützt werden können. Jeden Tag werden so 15.000 leere Plastikflaschen recycelt und gegen 1.500 Flaschen kaltes Trinkwasser eingetauscht.