Zwei Damen, sie wohnen in einem Haus für Senioren des Diakoniewerks, treffen einander beim Friseur. Sie lachen und plaudern. Eine von beiden hat Demenz. Welche, ist nicht augenfällig. Und wird auch nicht verraten. Denn Menschen mit Demenz sind viel mehr als ihre Erkrankung. Auch wenn vieles schwindet -- die Fähigkeit, das Leben zu genießen bleibt.

Im Scheinwerferlicht

Frau Pauline und Frau Hildegard standen lange im eigenen Geschäft, im Einzelhandel und in der Gastwirtschaft. Jetzt leben sie in einem der Häuser für Senioren des Diakoniewerks und genießen es, dass sie sich nicht mehr um alles selbst kümmern müssen.

Als sie gefragt werden, ob sie vor die Kamera kommen würden, um unserer Diakonie-Kampagne „Für ein gutes Leben mit Demenz“ Gesicht und Stimme zu geben, sind beide sofort interessiert. Mit dem Thema Demenz sind sie vertraut, da in den Hausgemeinschaften des Hauses für Senioren Menschen mit und ohne Demenz am selben Tisch sitzen. Und sie finden: „Es ist wichtig, darüber zu reden.“

Als sie erfahren, dass das Drehbuch einen Besuch beim Friseur vorsieht, sind sie mit wachsender Begeisterung dabei. Beide sind sehr selbstbewusste, gepflegte Frauen, die auch mit 88 und 90 Jahren noch spontan sind und für Späße zu haben. Sie wohnen zwar in verschiedenen Hausgemeinschaften, treffen sich aber oft im Café im Erdgeschoß des Hauses zum Plaudern. „Auf ein‘n Ratscha“, wie sie sagen. Und die Angehörigen? Würden sie es gut finden, wenn ihre Verwandten sich öffentlich in Zusammenhang mit dem angstbesetzten Thema „Demenz“ bringen? „Ja sicher, wenn die Mutter möchte …“.

Der Drehtag beginnt, wie es sich für Filmschauspielerinnen gehört, in der Maske. Mit Make-Up und Mikrofon versehen geht es dann weiter zur Friseurin, die uns großzügig ihren Salon am freien Montag geöffnet hat und auch selber zu Werke geht. „Was darf‘s bei Dir sein, Hilde?“ „Wie immer.“ „Und bei Dir, Pauline?“ „Auch, und ich hätte es gern wieder getönt, dieses schöne Grau das zu mir passt.“

Während die Friseurin arbeitet und die Kamera sie umkreist, plaudern die beiden und amüsieren sich auch ein wenig darüber, so im Mittelpunkt zu stehen. „Des is aber herrlich da, die Massasch am Kopf. Ma kommt sich ja vor wie wann ma scho im Vorhimmel war.“

Dann sind die Frisuren in bester Form und alles im Kasten. „Das ich das in meinem Alter noch erleben darf, ist einfach nur schön. Obwohl, mir kennt man ja mein Alter gar nicht an“, lächelt die eine. Die zweite nickt: „Sche woas.“

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Auch wenn vieles schwindet -- die Fähigkeit, das Leben zu genießen bleibt. Für ein gutes Leben mit Demenz.
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Für ein gutes Leben mit Demenz

Vieles schwindet. Aber nicht die Fähigkeit, das Leben zu genießen. Für ein gutes Leben mit Demenz.

Presse- und Medienkontakt
Dr.in Roberta Rastl-Kircher
Pressesprecherin & Medienarbeit