Diakonie: Leben retten jetzt! – Save lives now!
- Pressemitteilung
Sofort humanitäre Visa für besonders verletzliche Menschen ausstellen und Beteiligung am weltweiten Resettlement-System intensivieren
Täglich ersticken Menschen auf der Flucht in Lastwägen. Täglich ertrinken Menschen auf der Flucht im Mittelmeer. „Das ist nicht länger hinnehmbar", betont Diakonie Direktor Chalupka und erneuert seinen Vorschlag vom Mai, wie Menschenleben gerettet werden können: „Eine Wurzel des Problems ist, dass es keinen legalen Weg gibt, um nach Europa zu kommen und hier Asyl zu beantragen. Dem kann Abhilfe geschaffen werden, und zwar durch humanitäre Visa," so Chalupka.
Botschaften können gemäß europäischem Visa-Recht nationale Visa aus humanitären Gründen ausstellen. Wer ein solches Visum hat, kann regulär nach Österreich reisen und dann hierzulande Asyl beantragen. „Auf diesem Weg könnte Österreich ermöglichen, dass die Schutzbedürftigsten unter den Flüchtlingen ohne Gefahr nach Europa gelangen und sich nicht einer tödlichen Flucht ausliefern müssen", so die Diakonie.
Begleiterscheinung des aktuellen Asyl- und Grenzregimes ist nun ein rasanter Anstieg der Schlepperkosten und ein immer gefährlicherer Fluchtweg. Je brutaler die Grenzen, desto höher die Gewinne der Schlepper und desto größer die Gefahr, dass noch mehr Menschen sterben.
„Wer Schlepperei effizient bekämpfen will, muss Möglichkeiten schaffen, dass Flüchtlinge auf legalem Weg Sicherheit und Schutz erhalten können", betont Chalupka. Dies sollte einerseits durch eine Beteiligung am weltweiten Resettlement-System erfolgen, bei dem aus zumeist völlig überfüllten Flüchtlingslagern in den Nachbarländern Menschen, die bereits durch das UN Flüchtlingshilfswerk UNHCR als Flüchtlinge anerkannt wurden, ausgeflogen werden. Andererseits durch das Zulassen von Asylanträgen in den Botschaften und europäischen Vertretungsbehörden, wie es in der österreichischen Asylpolitik früher gute Tradition war. „Das alles muss in einem Ausmaß passieren, das der Tragödie des Weltkriegs, der in und um Syrien tobt, gerecht wird", so der Diakonie-Direktor abschließend.